meinen Leib anempfohlen; ja, in meinem Nachtgebet habe ich, wie es dem Israeliten geziemt, bevor ich mich zur Ruhe begab, mich zu dir zu erheben gesucht. Aber ach, je mehr ich mich selbst durchforschte, desto mehr werde ich innerlich betrübt, indem ich mich des Gedankens nicht erwehren kann, meine Aufgabe nicht erfüllt zu haben; denn ich habe das heilige Bekenntnis des Israeliten abgelegt:?da? du der einzige, ewige Gott bist?; aber habe ich auch heute dies in der Tat und in der Wahrheit bewiesen, da? es das Bedürfnis meines Herzens war, dir für alles zu danken, was mich erquickt, und deinen Namen zu preisen, und dich als den Einzigen, Alliebenden anzubeten, bei allem, was mir widerfahren? Und ich habe die Grundlage für die heiligsten Verpflichtungen meines Lebens ausgesprochen, ?da? ich dich lieben soll mit ganzer Seele, mit ganzem Herzen, mit all meinem Verm?gen?, aber wie oft hat nicht die Liebe zur Welt mich dich vergessen lassen, und wie wenig war ich bereit, aus Liebe zu dir alles zu opfern? Ja, in unerschütterlicher Liebe zu dir soll ich meinen N?chsten lieben; aber wie schwach glühte doch eine solche Liebesflamme in meinem Innern! Selbst wenn ich mich liebevoll gegen meine Mitmenschen zeigte, war es doch zuweilen eine Scheinliebe und nicht die heilige Flamme, die unaufh?rlich auf dem Altar des Herzens brennen soll. Durch mein Wort und mein Beispiel soll ich den Meinigen (meinen Kindern, meinem Hausgesinde, meinen Freunden und meinen Angeh?rigen) dein Wort einsch?rfen, aber bald wurde ich durch Eitelkeit und Hochmut irre geleitet, bald verschlo? Geiz, Zorn oder Neid das Herz und die Hand; denn das Feuer der Leidenschaft brennt in meiner Brust und bet?rt meinen Geist. Und wenn ich sehe, wie wenig noch die Welt dich, den Einzigen, kennt und anbetet, und wie wenig Liebe zu dir in der Menschen Brust lebt, wie wenig sie sich in gegenseitiger Liebe ?u?ert, ach, da mu? ich fast verzagen; ich gedenke meiner Sünden und der Schlaf weicht von meinem Lager. Woher, o Gott, soll ich Kraft nehmen, um im Kampfe zu bestehen? Und doch--mein Nachtgebet hat mich ja belehrt, da? ein zerknirschtes Herz dir wohlgef?llig ist, hat mich auch belehrt, auf wen ich meine Hoffnung setzen soll: Herr, auf dich allein!?Du stehst zu meiner Rechten: Wer wie du![16] so barmherzig, du bist meine St?rke[17] du bist mein Licht[18] und du bist mein Arzt[19] sowohl für Leib als Geist; deine Herrlichkeit umschwebt mich. Zuversichtlich spreche ich darum:?auf deine Hilfe hoffe ich, ja, ich warte in Geduld auf deine Hilfe und beuge mich in Demut vor dir, o Herr[20], der du über mich wachen und mich wecken wirst,
Amen!
[Fu?note 16: Michael]
[Fu?note 17: Gavriel]
[Fu?note 18: Uriel]
Am Donnerstag.
Morgengebet.
18. Herr, mein Gott und Vater!?Du erneuerst jeden Morgen deine Güte gegen mich, und deine Barmherzigkeit ist unendlich.? Darum erhebe ich in der frühen Morgenstunde dankend meine Stimme zu dir, indem ich fühle und erkenne, da? deine wachende Vorsehung in den Stunden der Finsternis meinen Geist bewacht und mich aus dem Schlummer der Nacht zu neuem Leben geweckt hat. O! m?chte doch auch mein besseres Wesen mit jedem Morgen sich erneuern, und m?chte ich bei meinem Tagewerk nie verzagen, sondern es vollenden, ohne zu ermatten; m?chte ich doch jeden Tag mit neuer Lust auf dein g?ttliches Wort lauschen und aus deiner heiligen Lehre Seligkeit sch?pfen; m?chten doch alle guten Kr?fte, die du in mich gelegt, jeden Morgen sich erneuern, so da? ich nie müde werde, meinem Bruder zu helfen, ihn zu erquicken, zu tr?sten und zu unterstützen, nie müde werde, Sanftmut und Geduld gegen meine Freunde zu zeigen, und nie aufh?re, Gutes denen zu erweisen, die mich hassen, und diejenigen zu segnen, die mir fluchen; m?chte doch ein liebevoller Geist jeden Tag in mir erneuert werden, da? ich demütig und liebevoll gegen die Armen, mild und nachsichtig gegen meine Diener mich zeige; ja, la? mich auch heute aufs neue Kraft gewinnen, um gegen die Sünde, meinen ?rgsten Feind, zu k?mpfen! M?ge sich stets auch mein kindliches Vertrauen erneuern, mit dem ich meinen Weg deiner v?terlichen Fürsorge empfehle! O, erh?re mich denn, Allgütiger! wenn ich dich bitte, mir die Ausführung dieses meines heiligen Vorsatzes zu erleichtern. La? keine drückende Sorge mir die Freudigkeit in meinem t?glichen Berufe rauben; st?rke meinen K?rper, da? meine Seele sich frei zu dir erheben kann;?entbiete mir deine Engel, mich zu behüten auf meinen Wegen, da? mein Fu? nicht strauchle;? la? in jeder zeitlichen Freude sich für meine Seele die ewige, selige Wonne abspiegeln und la? mich froh sein mit den Frohen! Segne, o Gott, Volk und Land, segne alle, die mir lieb und teuer sind! Leite mich nach deinem Rat, und nimm mich einst auf zur ewigen Seligkeit.
Amen!
[Fu?note 19: Rephael]
[Fu?note 20: lyshu'atcha (Auf deine Hilfe u. s. w.)]
Betrachtung über 1. Buch Mosis 1, 20-23.
19. Mein Gott und Vater! Nimm mit Wohlgefallen meinen kindlichen Dank dafür entgegen, da? ich

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