nicht eine? Nein.?Nun, das ist viel; da mu?, bei meinem Leben!?Noch gute Zeit gewesen sein.
So hart, als auch der Feldherr war:?So konnt er doch dem zauberischen Flehen?Der Weiber nicht ganz widerstehen.?Denn welchen Mann, er sei auch zehnmal ein Barbar,?Wei? nicht ein Weib durch Tr?nen zu bewegen??Mein ganzes Herz f?ngt sich hier an zu regen.?Ich h?tte nicht der General sein m?gen,?Vor dem der Weiber Schar so kl?glich sich vereint;?Ich h?tte wie ein Kind geweint,?Und ohne Geld den M?nnern gleich das Leben,?Und jeder Frau zu ihrer Ruh?Den Mann, und einen noch dazu,?Wenn sies von mir verlangt, gegeben.
Allein so gar gelind war dieser Feldherr nicht.?"Ihr Sch?nen!" f?ngt er an und spricht.?Ihr Sch?nen? Dieses glaub ich nicht.?Ein harter General wird nicht so liebreich sprechen.?Was willst du dir den Kopf zerbrechen??Genug! Er hats gesagt. Ein alter General?Hat, d?cht ich, doch wohl wissen k?nnen,?Da? man die Weiber allemal,?Sie sein es oder nicht, kann "meine Sch?nen" nennen.
"Ihr Sch?nen", sprach der General,?"Ich schenk euch eurer M?nner Leben;?Doch jede mu? für den Gemahl?Mir gleich ihr ganz Geschmeide geben.?Und die ein Stück zurückbeh?lt,?Verliert den Mann vor diesem Zelt."
Wie? Fingen nicht die Weiber an zu beben??Ihr ganz Geschmeide hinzugeben??Den ganzen Schmuck für einen Mann??Gewi?, der General war dennoch ein Tyrann.?Was halfs, da? er "Ihr Sch?nen!" sagte,?Da er die Sch?nen doch so plagte??Doch weit gefehlt, da? auch nur eine zagte:?So holten sie vielmehr mit Freuden ihren Schmuck.?Dem General war dies noch nicht genug.?Er lie? nicht eh nach ihren M?nnern schicken,?Als bis sie einen Eid getan?(Der General war selbst ein Ehemann),?Bis, sag ich, sie den Eid getan,?Den M?nnern nie die Wohltat vorzurücken,?Noch einen neuen Schmuck den M?nnern abzudrücken.?Drauf kriegte jede Frau den Mann.
O welche Wollust! Welch Entzücken!?Vergebens wünsch ichs auszudrücken,?Mit welcher Brünstigkeit die Frau den Mann umfing!?Mit was für sehnsuchtsvollen Blicken?Ihr Aug an seinem Auge hing!
Der Feind verlie? die Stadt. Die Weiber blieben stehen,?Um ihren Feinden nachzusehen;?Alsdann flog jede froh mit ihrem Mann ins Haus.?Ist die Geschichte denn nun aus??Noch nicht, mein Freund. Nach wenig Tagen?Entfiel den Weibern aller Mut.?Sie gr?mten sich, und durftens doch nicht sagen.?Wer wirds, den Eid zu brechen, wagen??Genug, der Kummer trat ins Blut.?Sie legten sich; drauf starben in zehn Tagen,?Des Lebens müd und satt, neunhundert an der Zahl.?Der alte b?se General!
Das Verm?chtnis
Oront, der in der Welt das gro?e Glück erlebt,?Das Fürsten oft den Hirten lassen müssen,?Das Glück, von einem Freund sich treu geliebt zu wissen;?Oront, der sich dies Glück, so arm er war, erstrebt,?Ward krank. Sein kluger Arzt sah aus verschiednen F?llen,?Da? keine Rettung m?glich war,?Er?ffnete dem Kranken die Gefahr,?Und hie? ihn bald sein Haus bestellen.?Oront, der sich nunmehr dem Irdischen entziehn,?Und frei im Geist den Tod erwarten wollte,?Bat, da? man seinen Freund ihm eiligst rufen sollte.?Sein Freund, sein Pylades, erschien.?"Ach!" sprach Oront, nach z?rtlichem Umfassen,?"Ich sterb, und was mir Gott verliehn,?Will ich, mein Freund, dir hinterlassen:?Dir la? ich meinen Sohn, ihn redlich zu erziehn,?Und meine Frau, sie zu ern?hren:?Denn du verdienst, da? sie dir angeh?ren."
Der Affe
Ein Affe sah ein Paar geschickte Knaben?Im Brett einmal die Dame ziehn,?Und sah auf jeden Platz, den sie dem Steine gaben,?Mit einer Achtsamkeit, die stolz zu sagen schien,?Als k?nnt er selbst die Dame ziehn.?Er legte bald sein Mi?vergnügen,?Bald seinen Beifall an den Tag;?Er schüttelte den Kopf itzt bei des einen Zügen,?Und billigte darauf des andern seinen Schlag.?Der eine, der gern siegen wollte,?Sann einmal lange nach, um recht geschickt zu ziehn;?Der Affe stie? darauf an ihn?Und nickte, da? er machen sollte.?"Doch welchen Stein soll ich denn ziehn,?Wenn dus so gut verstehst?" sprach der erzürnte Knabe.?"Den, jenen oder diesen da,?Auf welchem ich den Finger habe?"?Der Affe l?chelte, da? er sich fragen sah,?Und sprach zu jedem Stein mit einem Nicken: Ja.
Um deren Weisheit zu ergründen,?Die tun, als ob sie das, was du verstehst, verstanden:?So frage sie um Rat. Sind sie mit ihrem Ja?Bei deinen Fragen hurtig da:?So kannst du mathematisch schlie?en,?Da? sie nicht das geringste wissen.
Der arme Greis
Um das Rhinozeros zu sehn?(Erz?hlte mir mein Freund), beschlo? ich auszugehn.?Ich ging vors Tor mit meinem halben Gulden,?Und vor mir ging ein reicher, reicher Mann,?Der, seiner Miene nach, die eingelaufnen Schulden,?Nebst dem, was er damit die Messe durch gewann,?Und was er, wenns ihm glücken sollte,?Durch den Gewinst nun noch gewinnen wollte,?In schweren Ziffern übersann.?Herr Orgon ging vor mir. Ich geb ihm diesen Namen,?Weil ich den seinen noch nicht wei?.?Er ging; doch eh wir noch zu unserm Tiere kamen:?Begegnet uns ein alter schwacher Greis,?Für den, auch wenn er uns um nichts gebeten h?tte,?Sein zitternd Haupt, das nur halb seine war,?Sein ehrlich fromm Gesicht, sein heilig graues Haar?Mit mehr als Rednerkünsten redte.?"Ach", sprach er, "ach, erbarmt Euch mein!?Ich habe nichts, um meinen Durst zu stillen.?Ich will Euch künftig gern nicht mehr beschwerlich sein;?Denn Gott wird wohl bald meinen Wunsch erfüllen,?Und mich durch meinen Tod erfreun.?O lieber Gott! la? ihn nicht ferne sein."?So sprach der Greis; allein was sprach der Reiche??"Ihr seid ein so bejahrter Mann,?Ihr seid schon eine halbe Leiche,?Und
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