bis hin??[12-1] fragte der Assessor.
?Ha, so a zwanzig Büchsenschu?[12-2] werden's[12-3] v?llig sein,? meinte der Alte. Der Assessor wu?te jetzt gerade so viel wie vorher. Denn er hatte mit Büchsenschüssen nur bei Gelegenheit von Forstfreveln zu thun und wu?te über die Tragweite des Geschosses keinen weitern Bescheid.
Endlich erreichten sie im dicksten Gest?ber das Haus. Der Alte schob den Riegel an der Thür zurück, schüttelte den Schnee vom Lodenrock und vom Ranzen, den er abwarf, und schritt mit seinem Herrn der Thüre zu. Als sie dieselbe ?ffneten, drang ihnen ein warmer Duft entgegen, der dem Assessor die Hitze in die vom[12-4] Schneetreiben geh?rig verarbeiteten Wangen jagte.
Eine bunte Gesellschaft sa? schon an den Tischen[12-5] und wandte sich neugierig nach dem Ank?mmling um, der sofort auch vom Kopf bis zur Fu?sohle gemustert ward. Der Assessor grü?te verlegen zuerst nach den Damen hinüber, deren[12-6] vier auf einem Klümplein bei einander sa?en, eine ?ltere und drei jüngere. Neben ihnen sa? ein junges Paar. Alle hatten sich's bequem gemacht. Um den gro?en Ofen hingen die nassen Kleider und dampften aus, und zw?lf Schuhe standen unten und warteten aufs Trocknen. Es ist so etwas eigenes, wenn Leute sich's schon heimisch gemacht haben in einem Gasthause, als ob sie da zu Hause w?ren,[13-1] und dann einem Wildfremden, der noch dazukommt, zuschauen, bis dieser sich auch langsam h?uslich niederl??t. Die ersteren haben das Gefühl der Sicherheit und schauen von ihrem festen Sitze herunter auf den, der sich erst seine Unterkunft gründen mu?. Der Assessor suchte sich[13-2] eine Ecke aus, dicht unter dem grobgeschnitzten Kruzifix,[13-3] das aus den verdorrten Palmsonntags-Birkenzweigen hervorschaute, in die sich die Fliegen als ihr Nachtquartier verzogen, und bestellte sich einen roten Tyroler.[13-4] Lang sa? er nicht allein, denn drau?en h?rte man[13-5] Stimmen, und drei junge Leute traten dicht beschneit herein. Die drei jungen Damen schauten auf und steckten die K?pfe zusammen und kicherten, als sie dieselben hereinkommen sahen. ?Da sind sie wieder,? sagte die kluge Elsa, ?ganz gewi? sie sind's.?[13-6] Ja, sie waren's, die Studenten vom Werfener Stellwagen her.
?Was tausend![13-7] Bei diesem Wetter kommen Sie hier herauf, meine Damen,? sagte der erste Tenor. ?Wir w?ren[13-8] fast verunglückt; das ist Ihnen[13-9] ein schauderhaftes Wetter, da sollte man keinen Hund, geschweige denn eine Dame, herausjagen.?
?Hatten Sie keinen Führer?? fragte die Dame, über die letzte Artigkeit[13-10] etwas l?chelnd.
?Führer? {{Jamais!}}[13-11] Wir geh?ren zum Verein ?Selbsthilfe?. 'Als[13-12] der Nase nach,'[13-13] hatte der letzte Senne gesagt, 'da k?nnen's nit fehlen.' Und da sind wir endlich mit unsern verfrorenen Nasen hier aufgesto?en, als wir das Licht flimmern sahen, denn von Nasen war rein nichts mehr zu sehen, so[14-1] rot sie auch funkelten.?
Die drei standen immer noch, der Assessor verwunderte sich und gedachte der sch?nen Zeit, wo auch er sich einst die Freiheit genommen,[14-2] ohne weiteres mit wildfremden M?gdlein anzubinden. Das P?rchen aber begriff bald den Zusammenhang der Sache und freute sich des Wiedersehens der Fremden, denn in aller Eile hatten die geschw?tzigen drei Elstern[14-3] den jungen Eheleuten von ihrer Begegnung mit den Studenten und von den Gedichten erz?hlt.
Dem dicken Tauernwirt dauerte die Sache mit der Vorstellung etwas zu lange, und er fragte darum die drei: ?Schaffen's auch einen roten Tyroler--??
?Ja freilich, teurer Onkel,?[14-4] rief der Ba?, ?roten und wei?en und grauen, wie's kommt, nur etwas nasses bei dem nassen Wetter.?
Der Assessor lachte wieder in seiner Ecke und rückte etwas n?her. So war er auch einst in eine Herberge gefallen und hatte gefragt: ?Herr Wirt! Was kostet das Mondviertel in Essig und ?l, ich zahl's.? Die drei setzten sich zu ihm, er stellte sich vor, und bald waren sie im tiefsten Gespr?ch. Der Assessor war froh, da? eine goldene Brücke von ihm zu den Damen hinüber geschlagen war, denn er fühlte sich l?ngst zu irgend einer passenden Rede verpflichtet und hatte nur nicht gewu?t, wie sie anbringen. Jetzt wurde auch er durch die Studenten vorgestellt, und die Tische rückten zusammen. Man erz?hlte sich,[14-5] woher man kam. Das P?rchen, das[15-1] wir von früher kennen und in die Hochzeitskutsche geleitet haben, kam von Italien herauf, die Damen von Gastein kamen ebenfalls daher, die Studios hatten sich im Pinzgau herumgetrieben und kamen den Weg des Assessors.
?Ich mu? mir nur[15-2] einmal die Wirtschaft hier ansehen, Ihr Leute,? sagte der zweite Tenor, ?denn das ist immer das erste,?[15-3] und fort war er. Nach einer starken Viertelstunde kam er von seiner Entdeckungsreise zurück.
?Nun, wie schaut's[15-4] aus?? riefen die zwei andern Studenten.
?Wie's ausschaut? Gar nicht ausschauen thut's.[15-5] Drau?en heult's und stürmt's, und wenn's so fortmacht, so sind wir morgen alle hier eingeschneit, da? an ein Fortkommen nicht zu denken ist. Das ist das erste. Zum[15-6] andern: mit dem Schlafen ist's alle[15-7] für diese Nacht. Der bessere und sch?nere Teil der menschlichen Gesellschaft, diese Damen hier, werden auf Stroh schlafen. Für Mannspersonen aber ist kein Raum in dieser Hütte. Das einzige Bett hat ein natureller Engl?nder inne, und zu seinen Fü?en wird sein
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