Ein Sommernachtstraum | Page 9

William Shakespeare
dem Meer dir bringen?Und, wenn du leicht auf Blumen schlummerst, singen.?Ich will vom Erdenstoffe dich befrein,?Da? du so luftig sollst wie Geister sein.?Senfsamen! Bohnenbl��te! Motte! Spinnweb!
(Vier Elfen treten auf.)
Erster Elf.?Hier!
Zweiter Elf.?Und ich!
Dritter Elf.?Und ich!
Vierter Elf.?Und ich!
Alle.?Was sollen wir?
Titania.?Gef?llig seid und dienstbar diesem Herrn.?H��pft, wo er geht, und gaukelt um ihn her;?Sucht Aprikos' ihm auf und Stachelbeer';?Maulbeeren gebt ihm, Feigen, Purpurtrauben;?Ihr m��?t der Biene Honigsack ihm rauben;?Zur Kerze nehmt von ihr ein w?chsern Bein?Und steckt es an bei eines Gl��hwurms Schein,?Zu leuchten meinem Freund Bett aus und ein;?Mit bunter Schmetterlinge Fl��gelein?Wehrt f?chelnd ihm vom Aug den Mondenschein.?Nun, Elfen, huldigt ihm und neigt euch fein.
Erster Elf.?Heil dir, Sterblicher!
Zweiter Elf.?Heil!
Dritter Elf.?Heil!
Vierter Elf.?Heil!
Zettel.?Ich flehe Euer Gnaden von ganzem Herzen um Verzeihung,?Ich bitte um Euer Gnaden Namen.
Spinnweb.?Spinnweb.
Zettel.?Ich w��nsche n?her mit Ihnen bekannt zu werden, guter Musje?Spinnweb. Wenn ich mich in den Finger schneide, werde ich?so frei sein, Sie zu gebrauchen.--Ihr Name, ehrsamer Herr?
Bohnenbl��te.?Bohnenbl��te.
Zettel.?Ich bitte Sie, empfehlen Sie mich Madame H��lse, Ihrer Frau?Mutter, und Herrn Bohnenschote, Ihrem Herrn Vater. Guter?Herr Bohnenbl��te, auch mit Ihnen hoffe ich n?her bekannt?zu werden.--Ihren Namen, mein Herr, wenn ich bitten darf.
Senfsamen.?Senfsamen.
Zettel.?Lieber Musje Senfsamen, ich kenne Ihre Geduld gar wohl.?Jener niedertr?chtige und ungeschlachte Kerl, Rinderbraten, hat schon manchen wackern Herrn von Ihrem Hause verschlungen. Sei'n Sie versichert, Ihre Freundschaft hat mir schon oft?die Augen ��bergehen machen. Ich w��nsche n?here Bekanntschaft, lieber Musje Senfsamen.
Titania.?Kommt, f��hrt ihn hin zu meinem Heiligtume!?Mich d��nkt, von Tr?nen blinke Lunas Glanz;?Und wenn sie weint, weint jede kleine Blume?Um einen wild zerri?nen M?dchenkranz.?Ein Zauber soll des Liebsten Zunge binden:?Wir wollen still den Weg zur Laube finden.
(Alle ab.)
Zweite Szene
Ein anderer Teil des Waldes
Oberon (tritt auf).?Mich wundert's, ob Titania erwachte?Und welch Gesch?pf ihr gleich ins Auge fiel,?Worin sie sterblich sich verlieben mu?.
(Droll kommt.)
Da kommt mein Bote ja.--Nun, toller Geist,?Was spuken hier im Wald f��r Abenteuer?
Droll.?Herr, meine F��rstin liebt ein Ungeheuer.?Sie lag in Schlaf versunken auf dem Moos?In ihrer heilgen Laube dunklem Scho?,?Als eine Schar von lumpgen Handwerksleuten,?Die m��hsam kaum ihr t?glich Brot erbeuten,?Zusammenkommt und hier ein St��ck probiert,?So sie auf Theseus' Hochzeitstag studiert.?Der ungesalzenste von den Gesellen,?Den Pyramus berufen vorzustellen,?Tritt von der B��hn und wartet im Gestr?uch;?Ich nutze diesen Augenblick sogleich,?Mit einem Eselskopf ihn zu begaben.?Nicht lange drauf mu? Thisbe Antwort haben;?Mein Mime tritt heraus; kaum sehen ihn?Die Freund, als sie wie wilde G?nse fliehn,?Wenn sie des J?gers leisen Tritt erlauschen;?Wie graue Kr?hen, deren Schwarm mit Rauschen?Und Kr?chzen auffliegt, wenn ein Schu? geschieht,?Und wild am Himmel da- und dorthin zieht.?Vor meinem Spuk rollt der sich auf der Erde,?Der schreiet Mord! mit kl?glicher Geb?rde;?Das Schrecken, das sie sinnlos machte, lieh?Sinnlosen Dingen Waffen gegen sie.?An Dorn und Busch bleibt Hut und ?rmel stecken;?Sie fliehn hindurch, berupft an allen Ecken.?In solcher Angst trieb ich sie weiter fort,?Nur Sch?tzchen Pyramus verharrte dort.?Gleich mu?te nun Titania erwachen?Und aus dem Langohr ihren Liebling machen.
Oberon.?Das geht ja ��ber mein Erwarten sch?n.?Doch hast du auch den J��ngling von Athen,?Wie ich dir auftrug, mit dem Saft bestrichen?
Droll.?O ja, ich habe schlafend ihn beschlichen.?Das M?dchen ruhte neben ihm ganz dicht:?Erwacht er, so entgeht sein Aug ihr nicht.
(Demetrius und Hermia treten auf.)
Oberon.?Tritt her; da kommt ja der Athener an.
Droll.?Das M?dchen ist es, aber nicht der Mann.
Demetrius.?O k?nnt Ihr so, weil ich Euch liebe, schm?len??Den Todfeind solltet Ihr so t?dlich qu?len!
Hermia.?Noch mehr verdient, was ich von dir erfuhr;?Denn fluchen sollt ich dir und schalt dich nur.?Erschlugst du mir Lysandern, weil er ruhte,?So bad, einmal befleckt, dich ganz im Blute?Und t?t auch mich!?Die Sonne liebt den Tag nicht treuer, steter,?Als wie er mich: nun w?r er als Verr?ter?Entflohn, indes ich schlief? Nein, nimmermehr!?Eh wollt ich glauben, da? es m?glich w?r,?Ganz zu durchbohren dieser Erde Boden?Und durch die ?ffnung zu den Antipoden?Zu senden des verwegnen Mondes Gru?,?Der hellen Mittagssonne zum Verdru?.?Es kann nicht anders sein: du mordetest ihn mir.?So sieht ein M?rder aus, so gra?, so stier!
Demetrius.?So siehet ein Erschlagner aus, so ich:?Denn Eure Grausamkeit durchbohrte mich.?Doch Ihr, die M?rdrin, gl?nzet wie Cythere?Am Himmel dort in ihrer lichten Sph?re.
Hermia.?Was soll mir dies? Wo ist Lysander? spricht--?Gib ihn mir wieder, Freund, ich bitte dich.
Demetrius.?Den Hunden g?b ich lieber seine Leiche.
Hermia.?Hinweg, du Hund! du treibst durch deine Streiche?Mich armes Weib zur Wut. Hast du ihn umgebracht:?Nie werde mehr f��r einen Mann geacht't.?Sprich einmal wahr, sprich mir zuliebe wahr!?H?ttst du, wenn er gewacht, ihm wohl ein Haar?Gekr��mmt? und hast ihn, weil er schlief, erschlagen??O K��hnheit! eine Natter konnt es wagen.?Ja, eine Natter tat's; die ?rgste sticht?Zweiz��ngiger als du, o Schlange, nicht.
Demetrius.?An einen Wahn verschwendst du deine Wut.?Ich bin nicht schuldig an Lysanders Blut;?Auch mag er wohl, soviel ich wei?, noch leben.
Hermia.?Und geht's ihm wohl? Kannst du mir Nachricht geben?
Demetrius.?Und k?nnt ich nun, was w��rde mir daf��r?
Hermia.?Mich nie zu sehn, dies Vorrecht schenk ich dir.?Und so verla? ich deine schn?de N?he;?Tot sei er oder nicht, wenn ich nur dich nicht sehe.
(Ab.)
Demetrius.?Ihr folgen ist vergebliches Bem��hn?In diesem Sturm; so will ich hier verziehn.?Noch h?her wird des Grames Not gesteigert,?Seit sich
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