geschehen sein sollte, und er beschwor sie hoch und teuer. Aber eben, als er beginnen wollte, schallte ein gro?er Spektakel von der Linde her. Lindpeindler und die Kammerjungfer st��rzten mit dem Geschrei in die Stube, auf dem Tanzplatz sei wieder ein Wehm��ller erschienen. "Ach", schrie die Kammerjungfer, "er hat mich wie ein Gespenst angepackt und ist mit mir so entsetzlich unter der Linde herumgetanzt, da? mir die Haube in den Zweigen blieb." Auf diese Aussage sprangen alle vom Tisch auf und wollten hinausst��rzen. Der Vizegespan aber gebot dem Maler, sitzen zu bleiben, bis man wisse, ob er oder der andere es sei. Da n?herte sich das Spektakel, und bald trat der Zigeuner, lustig fiedelnd, von den kr?henden Bauern begleitet, mit dem neuen Wehm��ller vor die Schenke. Da kl?rte sich denn bald der Scherz auf. Devillier hatte den grauen Reisekittel und den Hut Wehm��llers im Hinausgehen aufgesetzt und ein blechernes Ofenrohr, das in einem Winkel lag, umgeh?ngt, die furchtsame Kammerjungfer zu erschrecken. Nanny ward sehr ausgelacht, und der Vizegespan befahl nun den Leuten, zu Bette zu gehen; da aber einige noch tanzen wollten und grob wurden, rief er nach seinen Heiducken, setzte selbst eine Bank vor die T��re, legte eigenh?ndig einen frechen Burschen ��ber und lie? ihm f��nf aufz?hlen, auf welche kleine Erfrischung die ganze Ballgesellschaft mit einem lauten "Vivat noster Dominus Vicegespannus!" jubelnd nach Haus zog. Nun ordnete sich die ��brige Gesellschaft in der engen Stube, wie es gehen wollte, um Tisch und Herd, auf K��beln und Tonnen und den zur Nachtstreue von der Wirtin angeschleppten Strohb��ndeln. Devillier lie? einige Kr��ge Wein bringen, und der erschrockenen Kammerjungfer wurde auf den Schreck wacker zugetrunken. Man bat dann den Kroaten, seine versprochene Geschichte zu erz?hlen, welcher, w?hrend Wehm��ller in schweren Gedanken an sein Tonerl Kn?pfe malte, also begann.
Das Pickenick des Katers Mores Erz?hlung des kroatischen Edelmanns
Mein Freihof liegt einsam, eine halbe Stunde von der t��rkischen Grenze, in einem sumpfichten Wald, wo alles im herrlichsten und fatalsten ��berflu? ist, zum Beispiel die Nachtigallen, die einen immer vor Tag aus dem Schlafe wecken, und im letzten Sommer pfiffen die Bestien so unversch?mt nah und in solcher Menge vor meinem Fenster, da? ich einmal im gr??ten Zorne den Nachttopf nach ihnen warf. Aber ich kriegte bald einen Hausgenossen, der ihnen auf den Dienst pa?te und mich von dem Ungeziefer befreite. Heut sind es drei Jahre, als ich morgens auf meinen Finkenherd ging, mit einem Pallasch, einer guten Doppelb��chse und einem Paar doppelten Pistolen versehen, denn ich hatte einen t��rkischen Wildpretdieb und H?ndler auf dem Korn, der mir seit einiger Zeit gro?en Wildschaden angetan und mir, da ich ihn gewarnt hatte, trotzig hatte sagen lassen, er st?re sich nicht an mir und wolle unter meinen Augen in meinem Wald jagen. Als ich nach dem Finkenherd kam, fand ich alle meine ausgestellten Dohnen und Schlingen ausgeleert und merkte, da? der Spitzbube mu?te da gewesen sein. Erbittert stellte ich meinen Fang wieder auf, da strich ein gro?er schwarzer Kater aus dem Gestr?uch murrend zu mir her und machte sich so zutulich, da? ich seinen Pelz mit Wohlgefallen ansah und ihn liebkoste mit der Hoffnung, ihn an mich zu gew?hnen und mir etwa aus seinen Winterhaaren eine M��tze zu machen. Ich habe immer so eine lebendige Wintergarderobe im Sommer in meinem Revier, ich brauche darum kein Geld zum K��rschner zu tragen, es kommen mir auch keine Motten in mein Pelzwerk. Vier Paar t��chtige lederne Hosen laufen immer als lebendige B?cke auf meinem Hofe, und mitten unter ihnen ein herrlicher Dudelsack, der sich jetzt als lebendiger Bock schon so musikalisch zeigt, da? die zu einzelnen Hosenbeinen bestimmten Kandidaten, sobald er meckernd unter sie tritt, zu tanzen und gegeneinander zu stutzen anfangen, als f��hlten sie jetzt schon ihre Bestimmung, einst mit meinen Beinen nach diesem Dudelsack ungarisch zu tanzen. So habe ich auch einen neuen Reisekoffer als Wildsau in meinem Forste herumlaufen, ein pr?chtiger Wolfspelz hat mir im letzten Winter in der Gestalt von sechs t��chtigen W?lfen schon auf den Leib gewollt; die Bestien hatten mir ein t��chtiges Loch in die Kammert��re genagt, da fuhr ich einem nach dem andern durch ein Loch ��ber der T��re mit einem Pinsel voll ?lfarbe ��ber den R��cken und erwarte sie n?chstens wieder, um ihnen das Fell ��ber die Ohren zu ziehen.
Aus solchen Gesichtspunkten sah ich auch den schwarzen Kater an und gab ihm, teils weil er schwarz wie ein Mohr war, teils weil er gar vortreffliche Mores oder Sitten hatte, den Namen Mores. Der Kater folgte mir nach Hause und wu?te sich so vortrefflich durch M?usefangen und Vertr?glichkeit mit meinen Hunden auszuzeichnen, da? ich den Gedanken, ihn aus seinem Pelz zu vertreiben, bald aufgegeben hatte. Mores war mein steter Begleiter, und nachts schlief er auf einem ledernen Stuhl neben meinem Bette. Merkw��rdig war es mir besonders an dem Tiere, da? es, als ich ihm
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