seine Frau, seine Frau, wenn die sich nur nicht irre. Der Graf stellte ihm nochmals vor, er m?ge lieber mit ihm auf seinen Finkenherd und dann zur��ckfahren; er gef?hrde, wenn er auch h?chst unwahrscheinlich den Pestkordon durchschleichen sollte, jenseits an der Pest zu sterben. Wehm��ller aber meinte: "Ein zweiter Wehm��ller, der zu meiner Frau reist, ist auch eine Pest, an der man sterben kann", und er wolle so wenig als die Schneeg?nse, welche schreiend ��ber ihnen hinstrichen, den Pestkordon respektieren; er habe keine Ruhe, bis er bei seiner Tonerl sei. So kamen sie bis auf die Grenze der Giulowitschschen G��ter, und der Graf schenkte Wehm��llern noch eine Flasche Tokaier mit den Worten: "Wenn Sie diese ausstechen, lieber Wehm��ller, werden Sie sich nicht wundern, da? man Sie doppelt gesehn, denn Sie selbst werden alles doppelt sehn; geben Sie uns so bald als m?glich Bericht von Ihrem Abenteuer, und m?ge Ihre Gemahlin anders sehen, als der Bauer gesehen hat. Leben Sie wohl!"
Nun eilte Wehm��ller, so schnell er konnte, nach dem n?chsten Dorf, und kaum war er in die kleine, dumpfichte Schenke eingetreten, als die alte Wirtin, in Husarenuniform, ihm entgegenschrie: "Ha, ha! da sind der Herr wieder zur��ck, ich hab es gleich gesagt, da? Sie nicht durch den Kordon w��rden hin��bergelassen werden." Wehm��ller sagte, da? er hier niemals gewesen, und da? er gleich jetzt erst versuchen wolle, durch den Kordon zu kommen. Da lachte Frau Tschermack und ihr Gesinde ihm ins Gesicht und behaupteten steif und fest, er sei vor einigen Tagen hier durchpassiert, von einem Giulowitscher Bauer begleitet, dem er das Botenlohn zu zahlen vergessen; er habe ja hier gefr��hst��ckt und erz?hlt, da? er nach Stuhlwei?enburg zu seiner Frau Tonerl wolle, um dort das hochl?bliche Offizierkorps zu malen. Wehm��ller kam durch diese neue Best?tigung, da? er doppelt in der Welt herumreise, beinahe in Verzweiflung. Er sagte der Wirtin mit kurzen Worten seine ganze Lage, sie wu?te nicht, was sie glauben sollte, und sah ihn sehr kurios an. Es war ihr nicht allzu heimlich bei ihm. Aber er wartete alle ihre Skrupel nicht ab und lief wie toll und blind zum Dorfe hinaus und dem Pestkordon zu. Als er eine Viertelmeile auf der Landstra?e gelaufen war, sah er auf dem Stoppelfeld eine Reihe von Rauchs?ulen aufsteigen, und ein angenehmer Wacholdergeruch dampfte ihm entgegen. Er sah bald eine Reihe von Erdh��tten und Soldaten, welche kochten und sangen; es war ein Hauptbivouac des Pestkordons. Als er sich der Schildwache n?herte, rief sie ihm ein schreckliches "Halt!" entgegen und schlug sogleich ihr Gewehr auf ihn an. Wehm��ller stand wie angewurzelt. Die Schildwache rief den Unteroffizier, und nach einigen Minuten sprengte ein Szekler-Husar gegen ihn heran und schrie aus der Ferne: "Wos willstu, quid vis? Wo kommst her, unde venis? An welchen Ort willst du, ad quem locum vis? Bist du nicht vorige Woche hier durchpassiert, es tu non altera hebdomada hic perpassatus?" Er fragte ihn so auf deutsch und husarenlateinisch zugleich, weil er nicht wu?te, ob er ein Deutscher oder ein Ungar sei. Wehm��ller mu?te aus den letzten Worten des Husaren abermals h?ren, da? er hier schon durchgereist sei, welche Nachricht ihm eiskalt ��ber den R��cken lief. Er schrie sich beinah die Kehle aus, da? er grade von dem Grafen Giulowitsch komme, da? er in seinem Leben nicht hier gewesen. Der Husar aber lachte und sprach: "Du l��gst, mentiris! Hast du nicht dem Herrn Chirurg sein Bild gegeben, non dedidisti Domino Chirurgo suam imaginem!--da? er durch die Finger gesehen und dich passieren lassen, ut vidit per digitos et te fecit passare! Du bist zur��ckgekehrt aus den Pest?rtern, es returnatus ex pestiferatis locis!" Wehm��ller sank auf die Knie nieder und bat, man m?ge den Chirurgen doch herbeirufen.
W?hrend diesem Gespr?ch waren mehrere Soldaten um den Husaren herum getreten, zuzuh?ren; endlich kam der Chirurg auch, und nachdem er Wehm��llers Klagen angeh?rt, der sich die Lunge fast weggeschrien, befahl er ihm, sich einem der Feuer von Wacholderholz zu n?hern, so da? es zwischen ihnen beiden sei, dann wolle er mit ihm reden. Wehm��ller tat dies und erz?hlte ihm die ganze Aussage ��ber einen zweiten Wehm��ller, der hier durchgereist sei, und seine gro?e Sorge, da? ihn dieser um all sein Gl��ck betr��gen k?nne, und bot dem Chirurgen alles an, was er besitze, er m?ge ihm nur durchhelfen. Der Chirurg holte nun eine Rolle Wachsleinwand aus seiner Erdh��tte, und Wehm��ller erblickte auf derselben eines der ungarischen Nationalgesichter, grade wie er sie selbst zu malen pflegte, auch sein Name stand drunter, und da der Chirurg sagte, ob er dies Bild nicht gemalt und ihm neulich geschenkt habe, weil er ihn passieren lassen, gestand Wehm��ller, er w��rde nie dies Bild von den seinigen unterscheiden k?nnen, aber durchpassiert sei er hier nie und habe nie die Gelegenheit gehabt, den Herren Chirurgen zu sprechen. Da sagte der Chirurg: "Hatten Sie nicht heftiges Zahnweh? Habe ich
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