halten. "So rede wenigstens mit dem Bauer selbst", sprach Lury; das war Wehm��ller zufrieden und ging, ganz zum Abmarsche fertig, hinab. Kaum aber waren sie in die Schenke getreten, als der Bauer zu ihm trat und, ihm den ?rmel k��ssend, sagte: "Nu, gn?diger Herr, wie kommen wir schon wieder zusammen? Sie hatten ja eine solche Eile nach Stuhlwei?enburg, da? ich glaubte, Euer Gnaden m��?ten bald dort sein." Wehm��ller verstand den Bauer nicht, der ihm versicherte, da? er ihn, mit derselben blechernen B��chse auf dem R��cken und demselben langen Stocke in der Hand, nach der ungarischen Grenze gef��hrt habe, und zwar zu rechter Zeit, weil kurz nachher der Weg vom Pestkordon geschlossen worden sei, wobei der Mann ihm eine Menge einzelne Vorf?lle der Reise erz?hlte, von welchen, wie vom ganzen, Wehm��ller nichts begriff. Da aber endlich der Bauer ein kleines Bild hervorzog mit den Worten: "Haben Euer Gnaden mir dieses Bildchen, das in Ihrer B��chse keinen Platz fand, nicht zu tragen gegeben, und haben es Euer Gnaden nicht in der Eile der Reise vergessen?"--ergriff Wehm��ller das Bild mit Heftigkeit. Es war das Bild seiner Frau, ganz wie von ihm selbst gemalt, ja der Name Wehm��ller war unterzeichnet. Er wu?te nicht, wo ihm der Kopf stand. Bald sah er den Bauer, bald Lury, bald das Bild an, "Wer gab dir das Bild?" fuhr er den Bauer an. "Euer Gnaden selbst", sagte dieser; "Sie wollten nach Stuhlwei?enburg zu Ihrer Liebsten, sagten Euer Gnaden, und das Botenlohn sind mir Euer Gnaden auch schuldig geblieben."--"Das ist erlogen!" schrie Wehm��ller. "Es ist die Wahrheit!" sagte der Bauer. "Es ist nicht die Wahrheit!" sagte Lury, "denn dieser Herr ist seit vier Wochen nicht hier weggekommen und hat mit mir in einer Stube geschlafen." Der Bauer aber wollte von seiner Behauptung nicht abgehen und drang auf die Bezahlung des Botenlohns oder auf die R��ckgabe des Portr?ts, welches sein Pfand sei, und dem er, wenn er nicht bezahle, einen Schimpf antun wolle. Wehm��ller ward au?er sich.
"Was?" schrie er, "ich soll f��r einen andern das Botenlohn zahlen oder das Portr?t meiner Frau beschimpfen lassen? Das ist entsetzlich!" Lury machte endlich den Schiedsrichter und sagte zu dem Bauer: "Habt Ihr diesen Herrn ��ber die Grenze gebracht?"--"Ja!" sagte der Bauer. "Wie kommt er dann wieder hierher, und wie war er die ganze Zeit hier?" erwiderte Lury. "Ihr m��?t ihn daher nicht recht t��chtig hin��ber gebracht haben und k?nnt f��r so schlechte Arbeit kein Botenlohn begehren; bringt ihn heute nochmals hin��ber, aber derma?en, da? auch kein St��mpfchen hier in Kroatien bleibt, und la?t Euch doppelt bezahlen." Der Bauer sagte: "Ich bin es zufrieden, aber es ist doch eine sehr heillose Sache; wer von den beiden ist nun der Teufel, dieser gn?dige Herr oder der andre? Es k?nnte mich dieser, der viel widerspenstiger scheint, vielleicht gar mit ��ber die Grenze holen, auch ist der Weg jetzt gesperrt, und der andre war der letzte; ich glaube doch, er mu? der Teufel gewesen sein, der bei der Pest zu tun hat."--"Was", schrie Wehm��ller, "der Teufel mit dem Portr?t meiner Frau! Ich werde verr��ckt; gesperrt oder nicht gesperrt, ich mu? fort, der scheu?lichste Betrug mu? entdeckt werden. Ach, meine arme Frau, wie kann sie get?uscht werden! Adie, Lury, ich brauche keinen Boten, ich will schon allein finden." Und somit lief er zum offnen Hoftore mit solcher Schnelligkeit hinaus, da? ihn weder der nachlaufende Bauer noch das Geschrei Lurys einholen konnte.
Nach dieser Szene trat der Graf Giulowitsch, der Prinzipal Lurys, aus dem Schlosse, um auf seinen Finkenherd zu fahren. Lury erz?hlte ihm die Geschichte, und der Graf, neugierig, mehr von der Sache zu h?ren, bestieg seinen Wurstwagen und fuhr dem Maler in vollem Trabe nach; das leichte Fuhrwerk, mit zwei raschen Pferden bespannt, flog ��ber die Stoppelfelder, welche einen festeren Boden als die moorichte Landstra?e darboten. Bald war der Maler eingeholt, der Graf bat ihn, aufzusitzen, mit dem Anerbieten, ihn einige Meilen bis an die Grenze seiner G��ter zu bringen, wo er noch eine halbe Stunde nach dem letzten Grenzdorf habe. Wehm��ller, der schon viel Grund und Boden an seinen Stiefeln h?ngen hatte, nahm den Vorschlag mit untert?nigstem Dank an. Er mu?te einige Z��ge alten Slibowitz aus des Grafen Jagdflasche tun und fand dadurch schon etwas mehr Mut, sich selbst auf der eignen F?hrte zu seiner Frau nachzueilen. Der Graf fragte ihn, ob er denn niemand kenne, der ihm so ?hnlich sei und so malen k?nne wie er. Wehm��ller sagte nein, und das Portr?t ?ngstige ihn am meisten, denn dadurch zeige sich eine Beziehung des falschen Wehm��llers auf seine Frau, welche ihm besonders fatal werden k?nne. Der Graf sagte ihm, der falsche Wehm��ller sei wohl nur eine Strafe Gottes f��r den echten Wehm��ller, weil dieser alle Ungarn ��ber einen Leisten male; so g?be es jetzt auch mehrere Wehm��ller ��ber einen Leisten. Wehm��ller meinte, alles sei ihm einerlei, aber
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