Die gefesselte Phantasie, by
Ferdinand Raimund
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Title: Die gefesselte Phantasie
Author: Ferdinand Raimund
Release Date: October, 2004 [EBook #6642] [Yes, we are more than
one year ahead of schedule] [This file was first posted on January 9,
2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO-Latin-1
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GEFESSELTE PHANTASIE ***
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Die gefesselte Phantasie
Original-Zauberspiel in zwei Aufzügen
von Ferdinand Raimund
Erstaufführung am 8. Jänner 1828 im Theater in der Leopoldstadt
ferdinand raimund "die gefesselte phantasie"
Personen
apollo die poetische phantasie hermione, Königin der Halbinsel Flora
affriduro, Oberpriester des Apollo vipria, arrogantia, die
Zauberschwestern distichon, Hofpoet muh, Hofnarr odi, ein Höfling ein
dichter amphio, Hirte der Lilienherde nachtigall, Harfenist aus Wien
ein fremder der wirth zum Hahn ein fiaker ein schuster ein spengler ein
kellner Hermionens Hofstaat. Götzendiener. Dichter. Inselbewohner.
Verschiedene Gäste. Volk
I. Aufzug
(Garten in Hermionens Palast. In der Mitte ein erhabener
Thron mit Veilchengirlanden auf Blumenstufen.)
1. Szene
affriduro. odi. götzendiener. inselbewohner
(Alles in Bestürzung.)
chor. Götter, schleudert eure Blitze, Schickt der Eumeniden Schar Vom
erhab’nen Wolkensitze, Straft das freche Zauberpaar!
affriduro. Habt Hermionen ihr berichtet, daß wir um ihr Erscheinen
bitten?
odi. Es ist geschehen.
affriduro. Nicht länger dürfen wir die Frechheit dieser
Zauberschwestern dulden; Apollo selbst befiehlt es uns.
odi. Hier kommt der Hofpoet.
affriduro. Jauchzet ihm entgegen, seiner Muse Flug soll euch
begeistern.
2. Szene
vorige. distichon mit einer Menge Gedichte in Rollen
alles (ruft). Willkommen, Distichon!
distichon (feierlich). Verderben diesen Zaubernymphen! Die ganze
Nacht hat meine Phantasie geraset und den geflügelten Gaul beinahe zu
Schanden geritten, bis Aurora vierzig Schmähgedichte beleuchtete, die
mein schöpferischer Geist in dieser Nacht gebar.
mehrere. Hier sind noch mehr. (Zeigen sie vor.)
distichon. Ich glaub’ es euch. An Dichtern fehlt’s auf unserer Insel
nicht. Flora heißet sie, weil sie die Göttin hat mit Blümlein aller Art
bedeckt. Wir kennen keinen Schnee, als wenn uns Zephyr weiße Blüten
streut; darum begeistert uns der ewige Blumenduft und weihet uns zu
Priestern des Apoll’, so daß der Schuster selbst mit einer Hand nur
seinen Stiefel schafft und in der andern hält er hoch die gold’ne Leier:
"Sein kühner Geist ist mit Apoll’ verwandt, Ist seine Lyra gleich mit
Schustergarn bespannt." affriduro. Doch hohe Zeit ist’s nun, die Leier
zu vertauschen mit dem Mut; die Zauberschwestern müssen fallen.
distichon. Ich werfe sie mit Knittelreimen tot. Ein Jahr ist’s nun, daß
diese beiden Zauberschwestern auf unsere Insel kamen in einem
Wolkenwagen, den zwei weiße Löwen zogen; wir glaubten schon, die
Götter hätten sie gesendet, doch bald erfuhren wir, daß sie der Orkus
ausgespien; denn ihre Zaubermacht erbaute schnell ein Schloß, vor dem
die beiden Löwen wachen und jeden töten, der sich ihnen naht.
affriduro. Sie zertreten unsere Fluren, und mit vergifteten Pfeilen
schießen sie nach den Dienern des Tempels.
alle. Wehe, Wehe über sie!
3. Szene
vorige. der narr
narr (mit Pathos). Wehe, Wehe über sie! Ich weiß zwar nicht über wen,
aber ich bin ein Narr, ich muß überall dabeisein. Also Weh’ über euch
alle, nur nicht über mich!
affriduro. Es freut uns, Narr, daß du so fröhlich bist.
narr. Das bin ich immer unter meinesgleichen.
distichon. Sprich vernünftig,
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