dies Zittern nicht selbst ein Gef��hl von Tugend? Ist diese Sympathie, dies schwimmende Gef��hl, Dem man sich schwer entrei?t, nichts als ein Fibernspiel? Wie s��? vertr?umt ich nicht die jugendlichen Stunden Einst in Sophiens Arm. Ich hatte nichts empfunden, Bis mir der Druck der Hand, ihr Blick, ihr Ku? entdeckt, Wie's einem Neuling ist, wenn er die Wollust schmeckt. Uns f��hrte keine Wahl mit klugem Rat zusammen, Wir sahn einander an, und standen schon in Flammen. Bist du der Liebe wert, ward da nicht lang gefragt; Es war erst halb gef��hlt, und war schon ganz gesagt. Wir lebten lange so die s��?en Augenblicke; Zuletzt verschlug es sich. Ich fluchte dem Geschicke, Und schwur, da? Freundschaft, Lieb und Z?rtlichkeit und Treu Der Maskeradenputz verkappter Laster sei. Und sucht in dem Gew��hl der k?rperlichen Triebe Den Tod des Vorurteils, von Tugend und von Liebe. Zuletzt verh?rteten mich Wollust, Stolz und Zeit; Ich glaubte mich gesch��tzt vor aller Z?rtlichkeit. Stolz kehrt ich zu Sophien. Wie sch?n war sie geworden! Ich stutzte. ?Ha, ihr Mann ist doch vom gro?en Orden Schon lange Ritter! Doch sie hat der Freunde mehr. Es sei drum! Wenn du kommst, so macht sie dir's nicht schwer. Ihr Sperren r��hrt mich nur, da? ich die Nase r��mpfe: Gnung! Das gewohnte Spiel vom Faun und von der Nymphe.? So dacht ich, sah sie oft, allein da f��hlt ich was, Ihr liederlichen Herrn, erkl?rt mir, was ist das? Das hier mich immer schilt, hier immer f��r sie redet, Mir alle K��hnheit raubt, und jeden Anschlag t?tet. Sie nennt mich ihren Freund, er?ffnet mir ihr Herz; Ich schwur die Freundschaft ab, doch teil ich ihren Schmerz. Sie sagt, sie habe mich als alle Menschen lieber; Ha! denk ich, Lieb ist Tand, und freu mich doch dar��ber. Sie liebt mich und verl??t doch ihre Tugend nie; Die Tugend glaub ich nicht, und doch verehr ich sie. Heut hofft ich ziemlich viel und wagte nichts zu nehmen. So b?s und doch so feig! Ich mu? mich wahrlich sch?men. Entweder nennet mich Weib! T��ckisch ohne Kraft! Wo nicht, so bin ich noch nicht v?llig lasterhaft. Was ist's? was treibt dich an, ihr Leben zu vers��?en? Ist's Lieb? Ist's Eigennutz? Gedenkst du zu genie?en, Und willst es kaufen? Nein! Ich wei?, es fehlt ihr Geld, Und sie vertraut mir's nicht, das ist's, was mir gef?llt. Ich sinne jetzo nur auf ein versteckt Geschenke; Ich habe just noch Geld. Gut, da? ich gleich dran denke. Ich mu? es z?hlen. [Er ?ffnet die Schatulle.] Was! Was seh ich! Teufel! Leer! Von hundert Spezies kaum f��nfundzwanzig mehr! Seit heute nachmittag! Wer konnte sie entwenden? Die Schl��ssel kamen nicht die Zeit aus meinen H?nden. Wer war im Zimmer? Ha! Sophie! Gedanke fort! Mein Diener? O, der liegt an einem sichern Ort. Er schl?ft, gleich will ich hin, mit L?rm ihn aufzuwecken; Wenn er der T?ter ist, verr?t er sich im Schrecken.
Dritter Aufzug
Erster Auftritt
Die Wirtsstube.
Der Wirt [im Schlafrocke, in dem Sessel hinter dem Tisch, worauf ein bald abgebrannt Licht, Kaffeezeug, Pfeifen und die Zeitungen. Nach den ersten Versen steht er auf und zieht sich in diesem Auftritt und dem Anfang des folgenden an.] Es steht mit Polen jetzt nicht eben allzugut! Allein ich passe drauf, was noch der Russe tut. Greift er's nur weislich an, so kann er nicht verlieren, Und er ist Kerls genug, den T��rken abzuf��hren, Kommt er nur recht in Schu?, da tobt er wie ein B?r. Ich w��?te, was ich t?t, wenn ich der Russe w?r; Ich z?g vor das Serail, und ohne viel zu fragen, Schickt ich den Gro?sultan ein wenig Zobeljagen. Krieg ich ihn nicht, den Brief, so komm ich nicht zur Ruh. Es ging wahrhaftig nicht mit rechten Dingen zu! Unm?glich scheint es mir, das R?tsel aufzul?sen: Wenn man was B?ses tut, f��rcht man sich vor dem B?sen. Es war nicht mein Beruf, drum kam die Furcht mich an; Und doch f��r einen Wirt ist es nicht wohlgetan, Zu zittern, wenn's im Haus rumort und geht und knistert; Denn mit Gespenstern sind die Diebe nah verschwistert. Es war kein Mensch zu Haus, nicht S?ller, nicht Alcest; Der Kellner konnt's nicht sein, die M?gde schliefen fest. Doch halt! - In aller Fr��h, so zwischen drei und viere, H?rt ich ein leis Ger?usch, es ging Sophiens T��re. Sie war vielleicht wohl selbst der Geist, vor dem ich floh. Es war ein Weibertritt, Sophie geht eben so. Was tat sie denn wohl da? - Man wei?, wie's Weiber machen; Sie visitieren gern und sehn der Fremden Sachen Und ihre W?sche gern. H?tt ich nur dran gedacht, Ich h?tte sie erschreckt und dann sie ausgelacht. Sie h?tte mit gesucht, der Brief w?r nun gefunden; Jetzt ist die sch?ne Zeit so ungebraucht verschwunden. Verflucht! Zur rechten Zeit f?llt einem nie was ein, Und was man Gutes denkt, kommt meist erst
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.