Familie eine der lieblichen Bl��ten nach der anderen gepfl��ckt von der kecken Hand eines adeligen Sekonde-Leutnants, der die Gelds?cke nicht nur zu verachten, sondern auch mit Grazie zu leeren verstand.
Und war es nicht in Ordnung so?--Das Kapital verband sich mit der Gewalt, welche seine Privilegien sch��tzte.
Dazwischen lebte ein tr?ges Kleinb��rgertum und ein machtloser Handwerkerstand so hin, von Tag zu Tag, kleine Kannegie?er und schlechte Musikanten. Sie verlangten kaum etwas anderes, als best?ndig ��ber etwas brummen zu d��rfen . . .
Das waren die Leute der St?dte.
Von geistigen Bed��rfnissen versp��rte man hier noch nichts.
Drau?en aber, dort, wo die Schlote dampften und die Feuer lohten, wo die Erde bis in ihre Tiefen hinein durchw��hlt wurde in rastlosem Kampfe, dort wo kolossale Arbeitermassen aneinander gekettet durch den Schwei? ihrer furchtbaren Arbeit lagen, dort fielen die Gedanken der Zeit in den Boden der Fruchtbarkeit.
III.
Mit dem Schnellzug, der um elf Uhr vormittags eintraf, kam der Reisende an. Er wies die Koffertr?ger von sich, als er ausstieg, und trug seine Handtasche selbst die Treppe hinab bis zu dem Ausgang.
Vier oder sechs Portiers nahmen dort die Reisenden in Empfang. Er ��berflog die Schilder ihrer M��tzen, und da er den Namen nicht fand, den er suchte, nannte er ihn selbst: "Zur alten Post".
Man grinste, man sah sich fragend an, indem man mit den Augen zwinkerte. Endlich sagte der ?lteste der Leute: "Es gibt hier keine 'alte Post' mehr; sie ist seit sechs Jahren eingegangen. Wollen der Herr hier gleich am Bahnhof bleiben, dort unten liegt unser Haus, ganz neu eingerichtet--"
Der Fremde z?gerte einen Augenblick, aber als sie nun alle nach seiner Handtasche griffen, ��berlie? er sie achselzuckend dem Sprecher, gab ihm den Auftrag, seinen Koffer sofort zu besorgen, und ging den Weg hinab, der sich in die Stadt hinunterzog. Es war ein schw��ler und staubiger Tag. Er war m��de, denn er war die halbe Nacht gereist, und er war bestaubt von der langen Fahrt. Er f��hlte Hunger und Durst, und die Zunge klebte ihm am Gaumen.
Doch nachdem er ein Bad genommen und sich umgezogen hatte, f��hlte er sich frisch und gesund wie immer. Er stieg die Treppe hinab und schrieb in das ihm vorgelegte Fremdenbuch: Franz Grach. W?hrend er sich f��r eine Minute in der Loge des Portiers befand, erkannte er pl?tzlich das Haus wieder.
Er vermied die Table d'hote. Die langen, wei?en Tische mit den Reihen von schmatzenden und schwatzenden Menschen waren ihm zuwider. Man deckte ihm in einem Nebenzimmer.
Einmal lie? er Messer und Gabel sinken, so schreiend-deutlich stand pl?tzlich eine Szene aus seiner Jugendzeit vor seinen Augen, die sich vor langen Jahren hier in diesem selben R?ume abgespielt hatte.
Nicht das saubere Fr��hst��ckszimmer eines modernen Hotels, das tr��be Hinterzimmer eines ��belbeleumdeten Gasthofs zweiten Ranges war der Raum damals gewesen. Die M?blierung hatte sich ge?ndert, wie der Wirt und die G?ste, und doch wurde dem Fremden alles wieder lebendig:
Sie waren alle noch jung, kaum einer von ihnen hatte das zwanzigste Jahr erreicht. Alle hatten sie dieselben Schulb?nke gedr��ckt, und sich, nun vielfach getrennt den gr??ten Teil des Jahres hindurch auf ausw?rtigen Schulen, in den Ferien wieder zusammengefunden zu lustigen Tagen und ausgelassenen N?chten--eine tolle, von Jugendmut und Lebenskraft ��bersch?umende, zu allen tollen Streichen immer aufgelegte Gesellschaft, deren Zahl jahrelang auf sieben, acht Mann beschr?nkt blieb . . .
An jenem Abend nun waren sie alle nach einer langen Wanderung hier herein gest��rmt, wie sie wahllos in alle Wirtschaften, wo "noch Licht war", drangen. Eine dicke Kellnerin war aus dem Vorderzimmer mit hereingezogen worden, durch die T��r wurde niemand mehr hereingelassen, und eine jener n?chtlichen, dem Dunst des Bieres und dem Qualm des Tabaks entstiegenen Szenen entrollte sich, die dem Alter so widerlich, der Jugend so reizvoll erscheinen.
Auch der Einzelheiten erinnerte sich der, vor dessen Auge sie wieder stand nach so langen Jahren, noch: wie er selbst in eine vorhanglose Fensternische gepre?t ihr zugesehen hatte, die Beine heraufgezogen und das Glas auf einem Stuhle neben sich, damals schon noch in der Trunkenheit erkennend, was er sah, beobachtend, was ihn umgab, und Sieger so auch noch ��ber die Stunde, die ihn mit sich gerissen hatte: wie der "Dicke" das Klavier bearbeitete und seine schaurigen Ba?t?ne in den hellen Jubel und L?rm der anderen mischte; wie die ganze Bande pl?tzlich im Kreise um das grobe Frauenzimmer und den "Kleinen"--einen schm?chtigen Menschen mit wasserblauen Augen, voll Gelehrsamkeit trotz, und voll Sch��chternheit wegen seiner Jugend, herumgetanzt war, und die Verm?hlung des ungleichen Paares proklamiert hatte . . .
Die Gl?ser klirrten; die Stimmen schrieen durcheinander; schwere F��?e stampften den Boden; an der Decke lagerte sich der Rauch; einer, in einer tr��ben Erinnerung an Nana leerte sein Bierglas in das Klavier; ein anderer ri? die rotgestreiften Decken von den Tischen und h��llte darin ein, was ihm unter die H?nde kam, indes die letzten--mit der z?hen Hartn?ckigkeit der halben Trunkenheit-- nicht ablie?en, sondern auf der Erf��llung ihrer tollen Idee
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