Der rauhe Krieger wird sein eignes Weh Geduldig tragen, sieht er seinen K?nig Dem ?rmsten gleich ausdauren und entbehren!
DUNOIS. Ja sie ist eine Rasende wie du, Und wirft ihr Alles in ein brennend Haus, Und sch?pft ins lecke Fa? der Danaiden. Dich wird sie nicht erretten, nur sich selbst Wird sie mit dir verderben--
KARL (l?chelnd). Ja, nun erf��llt sich mir ein altes Wort Der Weissagung, das eine Nonne mir Zu Clermont im prophetschert Geiste sprach. Ein Weib, verhie? die Nonne, w��rde mich Zum Sieger machen ��ber alle Feinde, Und meiner V?ter Krone mir erk?mpfen. Fern sucht ich sie im Feindeslager auf, Das Herz der Mutter hofft ich zu vers?hnen, Hier steht die Heldin, die nach Reims mich f��hrt, Durch meiner Agnes Liebe werd ich siegen!
SOREL. Du wirsts durch deiner Freunde tapfres Schwert.
KARL. Auch von der Feinde Zwietracht hoff ich viel Denn mir ist sichre Kunde zugekommen, Da? zwischen diesen stolzen Lords von England Und meinem Vetter von Burgund nicht alles mehr So steht wie sonst--Drum hab ich den La Hire Mit Botschaft an den Herzog abgefertigt, Ob mirs gel?nge, den erz��rnten Pair Zur alten Pflicht und Treu zur��ckzuf��hren Mit jeder Stunde wart ich seiner Ankunft.
DU CHATEL (am Fenster). Der Ritter sprengt soeben in den Hof
KARL. Willkommner Bote! Nun so werden wir Bald wissen, ob wir weichen oder siegen.
ERSTER AUFZUG
F��nfter Auftritt
La Hire zu den Vorigen!
KARL (geht ihm entgegen). La Hire! Bringst du uns Hoffnung oder keine? Erkl?r dich kurz. Was hab ich zu erwarten?
LA HIRE. Erwarte nichts mehr als von deinem Schwert.
KARL. Der stolze Herzog la?t sich nicht vers?hnen! O sprich! Wie nahm er meine Botschaft auf?
LA HIRE. Vor allen Dingen und bevor er noch Ein Ohr dir k?nne leihen, Lodert er, Da? ihm Du Chatel ausgeliefert werde, Den er den M?rder seines Vaters nennt.
KARL. Und, weigern wir uns dieser Schmachbedingung?
LA HIRE. Dann sei der Bund zertrennt, noch eh er anfing.
KARL. Hast du ihn drauf, wie ich dir anbefahl, Zum Kampf mit mir gefodert auf der Br��cke Zu Montereau, allwo sein Vater fiel?
LA HIRE. Ich warf ihm deinen Handschuh hin und sprach: Du wolltest deiner Hoheit dich begeben, Und als ein Ritter k?mpfen um dein Reich. Doch er versetzte: nimmer t?ts ihm not, Um das zu fechten, was er schon besitze. Doch wenn dich so nach K?mpfen l��stete, So w��rdest du vor Orleans ihn finden, Wohin er morgen willens sei zu gehn; Und damit kehrt' er lachend mir den R��cken.
KARL. Erhob sich nicht in meinem Parlamente Die reine Stimme der Gerechtigkeit?
LA HIRE. Sie ist verstummt vor der Parteien Wut. Ein Schlu? des Parlaments erkl?rte dich Des Throns verlustig, dich und dein Geschlecht.
DUNOIS. Ha frecher Stolz des herrgewordnen B��rgers!
KARL. Hast du bei meiner Mutter nichts versucht?
LA HIRE. Bei deiner Mutter!
KARL. Ja! Wie lie? sie sich vernehmen?
LA HIRE (nachdem er einige Augenblicke sich bedacht). Es war gerad das Fest der K?nigskr?nung, Als ich zu Saint Denis eintrat. Geschm��ckt Wie zum Triumphe waren die Pariser, In jeder Gasse stiegen Ehrenbogen, Durch die der engell?ndsche K?nig zog. Bestreut mit Blumen war der Weg und jauchzend, Als h?tte Frankreich seinen sch?nsten Sieg Erfochten, sprang der P?bel um den Wagen.
SOREL. Sie jauchzten--jauchzten, da? sie auf das Herz Des liebevollen sanften K?nigs traten!
LA HIRE. Ich sah den jungen Harry Lancaster, Den Knaben, auf dem k?niglichen Stuhl Sankt Ludwigs sitzen, seine stolzen ?hme Bedford und Gloster standen neben ihm, Und Herzog Philipp kniet' am Throne nieder Und leistete den Eid f��r seine L?nder.
KARL. O ehrverge?ner Pair! Unw��rdger Vetter!
LA HIRE. Das Kind war bang und strauchelte, da es Die hohen Stufen an dem Thron hinanstieg. "Ein b?ses Omen!" murmelte das Volk, Und es erhob sich schallendes Gel?chter. Da trat die alte K?nigin, deine Mutter, Hinzu, und--mich entr��stet es zu sagen!
KARL. Nun?
LA HIRE. In die Arme fa?te sie den Knaben Und setzt' ihn selbst auf deines Vaters Stuhl.
KARL. O Mutter! Mutter!
LA HIRE. Selbst die w��tenden Burgundier, die mordgewohnten Banden, Ergl��heten vor Scham bei diesem Anblick. Sie nahm es wahr und an das Volk gewendet Rief sie mit lauter Stimm: "Dankt mirs, Franzosen, Da? ich den kranken Stamm mit reinem Zweig Veredle, euch bewahre vor dem mi?- Gebornen Sohn des hirnverr��ckten Vaters!" (Der K?nig verh��llt sich, Agnes eilt auf ihn zu und schlie?t ihn in ihre Arme, alle Umstehenden dr��cken ihren Abscheu, ihr Entsetzen aus)
DUNOIS. Die W?lfin!--die wutschnaubende Meg?re!
KARL (nach einer Pause zu den Ratsherren). Ihr habt geh?rt, wie hier die Sachen stehn. Verweilt nicht l?nger, geht nach Orleans Zur��ck, und meldet meiner treuen Stadt: Des Eides gegen mich entla? ich sie. Sie mag ihr Heil beherzigen und sich Der Gnade des Burgundiers ergeben, Er hei?t der Gute, er wird menschlich sein.
DUNOIS. Wie Sire? Du wolltest Orleans verlassen!
RATSHERR (kniet nieder). Mein k?niglicher Herr! Zieh deine Hand Nicht von uns ab! Gib deine treue Stadt Nicht unter Englands harte Herrschaft hin. Sie ist ein edler Stein in deiner Krone, Und keine hat den
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