zwei Mantels?cke unter den Armen). Die Vorigen.
Christoph. Nun! mein Herr, es ist alles fertig. Fort! k��rzen Sie Ihre Abschiedsformeln ein wenig ab. Was soll das viele Reden, wenn wir nicht dableiben k?nnen?
Der Baron. Was hindert euch denn, hierzubleiben?
Christoph. Gewisse Betrachtungen, mein Herr Baron, die den Eigensinn meines Herrn zum Grunde, und seine Gro?mut zum Vorwande haben.
Der Reisende. Mein Diener ist ?fters nicht klug: verzeihen Sie ihm. Ich sehe, da? Ihre Bitten in der Tat mehr als Komplimente sind. Ich ergebe mich; damit ich nicht aus Furcht grob zu sein, eine Grobheit begehen m?ge.
Der Baron. Oh! was f��r Dank bin ich Ihnen schuldig!
Der Reisende. Ihr k?nnt nur gehen, und wieder abpacken! Wir wollen erst morgen fort.
Das Fr?ulein. Nu! h?rt Er nicht? Was steht Er denn da? Er soll gehn, und wieder abpacken.
Christoph. Von Rechts wegen sollte ich b?se werden. Es ist mir auch beinahe, als ob mein Zorn erwachen wollte; doch weil nichts Schlimmers daraus erfolgt, als da? wir hier bleiben, und zu essen und zu trinken bekommen, und wohl gepflegt werden, so mag es sein! Sonst la? ich mir nicht gern unn?tige M��he machen: wissen Sie das?
Der Reisende. Schweigt! Ihr seid zu unversch?mt.
Christoph. Denn ich sage die Wahrheit.
Das Fr?ulein. Oh! das ist vortrefflich, da? Sie bei uns bleiben. Nun bin ich Ihnen noch einmal so gut. Kommen Sie, ich will Ihnen unsern Garten zeigen; er wird Ihnen gefallen.
Der Reisende. Wenn er Ihnen gef?llt, Fr?ulein, so ist es schon so gut, als gewi?.
Das Fr?ulein. Kommen Sie nur;--unterdessen wird es Essenszeit. Papa, Sie erlauben es doch?
Der Baron. Ich werde euch sogar begleiten.
Das Fr?ulein. Nein, nein, das wollen wir Ihnen nicht zumuten. Sie werden zu tun haben.
Der Baron. Ich habe jetzt nichts Wichtigers zu tun, als meinen Gast zu vergn��gen.
Das Fr?ulein. Er wird es Ihnen nicht ��belnehmen: nicht wahr, mein Herr? (Sachte zu ihm.) Sprechen Sie doch Nein. Ich m?chte gern mit Ihnen allein gehen.
Der Reisende. Es wird mich gereuen, da? ich mich so leicht habe bewegen lassen, hierzubleiben, sobald ich sehe, da? ich Ihnen im geringsten verhinderlich bin. Ich bitte also--
Der Baron. Oh! warum kehren Sie sich an des Kindes Rede?
Das Fr?ulein. Kind?--Papa!--besch?men Sie mich doch nicht so!--Der Herr wird denken, wie jung ich bin!--Lassen Sie es gut sein; ich bin alt genug, mit Ihnen spazieren zu gehen.--Kommen Sie!--Aber sehen Sie einmal: Ihr Diener steht noch da, und hat die Mantels?cke unter den Armen.
Christoph. Ich d?chte, das ginge nur den an, dem es sauer wird?
Der Reisende. Schweigt! Man erzeigt Euch zuviel Ehre--
Neunter Auftritt
Lisette. Die Vorigen.
Der Baron (indem er Lisetten kommen sieht). Mein Herr, ich werde Ihnen gleich nachfolgen, wann es Ihnen gef?llig ist, meine Tochter in den Garten zu begleiten.
Das Fr?ulein. Oh! bleiben Sie so lange, als es Ihnen gef?llt. Wir wollen uns schon die Zeit vertreiben. Kommen Sie!
(Das Fr?ulein und der Reisende gehen ab.)
Der Baron. Lisette, dir habe ich etwas zu sagen!--
Lisette. Nu?
Der Baron (sachte zu ihr). Ich wei? noch nicht, wer unser Gast ist. Gewisser Ursachen wegen mag ich ihn auch nicht fragen. K?nntest du nicht von seinem Diener--
Lisette. Ich wei?, was Sie wollen. Dazu trieb mich meine Neugierigkeit von selbst, und deswegen kam ich hieher.--
Der Baron. Bem��he dich also,--und gib mir Nachricht davon. Du wirst Dank bei mir verdienen.
Lisette. Gehen Sie nur.
Christoph. Sie werden es also nicht ��belnehmen, mein Herr, da? wir es uns bei Ihnen gefallen lassen. Aber ich bitte, machen Sie sich meinetwegen keine Ungelegenheit; ich bin mit allem zufrieden, was da ist.
Der Baron. Lisette, ich ��bergebe ihn deiner Aufsicht. La? ihn an nichts Mangel leiden. (Geht ab.)
Christoph. Ich empfehle mich also, Mademoisell, Dero g��tigen Aufsicht, die mich an nichts wird Mangel leiden lassen (will abgehen).
Zehnter Auftritt
Lisette. Christoph.
Lisette (h?lt ihn auf). Nein, mein Herr, ich kann es unm?glich ��ber mein Herz bringen, Sie so unh?flich sein zu lassen--Bin ich denn nicht Frauenzimmers genug, um einer kurzen Unterhaltung wert zu sein?
Christoph. Der Geier! Sie nehmen die Sache genau, Mamsell. Ob Sie Frauenzimmers genug oder zuviel sind, kann ich nicht sagen. Wenn ich zwar aus Ihrem gespr?chigen Munde schlie?en sollte, so d��rfte ich beinahe das letzte behaupten. Doch dem sei, wie ihm wolle; jetzt werden Sie mich beurlauben;--Sie sehen, ich habe H?nde und Arme voll. --Sobald mich hungert oder d��rstet, werde ich bei Ihnen sein.
Lisette. So macht's unser Schirrmeister auch.
Christoph. Der Henker! das mu? ein gescheuter Mann sein: er macht's wie ich!
Lisette. Wenn Sie ihn wollen kennenlernen: er liegt vor dem Hinterhause an der Kette.
Christoph. Verdammt! ich glaube gar, Sie meinen den Hund. Ich merke also wohl, Sie werden den leiblichen Hunger und Durst verstanden haben. Den aber habe ich nicht verstanden; sondern den Hunger und Durst der Liebe. Den, Mamsell, den! Sind Sie nun mit meiner Erkl?rung zufrieden?
Lisette. Besser als mit dem Erkl?rten.
Christoph. Ei! im Vertrauen:--Sagen Sie etwa zugleich auch damit so viel, da? Ihnen ein Liebesantrag von mir nicht zuwider sein w��rde?
Lisette. Vielleicht! Wollen Sie mir einen
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