und tiefgr��nem Serpentin auszuf��hren hatten. W?hrend gleichzeitig die r?mischen Cosmaten nicht einmal den Versuch zu fig��rlicher Darstellung machten, wurden diese toskanischen Marmorarbeiter durch die allgemeine Richtung auf figurale Skulptur und den Wunsch, dieselbe als Erkl?rung des Dogmas f��r die gl?ubige Gemeinde zu benutzen, bald zu einer Einbeziehung fig��rlicher Darstellungen in ihre Steinmosaiken gebracht; namentlich an den Kanzeln. Schon die Kanzel in San Miniato (wohl nicht viel fr��her als der von 1207 datierte Fu?boden der Kirche) zeigt an passender Stelle wenigstens eine Figur. In der etwas j��ngeren Kanzel in San Lionardo vor Florenz sind die fig��rlichen Kompositionen schon die Hauptsache. W?hrend sie aber hier noch auf dem inkrustierten Grunde wie aufgeleimt erscheinen, sind sie in der Kanzel des Domes zu Volterra wie in Meister Guido's Kanzel in S. Bartolommeo in Pantano zu Pistoja (vom Jahre 1250) und in der ?hnlichen, noch j��ngeren Kanzel in Barga frei aus dem Grunde gearbeitet, so da? die Steinintarsia auf die Einrahmung beschr?nkt oder ganz verdr?ngt ist. Man merkt diesen Bildwerken, selbst noch denen des Meisters der Kanzel in Pistoja, Guido Bigarelli aus Como, die Hand des Ornamentisten an, der auch die menschliche Gestalt mit schematischer Regelm??igkeit und zierlicher Sauberkeit behandelt, statt sie frisch nach dem Leben zu schaffen. Der Komposition kommt aber diese Regelm??igkeit und der Geschmack in der Anordnung und Ausf��llung des Raumes entschieden zu gute, und ebenso ist die saubere Durchbildung ein Vorzug gegen��ber jenen ?lteren romanischen Bildwerken.
Auf Meister Guido geht in Pistoja noch die gedrungene Gestalt des Erzengels Michael am Oratorio S. Giuseppe zur��ck; in Pisa hat er 1246 das prachtvolle, mit reicher Marmorintarsia geschm��ckte Taufbecken vollendet, und in seiner Art sind auch schon die Skulpturen am Hauptportal des Domes zu Lucca: Christus im Limbus und am Architrav die Apostel und Maria, vom Meister Guidetto (in dem man neuerdings den jungen Guido Bigarelli hat erblicken wollen). Diese Arbeiten in Lucca sind seit 1204 ausgef��hrt; die Fortsetzung derselben an der Fassade seit dem Jahre 1233 fiel Kr?ften zu, die bei aller Verwandtschaft mehr plastischen Sinn hatten als Meister Guido. Der Monatscyklus und die Darstellungen aus der Geschichte des hl. Martin stehen dem Guido noch am n?chsten, die Skulpturen der Reguluspforte haben schon eine ��ber ihn hinausgehende Vornehmheit der Erscheinung, Freiheit der Bewegung und Feinheit der Empfindung. Das gro?e Reiterstandbild des hl. Martin, der mit dem Bettler seinen Mantel teilt, ist die letzte und zugleich die schwierigste Aufgabe, welche diese lombardisch-toskanische Steinmetzen- und Bildnerschule in Lucca zu l?sen hatte. Einer der ersten Versuche, eine Freifigur zu geben, und seit dem Altertum das erste Reiterbild, ist dieses Bildwerk ausgezeichnet durch die vornehme Ruhe der sch?nen Gestalten, durch die feine Empfindung f��r Proportionen und teilweise selbst durch naturalistische Wahrheit: aber zu freier Bewegung, zu naturalistischer Durchbildung, zu einer Auffassung der Figuren als Gruppe oder nur als richtige Freifiguren vermag sich der K��nstler noch nicht zu erheben. In der Anlehnung an die Kirchenwand, in der Einhaltung der ?u?eren Fl?che verr?t sich vielmehr der an die Reliefdarstellung gew?hnte K��nstler.
Niccolo Pisano und die Protorenaissance (um 1250 bis 1300).
Die Bildwerke, in denen der plastische Schmuck der Portale des Domes zu Lucca seinen Abschlu? erhielt: die Kreuzabnahme in der L��nette, die Geburt Christi und die Anbetung der K?nige am Architrav des linken Seitenportals, verraten einen K��nstler ganz anderer, ganz neuer Art. Hier herrscht echt plastischer Sinn und gro?e, ja in der Kreuzabnahme eine fast gewaltige Auffassung; daneben erscheinen selbst die wenig ?lteren Skulpturen des anderen Seitenportals nur als befangene Leistungen flei?iger Steinmetzen. Vasari bezeichnet als K��nstler dieser Arbeiten den Niccolo Pisano (um 1206 bis nach 1280); mit vollem Recht, wie der Vergleich mit seinen beglaubigten Arbeiten, namentlich mit der 1260 vollendeten Kanzel im Baptisterium zu Pisa beweist.
[Abbildung: Kanzel des Niccolo Pisano im Baptisterium zu Pisa.]
Der Bildhauer Niccolo di Piero, der sich nach seinem Geburtsort Pisano nennt, steht auf den Schultern jener ?lteren lombardisch-toskanischen Bildnerschule: speziell hat er in den Arbeiten an der Domfassade zu Lucca seine unmittelbaren Vorl?ufer. Dies gilt sowohl f��r die plastische Gestaltung wie f��r den geistigen Inhalt seiner Kunstwerke, w?hrend die dekorative, an byzantinischen Vorbildern gro?gezogene Plastik S��ditaliens, mit der man den Niccolo (wegen der fragw��rdigen Herkunft seines Vaters aus Apulien) hat in Verbindung bringen wollen, im vollen Gegensatze zu Niccolo's Kunst steht. Aber auch gegen��ber jener ?lteren Plastik, aus der er hervorgeht, erscheint der K��nstler recht eigentlich als Reformator. Niccolo Pisano ist kein Naturalist wie die Meister des Quattrocento; er steht den K��nstlern des Cinquecento weit n?her, denn sein h?chstes Streben ist klassische Sch?nheit, der er durch das Studium und gelegentlich selbst durch unmittelbare Nachbildung der Antike nahe zu kommen sucht. Freilich waren in Italien die antiken Reste schon fr��her, ja regelm??ig im Mittelalter das Vorbild f��r die bildnerische Th?tigkeit gewesen; aber diese hatte aus eigenem Unverm?gen in halb unbewu?ter, sklavischer Weise die alten Vorbilder nachzuahmen gestrebt. Bei Niccolo Pisano ist der Anschlu? an die Antike, deren
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