Gedanken des Todes unterbrachen, da? er alt und lebenssatt starb: wie konnte er sich nach einem andern Leben sehnen? wie konnte er ��ber etwas nachdenken, wornach er sich nicht sehnte? Wenn aber der Fromme dar��ber nicht nachdachte: wer sollte es denn? Der B?sewicht? der die Strafe seiner Missethat f��hlte, und wenn er dieses Leben verw��nschte, so gern auf jedes andere Leben Verzicht that?
��. 31.
Weit weniger verschlug es, da? der und jener Israelite die Unsterblichkeit der Seele und k��nftige Vergeltung, weil sich das Gesetz nicht darauf bezog, gerade zu und ausdr��cklich leugnete. Das Leugnen eines Einzeln--w?re es auch ein Salomo gewesen,--hielt den Fortgang des gemeinen Verstandes nicht auf, und war an und f��r sich selbst schon ein Beweis, da? das Volk nun einen gro?en Schritt der Wahrheit n?her gekommen war. Denn Einzelne leugnen nur, was Mehrere in Ueberlegung ziehen; und in Ueberlegung ziehen, warum man sich vorher ganz und gar nicht bek��mmerte, ist der halbe Weg zur Erkenntni?.
��. 32.
La?t uns auch bekennen, da? es ein heroischer Gehorsam ist, die Gesetze Gottes beobachten, blos weil es Gottes Gesetze sind, und nicht, weil er die Beobachter derselben hier und dort zu belohnen verheissen hat; sie beobachten, ob man schon an der k��nftigen Belohnung ganz verzweifelt, und der zeitlichen auch nicht so ganz gewi? ist.
��. 33.
Ein Volk, in diesem heroischen Gehorsame gegen Gott erzogen, sollte es nicht bestimmt, sollte es nicht vor allen andern f?hig seyn, ganz besondere g?ttliche Absichten auszuf��hren?--La?t den Soldaten, der seinem F��hrer blinden Gehorsam leistet, nun auch von der Klugheit seines F��hrers ��berzeugt werden, und sagt, was dieser F��hrer mit ihm auszuf��hren sich nicht unterstehen darf?--
��. 34.
Noch hatte das j��dische Volk in seinem Jehova mehr den M?chtigsten, als den Weisesten aller G?tter verehrt; noch hatte es ihn als einen eifrigen Gott mehr gef��rchtet, als geliebt: auch dieses zum Beweise, da? die Begriffe, die es von seinem h?chsten einigen Gott hatte, nicht eben die rechten Begriffe waren, die wir von Gott haben m��ssen. Doch nun war die Zeit da, da? diese seine Begriffe erweitert, veredelt, berichtiget werden sollten, wozu sich Gott eines ganz nat��rlichen Mittels bediente; eines bessern richtigern Maa?stabes, nach welchem es ihn zu sch?tzen Gelegenheit bekam.
��. 35.
Anstatt da? es ihn bisher nur gegen die armseligen G?tzen der kleinen benachbarten rohen V?lkerschaften gesch��tzt hatte, mit welchen es in best?ndiger Eifersucht lebte: fing es in der Gefangenschaft unter dem weisen Perser an, ihn gegen das Wesen aller Wesen zu messen, wie das eine ge��btere Vernunft erkannte und verehrte.
��. 36.
Die Offenbarung hatte seine Vernunft geleitet, und nun erhellte die Vernunft auf einmal seine Offenbarung.
��. 37.
Das war der erste wechselseitige Dienst, den beyde einander leisteten; und dem Urheber beyder ist ein solcher gegenseitiger Einflu? so wenig unanst?ndig, da? ohne ihm eines von beyden ��berfl��ssig seyn w��rde.
��. 38.
Das in die Fremde geschickte Kind sahe andere Kinder, die mehr wu?ten; die anst?ndiger lebten, und fragte sich besch?mt: warum wei? ich das nicht auch? warum lebe ich nicht auch so? H?tte in meines Vaters Hause man mir das nicht auch beibringen; dazu mich nicht auch anhalten sollen? Da sucht es seine Elementarb��cher wieder vor, die ihm l?ngst zum Ekel geworden, um die Schuld auf die Elementarb��cher zu schieben. Aber siehe! es erkennet, da? die Schuld nicht an den B��chern liege, da? die Schuld ledig sein eigen sey, warum es nicht l?ngst eben das wisse, eben so lebe.
��. 39.
Da die Juden nunmehr, auf Veranlassung der reinern Persischen Lehre, in ihrem Jehova nicht blos den gr??ten aller Nationalg?tter, sondern Gott erkannten; da sie ihn als solchen in ihren wieder hervorgesuchten heiligen Schriften um so eher finden und andern zeigen konnten, als er wirklich darinn war; da sie vor allen sinnlichen Vorstellungen desselben einen eben so gro?en Abscheu bezeugten, oder doch in diesen Schriften zu haben angewiesen wurden, als die Perser nur immer hatten: was Wunder, da? sie vor den Augen des Cyrus mit einem Gottesdienste Gnade fanden, den er zwar noch weit unter dem reinen Sabeismus, aber doch auch weit ��ber die groben Abg?ttereyen zu seyn erkannte, die sich daf��r des verla?nen Landes der Juden bem?chtiget hatten?
��. 40.
So erleuchtet ��ber ihre eignen unerkannten Sch?tze kamen sie zur��ck, und wurden ein ganz andres Volk, dessen erste Sorge es war, diese Erleuchtung unter sich dauerhaft zu machen. Bald war an Abfall und Abg?tterey unter ihm nicht mehr zu denken. Denn man kann einem Nationalgott wohl untreu werden, aber nie Gott, so bald man ihn einmal erkannt hat.
��. 41.
Die Gottesgelehrten haben diese g?nzliche Ver?nderung des j��dischen Volks verschiedentlich zu erkl?ren gesucht; und Einer, der die Unzul?nglichkeit aller dieser verschiednen Erkl?rungen sehr wohl gezeigt hat, wollte endlich "die augenscheinliche Erf��llung der ��ber die Babylonische Gefangenschaft und die Wiederherstellung aus derselben ausgesprochnen und aufgeschriebnen Weissagungen," f��r die wahre Ursache derselben angeben. Aber auch diese Ursache kann nur in so fern die wahre seyn, als sie die nun erst vereitelten Begriffe von Gott voraus
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