Dienst.?Das waren goldne Stunden, sel'ge Tage!?--Nicht Raub am Himmel war mein Gl��ck, denn noch?Durch kein Gel��bde war das Herz gefesselt,?Das sich auf ewig mir zu eigen gab.
Chor. (Cajetan.)?So war das Kloster eine Freistatt nur?Der zarten Jugend, nicht des Lebens Grab?
Don Manuel.?Ein heilig Pfand ward sie dem Gotteshaus?Vertraut, das man zur��ck einst werde fordern.
Chor. (Cajetan.)?Doch welches Blutes r��hmt sie sich zu sein??Denn nur vom Edeln kann das Edle stammen.
Don Manuel.?Sich selber ein Geheimni? wuchs sie auf,?Nicht kennt sie ihr Geschlecht, noch Vaterland.
Chor. (Cajetan.)?Und leitet keine dunkle Spur zur��ck?Zu ihres Daseins unbekannten Quellen?
Don Manuel.?Da? sie von edelm Blut, gesteht der Mann,?Der einz'ge, der um ihre Herkunft wei?.
Chor. (Cajetan.)?Wer ist der Mann? Nichts halte mir zur��ck,?Denn wissend nur kann ich dir n��tzlich rathen.
Don Manuel.?Ein alter Diener naht von Zeit zu Zeit,?Der einz'ge Bote zwischen Kind und Mutter.
Chor. (Cajetan.)?Von diesem Alten hast du nichts erforscht??Feigherzig und geschw?tzig ist das Alter.
Don Manuel.?Nie wagt' ich's, einer Neugier nachzugeben,?Die mein verschwiegnes Gl��ck gef?hrden k?nnte.
Chor. (Cajetan.)?Was aber war der Inhalt seiner Worte,?Wenn er die Jungfrau zu besuchen kam?
Don Manuel.?Auf eine Zeit, die Alles l?sen werde,?Hat er von Jahr zu Jahren sie vertr?stet.
Chor. (Cajetan.)?Und diese Zeit, die Alles l?sen soll,?Hat er sie n?her deutend nicht bezeichnet?
Don Manuel.?Seit wenig Monden drohete der Greis?Mit einer nahen ?ndrung ihres Schicksals.
Chor. (Cajetan.)?Er drohte, sagst du? Also f��rchtest du?Ein Licht zu sch?pfen das dich nicht erfreut?
Don Manuel.?Ein jeder Wechsel schreckt den Gl��cklichen,?Wo kein Gewinn zu hoffen, droht Verlust.
Chor. (Cajetan.)?Doch konnte die Entdeckung, die du f��rchtest,?Auch deiner Liebe g��nst'ge Zeichen bringen.
Don Manuel.?Auch st��rzen konnte sie mein Gl��ck; drum w?hlt' ich?Das Sicherste, ihr schnell zuvor zu kommen.
Chor. (Cajetan.)?Wie das, o Herr? Mit Furcht erf��llt du mich,?Und eine rasche That mu? ich besorgen.
Don Manuel.?Schon seit den letzten Monden lie? der Greis?Geheimni?volle Winke sich entfallen,?Da? nicht mehr ferne sei der Tag, der sie?Den Ihrigen zur��cke geben werde.?Seit gestern aber sprach er's deutlich aus,?Da? mit der n?chsten Morgensonne Strahl--?Dies aber ist der Tag, der heute leuchtet--?Ihr Schicksal sich entscheidend werde l?sen.?Kein Augenblick war zu verlieren, schnell?War mein Entschlu? gefa?t und schnell vollstreckt.?In dieser Nacht raubt' ich die Jungfrau weg?Und brachte sie verborgen nach Messina.
Chor. (Cajetan.)?Welch k��hn verwegen-r?uberische That!?--Verzeih, o Herr, die freie Tadelrede!?Doch Solches ist des weisern Alters Recht,?Wenn sich die rasche Jugend k��hn vergi?t.
Don Manuel.?Unfern vom Kloster der Barmherzigen,?In eines Gartens abgeschiedner Stille,?Der von der Neugier nicht betreten wird,?Trennt' ich mich eben jetzt von ihr, hieher?Zu der Vers?hnung mit dem Bruder eilend.?In banger Furcht lie? ich sie dort allein?Zur��ck, die sich nichts weniger erwartet,?Als in dem Glanz der F��rstin eingeholt?Und auf erhabnem Fu?gestell des Ruhms?Vor ganz Messina ausgestellt zu werden.?Denn anders nicht soll sie mich wiedersehn,?Als in der Gr??e Schmuck und Staat und festlich?Von eurem ritterlichen Chor umgeben.?Nicht will ich, da? Don Manuels Verlobte?Als eine Heimathlose, Fl��chtige?Der Mutter nahen soll, die ich ihr gebe;?Als eine F��rstin f��rstlich will ich sie?Einf��hren in die Hofburg meiner V?ter.
Chor. (Cajetan.)?Gebiete, Herr! Wir harren deines Winks.
Don Manuel.?Ich habe mich aus ihrem Arm gerissen,?Doch nur mit ihr werd' ich besch?ftigt sein.?Denn nach dem Bazar sollt ihr mich anjetzt?Begleiten, wo die Mohren zum Verkauf?Ausstellen, was das Morgenland erzeugt?An edelm Stoff und feinem Kunstgebild.?Erst w?hlet aus die zierlichen Sandalen,?Der zartgeformten F��?e Schutz und Zier;?Dann zum Gewande w?hlt das Kunstgewebe?Des Indiers, hellgl?nzend, wie der Schnee?Des ?tna, der der N?chste ist dem Licht--?Und leicht umflie?' es, wie der Morgenduft,?Den zarten Bau der jugendlichen Glieder.?Von Purpur sei, mit zarten F?den Goldes?Durchwirkt, der G��rtel, der die Tunica?Unter dem z��cht'gen Busen reizend kn��pft.?Dazu den Mantel w?hlt, von gl?nzender?Seide gewebt, in bleichem Purpur schimmernd,?��ber der Achsel heft' ihn eine goldne?Cicade--Auch die Spangen nicht verge?t,?Die sch?nen Arme reizend zu umzirken,?Auch nicht der Perlen und Korallen Schmuck,?Der Meeresg?ttin wundersame Gaben,?Um die Locken winde sich ein Diadem,?Gef��get aus dem k?stlichsten Gestein,?Worin der feurig gl��hende Rubin?Mit dem Smaragd die Farbenblitze kreuze.?Oben im Haarschmuck sei der lange Schleier?Gleich einem hellen Lichtgew?lk, umflie?e,?Und mit der Myrte jungfr?ulichem Kranze?Vollende kr?nend sich das sch?ne Ganze.
Chor. (Cajetan.)?Es soll geschehen, Herr, wie du gebietest,?Denn fertig und vollendet findet sich?Dies alles auf dem Bazar ausgestellt.
Don Manuel.?Den sch?nsten Zelter f��hret dann hervor?Aus meinen St?llen; seine Farbe sei?Lichtwei?, gleichwie des Sonnengottes Pferde,?Von Purpur sei die Decke, und Geschirr?Und Z��gel reich besetzt mit edeln Steinen,?Denn tragen soll er meine K?nigin.?Ihr selber haltet euch bereit, im Glanz?Des Ritterstaates, unterm freud'gen Schall?Der H?rner, eure F��rstin heimzuf��hren.?Dies alles zu besorgen, geh' ich jetzt,?Zwei unter euch erw?hl' ich zu Begleitern,?Ihr andern wartet mein--was ihr vernahmt,?Bewahrt's in eures Busens tiefem Grunde,?Bis ich das Band gel?st von eurem Munde.
(Er geht ab, von Zweien aus dem Chor begleitet.)
Achter Auftritt.
Chor. (Cajetan.)?Sage, was werden wir jetzt beginnen,?Da die F��rsten ruhen vom Streit,?Auszuf��llen die Leere der Stunden?Und die lange unendliche Zeit??Etwas f��rchten und hoffen und sorgen?Mu? der Mensch f��r den kommenden Morgen,?Da? er die Schwere des Daseins ertrage?Und das erm��dende Gleichma? der Tage,?Und mit erfrischendem Windesweben?Kr?uselnd bewege das stockende Leben.
Einer aus dem Chor. (Manfred.)?Sch?n ist der Friede! Ein lieblicher Knabe?Liegt er gelagert am ruhigen Bach,?Und die
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.