und umgekehrt, wie einst Christus, Wein in Wasser zu verwandeln. Sie setzten n?mlich f��r Elsabe Jesus, und wenn im Liede Elsabe ihr Jawort gibt, so modeln sie das in: ?Jesus gibt sein Ja auch drein?. Zu dieser Verballhornung hat Jesus sicher sein Ja nicht drein gegeben. Er wird im Himmel sanft gel?chelt haben, denn er kennt seine Pfaffenheimer.
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In der Lyrik der Schlesier Hofmann von Hofmannswaldau (1617-1679) und Daniel Caspar von Lohenstein (1635-1683) spielt Venus, prunkvoll aufgeputzt, eine triumphierende Rolle. Wenn sie, wie zuweilen bei Hofmannswaldau, vom Venuswagen steigt, ihr ��berladenes Geschmeide abtut und ein h��bsches Breslauer B��rgerm?dchen wird, braunhaarig, braun?ugig, rotwangig: da wird sie uns lieb und vertraut, wir setzen uns gern zu ihr ins Gras und lassen uns ein ihr zu Ehr und Preis verfertigtes Lied des Herrn von Hofmannswaldau mit leiser Stimme ins Ohr singen. Caspar von Lohenstein huldigte seinerseits neben der Venus den G?ttern Mars und Mors. Er schrieb schwulstige Trag?dien von schauerlicher Blutr��nstigkeit. Der Entfaltung der Sitten und der Entwicklung der Tugend war die Zeit des Drei?igj?hrigen Krieges nicht gerade g��nstig. Im gro?en und im kleinen wurde gepl��ndert, gemordet und vergewaltigt. Der F��rst vergewaltigte das Land, der Landsknecht die Bauernmagd. Zum Besten des Vaterlandes und zu h?herer Ehre Gottes wurden die abscheulichsten Taten getan. Der Wiener Hofkapuziner Abraham a Santa Clara (1644-1709) wetterte in seinen Reden und Predigten mit Stentorstimme und einem gewaltigen Aufwand an schnurrigem Pathos gegen die Sittenlosigkeit, wobei er wenig genug ausrichtete. Der Els?sser Moscherosch (1601 bis 1669) malte in seinen ?Gesichten Philanders von Sittewald? die Verrottung der Zeit, die ihre h?chste dichterische Formung in Christoph von Grimmelshausens (aus Hessen, 1625-1676) ?Abenteuerlichem Simplizissimus? fand. Neben dem Gr��bler Faust, dem weisen Narren Eulenspiegel kann man den reinen Toren Parsival als die dritte Verk?rperung der deutschen Seele ansprechen. Parsival hei?t bei Grimmelshausen Simplizissimus. Alle die vielf?ltigen Anfechtungen besiegt und ��berwindet die einf?ltige Seele, die gro? und einfach in sich selber ruht, wie eine Perle in der Muschel. Der Hintergrund des Romans ist das zerrissene und zertretene Deutschland des Drei?igj?hrigen Krieges. Andreas Gryphius (aus Gro?glogau, 1616-1664) erlebte das allgemeine Elend seiner Zeit am eigenen Leibe und an eigener Seele nicht typisch wie Grimmelshausen, sondern individuell: und es gelang ihm, es bis zur reinsten lyrischen Gestaltung zu verkl?ren. Das Leitmotiv seiner Gedichte ist das christliche Symbol von der Verg?nglichkeit des Menschen und der Eitelkeit alles Irdischen. Dieses urspr��nglich religi?se und fast kirchlich-dogmatische Gef��hl vertieft sich in seinen Sonetten grandios k��nstlerisch zur Weltanschauung einer ersch��tternden Resignation und eines erhaben schmerzlichen Pessimismus. Die grauenvolle Zeit, die in dem Krieg und in dem Frieden, in dem wir heute gezwungen sind zu leben und zu sterben, eine Parallele findet, duldete keines fr?hlichen Weltfreundes rosenroten Optimismus. =Vanitas! Vanitatum vanitas!= Es ist alles eitel. Da? auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen -- dies ist die bitterste Erfahrung, die uns auch der gro?e Krieg von 1914 bis 1918 gelehrt hat. L��ge, Heuchelei, Mammonismus und Materialismus haben die Seelen regiert, und wo ist jemand, der da sprechen kann, da? die seine im Schwertertanz ums goldene Kalb ganz frei davon geblieben? Sto?t das goldene Kalb vom Sockel und setzt eine wei?e Marmorstatue der G?ttin der Liebe, der Welt- und Gott- und Menschenliebe an seiner statt und nehmt euch bei den H?nden und schlingt um das Denkmal wie mit Rosenketten den Fr��hlingsreigen einer besseren Zeit. -- Elegie und Ironie wohnen nahe beieinander. In Gryphius' Lustspiel =?Horribilicribrifax?= schwingt er sp?ttischen Mundes die Gei?el ��ber Halbbildung und Phrasentum, die sich als Folge der ��bersch?tzung alles Milit?rischen besonders beim Offiziersstand bemerkbar machten. Der aufschneiderische Maulheld =Horribilicribrifax= ist eine k?stliche Figur, die man heute noch leibhaftig herumlaufen sehen kann. -- Einen b��rgerlichen Maulhelden nahm sich Christian Reuter, ein Leipziger Student (geboren 1665), eine unstete Vagantennatur, die irgendwo im Elend verdarb und starb, zum Vorbild; es ist der Signor Eustachius Schelmuffski, dessen wahrhaftige, kuriose und sehr gef?hrliche Reisebeschreibung zu Wasser und zu Lande auf das vollkommenste und akkurateste er an den Tag gab. Diese l��genhafte Reisegeschichte, die Schelmuffski ��ber Schweden, die Bretagne, Rom bis nach Indien f��hrt (sie ist dem hochgeborenen gro?en Mogul dem ?lteren, weltber��hmten K?nige oder vielmehr Kaiser in Indien gewidmet ...), ist einer der besten komischen Romane der Deutschen und nebenbei ein erg?tzlicher Zeitspiegel. Auch Gryphius und Grimmelshausen spiegelten die Zeit. Sehen wir in ihren Zeitspiegel, steigt die Tr?ne ins Lid.
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Wie ein Sturmwind braust Johann Christian G��nther (aus Striegau, 1695-1723), der G?tterbote einer neuen Zeit, in die deutsche Dichtung. Er schmiedete ihr die Waffen, mit denen sie sp?ter unter Goethe den himmlischen Sieg erfechten sollte. Was w?re der Sturm und Drang ohne G��nther? Was Goethe ohne G��nther geworden? Er war sein Vorl?ufer, sein Johannes, der ihm die Wege bereitete. Wie in Frankreich der Vagant Fran?ois Villon, so steht in Deutschland der ahasverische Wanderer Johann Christian G��nther, Student und Vagabund, der
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