Herr.
Prospero.?Du hast; wo war sie gebohren? Sprich, erz?hl es mir.
Ariel.?In Argier, mein Herr.
Prospero.?So, war sie? ich mu? alle Monat einmal mit dir wiederholen was du gewesen bist, um dir das Ged?chtni? ein wenig anzufrischen. Diese verdammte Hexe Sycorax, war wegen manchfaltiger ��belthaten und Zaubereys��nden, die zu ungeheuer sind, als da? ein menschliches Ohr sie ertragen k?nnte, wie du weist, von Argier verbannt; um eines einzigen willen das sie gethan hatte, wollten sie ihr das Leben nicht nehmen. Ists nicht so?
Ariel.?Ja, mein Herr.
Prospero.?Diese blauaugichte Unholdin ward schw?ngern Leibes hiehergebracht, und von den Schiffleuten hier zur��kgelassen; du, mein Sclave, warest nach deiner eignen Aussage, damals ihr Diener. Und weil du zu Verrichtung ihrer irdischen und abscheulichen Auftr?ge ein zu z?rtlicher Geist warst, und ihre grossen Befehle ausschlugest; so schlo? sie dich in ihrer unerbittlichen Wuth, mit H��lfe ihrer st?rkern Diener in eine gespaltne Fichte, in deren Klamme?eingekerkert du zw?lf peinvolle Jahre verharren mu?test, bis sie starb und dich in diesem elenden Zustand lie?, worinn du die Gegend umher, soweit als man das Get?se von M��hlr?dern h?ren kan, mit ?chzen und Winseln erf��lltest. Damals war dieses Eiland, (ausser einem Sohn, den sie hier geworfen hatte, einen rothgeflekten ungestalten Wechselbalg) mit keiner menschlichen Gestalt geziert.
Ariel.?Ja, Caliban ihr Sohn.
Prospero.?Dummes Ding, das ists was ich sage; eben dieser Caliban, den ich nun in meinen Dinsten habe. Du weist am besten in was f��r einer Quaal ich dich hier fand; dein Winseln machte W?lfe mit dir heulen, und durchbohrte die wilde Brust des immerz��rnenden B?rs; es war eine Marter, wie die Verdammten ausstehen m��ssen, und Sycorax selbst war nicht im Stande sie wieder aufzuheben: meine Kunst war es, als ich hieher kam und dich h?rte, welche die bezauberte Fichte zwang sich zu ?ffnen, und dich herauszulassen.
Ariel.?Ich danke dir, mein Gebieter.
Prospero.?Wenn du noch einmal murrest, so will ich eine Eiche spalten, und dich in ihr knottichtes Eingeweide einklammern, bis du zw?lf Winter weggeheult hast.
Ariel.?Vergieb mir, mein Gebieter, ich will alle deine Befehle vollziehen, und willig und behend in meinen Sp��kereyen seyn.
Prospero.?Thue das, so will ich dich in zween Tagen frey lassen.
Ariel.?Das ist mein gro?m��thiger Meister! Was soll ich thun? Sage was? Was soll ich thun?
Prospero.?Geh, nimm die Gestalt einer Meernymphe an, aber mache dich jedem andern Auge als dem meinigen unsichtbar. Geh, und komm in dieser Gestalt wieder hieher; mache hurtig.
(Ariel verschwindt.)
Erwache, mein theures Herz, erwache, du hast wohl geschlafen-- Erwache!
Miranda.?Die Seltsamkeit eurer Geschichte hat meinen Kopf ganz schwer gemacht.
Prospero.?Muntre dich auf; komm mit, wir wollen den Caliban meinen Sclaven besuchen, der uns niemals eine freundliche Antwort giebt.
Miranda.?Es ist ein Nichtsw��rdiger, mein Herr, ich mag ihn nicht gerne ansehen.
Prospero.?Und doch, so wie er ist k?nnen wir nicht ohne ihn seyn; er macht uns unser Feuer, schaft unser Holz herbey und thut uns Dienste, die uns zu statten kommen. He! Sclave! Caliban! du Kloz du, gieb Antwort!
Caliban (hinter der Scene.)?Es ist Holz genug drinnen.
Prospero.?Komm hervor, sag' ich, es ist eine andre Arbeit f��r dich da, komm, du Schildkr?te! Nun, wie lange--
(Ariel erscheint in Gestalt einer Wasser-Nymphe.)
Eine artige Erscheinung! Mein muntrer Ariel, ich habe dir etwas ins Ohr zu sagen--
Ariel.?Es soll geschehen, mein Gebieter.
(Geht ab.)
Prospero.?Du kr?tenm??iger Sclave, vom Teufel selbst mit der Hexe, die dich gebohren hat, gezeugt! hervor!
Vierte Scene.?(Caliban zu den Vorigen.)
Caliban.?Ein so sch?dlicher Thau, als jemals meine Mutter mit Rabenfedern von ungesundem Morast abgeb��rstet hat, tr?ufle auf euch beyde! Ein S��dwest blase euch an, und bedeke euch ��ber und ��ber mit Schw��len und Finnen!
Prospero.?F��r diesen guten Wunsch, verla? dich drauf, sollt du diese Nacht den Krampf haben, Seitenstiche sollen deinen Athem einzw?ngen, und Igel sollen sich die ganze Nacht durch an dir erm��den; du sollt so dicht gekneipt werden, wie Honigwaben, und jeder Zwik soll sch?rfer stechen als die Bienen, die sie machen.
Caliban.?Ich mu? zu Mittag essen. Diese Insel ist mein, ich habe sie von Sycorax, meiner Mutter geerbt, und du hast sie mir abgenommen. Wie du hieherkamst, da streicheltest du mich, und thatest freundlich mit mir, gabst mir Wasser mit Beeren drinn zu trinken, und lehrtest mich, wie ich das gr?ssere Licht und das kleinere, die des Tags und des Nachts brennen, nennen sollte; und da liebt ich dich, und zeigte dir die ganze Beschaffenheit der Insel, die frischen Quellen, und die salzigen, die ?den und die fruchtbaren Gegenden.?Verflucht sey ich, da? ich es that! Alle Zaubereyen meiner Mutter, Kr?ten, Schr?ter und Flederm?use ��ber euch! Da? ich, der vorher mein eigner K?nig war, nun euer einziger Unterthan, und in diesen Felsen eingesperrt seyn mu?, indessen da? ihr die ganze ��brige Insel f��r euch allein behaltet.
Prospero.?Du l��genhafter Sclave, den nur Schl?ge, statt Freundlichkeit, z?hmen k?nnen; So ein garstiges Thier du bist, so hab ich dir doch mit menschlicher F��rsorge begegnet, und dich in meiner eignen Celle beherberget, bi? du frech genug warst, meinem Kinde Gewalt anthun zu wollen.
Caliban.?O ho! o ho!--Ich wollt' es w?re vor sich gegangen; du
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