Als sie aber meine gro?e Zaghaftigkeit bemerkte, schien sie selber ruhiger zu werden. Sie setzte sich wieder auf die Bank und lud mich mit einer l?ssigen Bewegung ihrer Lotushand ein, neben ihr Platz zu nehmen, w?hrend sie mit einer Stimme, die sehr leicht und gar lieblich zitterte, mir versicherte, sie sei sehr gl��cklich ��ber diese Gelegenheit, mir zu danken, weil ich ihr den Ball mit solcher Geschicklichkeit zur��ckgeworfen h?tte, da? keine St?rung im Spiel entstanden sei; denn w?re das geschehen, so w��rde ihr ganzes Verdienst dahin gewesen sein, und die von ihr ungeschickt verehrte G?ttin h?tte ihr gez��rnt oder ihr wenigstens kein Gl��ck geschenkt. Darauf antwortete ich, sie habe mir nicht zu danken, da ich h?chstens das wieder gut gemacht h?tte, was ich selber verfehlt; und als sie nicht verstand, wie ich das meinte, wagte ich sie daran zu erinnern, wie unsere Blicke sich begegnet hatten und sie darob verwirrt den Ball schief traf, so da? er ihr davonflog. Sie aber err?tete heftig und wollte das durchaus nicht zugeben--was h?tte sie denn auch dabei verwirren k?nnen?
"Ich denke," antwortete ich, "da? meine weit aufgebl��hten Augen gleichsam einen solchen Duft von Bewunderung haben entstr?men lassen, da? du dadurch einen Augenblick bet?ubt wurdest und mit der Hand daneben schlugst."
"Ei, was sprichst du mir da von Bewunderung," antwortete sie, "du bist ja gewohnt, in deiner Heimat noch viel geschicktere Spielerinnen zu sehen."
Aus dieser ?u?erung entnahm ich mit Genugtuung, da? man sich ��ber mich unterhalten hatte, und da? meine an Somadatta gerichteten Worte ihr getreulich mitgeteilt worden waren. Doch wurde mir auch hei? und kalt bei dem Gedanken, da? ich ja fast geringsch?tzig ��ber sie gesprochen hatte, und ich beeilte mich, ihr zu versichern, da? daran kein wahres Wort gewesen w?re, und da? ich nur so gesprochen h?tte, um nicht mein s��?es Geheimnis dem Freunde preiszugeben. Das wollte sie aber nicht glauben, oder tat wenigstens so; und dar��ber verga? ich dann gl��cklich meine ganze Sch��chternheit, geriet in gro?en Eifer, um sie zu ��berzeugen, und erz?hlte ihr, wie bei ihrem Anblick der Liebesgott seine Blumenpfeile auf mich hatte regnen lassen. Ich sei ��berzeugt, da? sie in einem fr��heren Leben meine Frau gewesen sei, denn woher k?me wohl sonst eine so pl?tzliche und unwiderstehliche Liebe? Wenn dem aber so sei, dann m��sse doch auch sie in mir ihren ehemaligen Gemahl erkannt haben, und es m��sse auch bei ihr eine solche Liebe entstanden sein.
Mit solchen dreisten Worten drang ich ungest��m auf sie ein, bis sie endlich ihre gl��hende, tr?nenperlende Wange an meiner Brust verbarg und mir in kaum h?rbaren Worten gestand, da? es ihr ebenso gegangen sei wie mir, und da? sie gewi? gestorben w?re, wenn ihre Milchschwester ihr nicht noch rechtzeitig das Bild gebracht h?tte.
Dann k��?ten und herzten wir uns unz?hlige Male und meinten vor Wonne vergehen zu m��ssen, bis pl?tzlich der Gedanke an meine unmittelbar bevorstehende Abreise wie ein schwarzer Schatten ��ber meine Fr?hlichkeit fiel und mir einen tiefen Seufzer erpre?te.
Erschrocken fragte Vasitthi, warum ich also seufzte. Als ich ihr aber dann den Grund nannte, sank sie wie ohnm?chtig auf die Bank zur��ck, und brach in einen unersch?pflichen Tr?nenstrom und in herzzerrei?endes Schluchzen aus. Vergeblich waren meine Versuche, die innig Geliebte zu tr?sten. Umsonst versicherte ich ihr, da? ich, sobald die Regenzeit vor��ber sei, zur��ckkehren und sie dann nimmermehr verlassen wolle, wenn ich mich auch als Tagel?hner in Kosambi verdingen m��sse.--In den Wind gesprochen waren alle Beteuerungen, da? meine Verzweiflung bei der Trennung nicht geringer sei als die ihre, und da? nur die harte, unerbittliche Notwendigkeit mich so bald von ihr wegrisse. Kaum da? sie unter Schluchzen ein paar Worte hervorbringen konnte, um zu fragen, warum es denn so notwendig sei, schon morgen, nachdem wir uns eben erst gefunden h?tten, abzureisen--und als ich ihr dies dann sehr genau und umst?ndlich erkl?rte, schien sie keine Silbe davon zu h?ren oder zu verstehen. O, sie s?he schon, da? ich mich danach sehne, nach meiner Vaterstadt zur��ckzukommen, wo es noch viel sch?nere M?dchen als sie g?be, die auch viel besser Ball spielen k?nnten, wie ich es ja selber gesagt h?tte!
Ich mochte sagen, beteuern und beschw?ren was ich wollte--sie blieb dabei, und immer reichlicher flossen ihre Tr?nen. Kann man sich wundern, da? ich bald darauf zu ihren F��?en lag, ihre schlaff herabh?ngende Hand mit K��ssen und Tr?nen bedeckte und ihr versprach, nicht abzureisen? Und wer war dann seliger als ich, als Vasitthi mich nun mit ihren weichen Armen umschlang und mich wieder und wieder k��?te und vor Freude lachte und weinte. Freilich sagte sie nun gleich: "Da siehst du, es ist gar nicht so notwendig, da? du schon wegreisest, denn dann m��?test du es ja unbedingt tun."--Als ich mich aber anschickte, ihr Alles noch einmal auseinanderzusetzen, schlo? sie mir den Mund mit einem Kusse und sagte, sie wisse, da? ich sie liebe, und sie meine nicht wirklich, was sie von
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