und so ging der Buddha weiter bis zum n?chsten Hause. Neben diesem waren aber zwei Metzgergesellen beim letzten Schimmer des Tageslichtes eifrig am Werk, eine soeben geschlachtete Kuh mit scharfen Messern zu zerlegen.
Und der Erhabene schritt an der Wohnung des Schl?chters vor��ber.
Vor dem n?chsten Hause standen viele Sch��sseln und N?pfe aus frischem Ton, die Ausbeute einer rechtschaffenen Tagesarbeit; unter einer Tamarinde befand sich das T?pferrad, und der Hafner l?ste gerade eine Sch��ssel davon ab und trug sie zu den anderen.
Der Erhabene trat zum Hafner hin, begr��?te ihn h?flich und sagte:
"Wenn es dir, Abk?mmling Bhagas, nicht ungelegen ist, bleibe ich ��ber Nacht in deinem Vorsaale."
"Es ist mir, o Herr, nicht ungelegen. Doch ist soeben ein Pilger angekommen, m��de von einer langen Wanderung. Und er hat schon sein Lager hier aufgeschlagen. Wenn es ihm recht ist, m?gest du bleiben, o Herr, nach Belieben."
Und der Erhabene ��berlegte sich: "Einsamkeit freilich ist der beste Gef?hrte. Aber dieser liebe Pilger ist hier sp?t angekommen, wie ich selber, m��de von einer langen Wanderung. Und er ist an den H?usern unreiner, blutiger Gewerbe vorbeigegangen, ist an dem Hause des Zankes und des geh?ssigen Streits und an dem Hause des L?rms und der unw��rdigen Freuden vor��bergeschritten, um erst hier beim Hafner einzukehren. Mit einem solchen Manne zusammen kann man die Nacht verbringen."
So trat denn der Erhabene in die Vorhalle ein, wo er einen jungen Mann von edlen Gesichtsz��gen gewahr wurde, der in der einen Ecke auf einer Matte sa?.
"Wenn es dir, Pilger, nicht ungelegen ist," sprach der Erhabene zu ihm, "bleibe ich ��ber Nacht hier im Vorsaale."
"Ger?umig, Bruder, ist der Vorsaal des Hafners; bleibe der Ehrw��rdige nach Belieben."
Da breitete nun der Erhabene an der einen Wand die Strohmatte hin und setzte sich nieder, die Beine gekreuzt, den K?rper gerade aufgerichtet, in heiliges Sinnen versunken. Und der Erhabene brachte die ersten Stunden der Nacht sitzend zu. Und auch der junge Pilger brachte die ersten Stunden der Nacht sitzend zu.
Da gedachte denn der Erhabene bei sich: "Ob wohl dieser edle Sohn fr?hlich beflissen ist?--Wie, wenn ich ihn nun darum fragte?"
Und der Erhabene wandte sich also an den jungen Pilger:
"Weshalb, o Pilger, bist du in die Heimatlosigkeit gegangen?"
Der junge Pilger antwortete:
"Nur ein paar Nachtstunden sind vergangen. Wohlan, wenn mir der Ehrw��rdige seine Aufmerksamkeit schenken will, werde ich erz?hlen, weshalb ich in die Heimatlosigkeit gegangen bin."
Der Erhabene gab durch freundliches Kopfnicken sein Einverst?ndnis zu erkennen, und der junge Pilger hub zu erz?hlen an.
III. NACH DEM UFER DER GANGA
Ich heisse Kamanita mit Namen und bin in Ujjeni geboren, einer weit im S��den gelegenen Stadt, im Lande Avanti, im Gebirge. Dort kam ich in einer beg��terten, wenn auch nicht sehr vornehmen Kaufmannsfamilie zur Welt. Mein Vater lie? mir eine gute Erziehung zuteil werden, und als ich die Opferschnur anlegte, war ich schon ziemlich im Besitze der meisten Fertigkeiten, die sich f��r einen jungen Mann von Stand passen, so da? man allgemein glaubte, ich m��?te in Takkasila[1] erzogen worden sein. Im Ringkampf und im Degenfechten war ich einer der ersten; ich hatte eine sch?ne, wohlge��bte Singstimme und verstand die Vina kunstreich zu schlagen; ich konnte alle Gedichte Bharatas und noch viele andere auswendig hersagen; mit den Geheimnissen der Metrik war ich aufs innigste vertraut, und verstand auch selber gef��hlvolle und sinnreiche Verse zu schreiben. Im Zeichnen und Malen ��bertrafen mich nur Wenige, und meine Art Blumen zu streuen wurde allgemein bewundert. Gro? war mein Geschick im F?rben der Kristalle und meine Kenntnis von der Herkunft der Juwelen; keine Papageien oder Predigerkr?hen sprachen so gut wie diejenigen, die ich abgerichtet hatte. Auch verstand ich von Grund aus das vierundsechzigfeldige Brettspiel, das St?bchenspiel, das Bogenspiel und das Ballspiel in allen seinen Abarten, sowie allerlei R?tsel- und Blumenspiele. Und es wurde, o Fremder, eine sprichw?rtliche Redensart in Ujjeni: "Vielbef?higt wie der junge Kamanita."
[1] Das Oxford des alten Indien (in Pendschab gelegen).
Als ich zwanzig Jahre alt war, lie? mein Vater mich eines Tages rufen und sprach also zu mir:
"Mein Sohn, deine Erziehung ist jetzt vollendet, und es ist Zeit, da? du dich in der Welt umsiehst und dein Kaufmannsleben beginnst, auch habe ich daf��r jetzt eine gute Gelegenheit gefunden. In diesen Tagen schickt unser K?nig eine Gesandtschaft an den K?nig Udena in Kosambi, weit von hier, im Norden. Dort habe ich aber einen Gastfreund Panada. Der hat mir l?ngst gesagt, in Kosambi w?re mit Produkten unseres Landes, besonders mit Bergkristallen und Sandelpulver, sowie mit unseren kunstvollen Rohrgeflechten und Weberwaren ein gutes Gesch?ft zu machen. Ich habe aber immer eine solche Gesch?ftsreise als ein gro?es Wagnis gescheut wegen der vielen Gefahren des Weges. Wer nun aber die Hin- und Herreise im Gefolge dieser Gesandtschaft macht, f��r den ist gar keine Gefahr vorhanden. Wohlan, mein Sohn, wir wollen auf den Lagerplatz gehen und uns die zw?lf Ochsenwagen und die Waren ansehen, die ich f��r deine Fahrt bestimmt habe; du wirst f��r
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