Wie er sich verwundern wird, der gute Junge, wenn er morgen ankommt und die Hochzeitgeschenke eingekauft, die Schulden bezahlt findet.
Dorsigny. Das glaub' ich! Es thut mir nur leid, da? ich nicht Zeuge davon sein kann.
Zw?lfter Auftritt.
Vorige. Frau von Mirville.
Fr. v. Mirville (eilt herein, heimlich zu ihrem Bruder). Mach, da? du fortkommst, Bruder! Eben kommt der Onkel mit einem Herrn an, der mir ganz so aussieht, wie der Herr von Lormeuil.
Dorsigny (in ein Kabinet fliehend). Das w?re der Teufel!
Fr. v. Dorsigny. Nun, warum eilen Sie denn so schnell fort, Dorsigny?
Dorsigny. Ich mu?--ich habe--Gleich werd' ich wieder da sein.
Fr. v. Mirville (pressiert). Kommen Sie, Tante! Sehen Sie doch die sch?nen M��tzen an, die man mir gebracht hat.
Fr. v. Dorsigny. Du thust recht, mich zu Rath zu ziehen--ich verstehe mich darauf. Ich will dir aussuchen helfen.
Dreizehnter Auftritt.
Oberst Dorsigny. Lormeuil. Frau von Dorsigny. Sophie. Frau von Mirville.
Oberst. Ich komme fr��her zur��ck, Madame, als ich gedacht habe, aber desto besser!--Erlauben Sie, da? ich Ihnen hier diesen Herrn-Fr. v. Dorsigny. Bitte tausendmal um Vergebung, meine Herren--die Putzh?ndlerin wartet auf uns, wir sind gleich wieder da--Komm, meine Tochter! (Ab.)
Oberst. Nun, nun! Diese Putzh?ndlerin k?nnte wohl auch einen Augenblick warten, d?cht' ich.
Sophie. Eben darum, weil sie nicht warten kann--Entschuldigen Sie, meine Herren. (Ab.)
Oberst. Das mag sein--aber ich sollte doch denken-Fr. v. Mirville. Die Herren, wissen wir wohl, fragen nach Putzh?ndlerinnen nichts; aber f��r uns sind das sehr wichtige Personen. (Geht ab, sich tief gegen Lormeuil verneigend.)
Oberst. Zum Teufel, das seh' ich, da man uns ihrentwegen stehen l??t.
Vierzehnter Auftritt.
Oberst Dorsigny. Lormeuil.
Oberst. Ein sch?ner Empfang, das mu? ich sagen!
Lormeuil. Ist das so der Brauch bei den Pariser Damen, da? sie den Putzh?ndlerinnen nachlaufen, wenn ihre M?nner ankommen?
Oberst. Ich wei? gar nicht, was ich daraus machen soll. Ich schrieb, da? ich erst in sechs Wochen zur��ck sein k?nnte; ich bin unversehens da, und man ist nicht im geringsten mehr dar��ber erstaunt, als wenn ich nie aus der Stadt gekommen w?re.
Lormeuil. Wer sind die beiden jungen Damen, die mich so h?flich gr��?ten?
Oberst. Die eine ist meine Nichte, und die andere meine Tochter, Ihre bestimmte Braut.
Lormeuil. Sie sind Beide sehr h��bsch.
Oberst. Der Henker auch! Die Frauen sind alle h��bsch in meiner Familie. Aber es ist nicht genug an dem H��bschsein--man mu? sich auch artig betragen.
F��nfzehnter Auftritt.
Vorige. Die drei Bedienten, die nach und nach hereinkommen.
Zweiter Bedienter (zur Linken des Obersten). Der Notar l??t sehr bedauern, da? er mit Euer Gnaden nicht zu Nacht speisen kann--er wird sich aber nach Tische einfinden.
Oberst. Was schwatzt Der da f��r n?rrisches Zeug?
Zweiter Bedienter. Die Postpferde werden Schlag eilf Uhr vor dem Hause sein. (Ab.)
Oberst. Die Postpferde, jetzt, da ich eben ankomme!
Erster Bedienter (zu seiner rechten Seite). Der Juwelier, Euer Gnaden, hat Bankerott gemacht und ist diese Nacht auf und davon gegangen. (Ab.)
Oberst. Was geht das mich an? Er war mir nichts schuldig.
Jasmin (an seiner linken Seite). Ich war bei dem Herrn Simon, wie Euer Gnaden befohlen. Er war krank und lag im Bette. Hier schickt er Ihnen die Quittung.
Oberst. Was f��r eine Quittung, Schurke?
Jasmin. Nun ja, die Quittung, die Sie in der Hand haben. Belieben Sie, sie zu lesen.
Oberst (liest). "Ich Endesunterzeichneter bekenne, von dem Herrn Oberst von Dorsigny zweitausend Livres, welche ich seinem Herrn Neffen vorgeschossen, richtig erhalten zu haben."
Jasmin. Euer Gnaden sehen, da? die Quittung richtig ist. (Ab.)
Oberst. O vollkommen richtig! Das begreife, wer' s kann; mein Verstand steht still--Der ?rgste Gauner in ganz Paris ist krank und schickt mir die Quittung ��ber das, was mein Neffe ihm schuldig ist.
Lormeuil. Vielleicht schl?gt ihn das Gewissen.
Oberst. Kommen Sie! Kommen Sie, Lormeuil! Suchen wir herauszubringen, was uns diesen angenehmen Empfang verschafft--und hole der Teufel alle Notare, Juweliere, Postpferde, Geldm?kler und Putzmacherinnen! (Beide ab.)
Zweiter Aufzug.
Die Scene ist ein Saal mit einer Th��r im Fond, die zu einem Garten f��hrt. Aus beiden Seiten sind Kabinetsth��ren.
Erster Auftritt.
Frau von Mirville. Franz von Dorsigny kommt aus einem Zimmer linker Hand und sieht sich sorgf?ltig um.
Fr. v. Mirville (von der entgegengesetzten Seite). Wie unbesonnen! Der Onkel wird den Augenblick da sein.
Dorsigny. Aber sage mir doch, was mit mir werden soll? Ist alles entdeckt, und wei? meine Tante, da? ihr vorgeblicher Mann nur ihr Neffe war?
Fr. v. Mirville. Nichts wei? man! Nichts ist entdeckt! Die Tante ist noch mit der Modeh?ndlerin eingeschlossen; der Onkel flucht auf seine Frau--Herr von Lormeuil ist ganz verbl��fft ��ber die sonderbare Aufnahme, und ich will suchen, die Entwicklung, die nicht mehr lange anstehen kann, so lang als m?glich zu verz?gern, da? ich Zeit gewinne, den Onkel zu deinem Vortheil zu stimmen, oder, wenn's nicht anders ist, den Lormeuil in mich verliebt zu machen--denn eh' ich zugebe, da? er die Cousine heiratet, nehm' ich ihn lieber selbst.
Zweiter Auftritt.
Vorige. Valcour.
Valcour (kommt schnell). Ah sch?n, sch?n, da? ich dich hier finde, Dorsigny. Ich habe dir tausend Sachen zu sagen und in der gr??ten Eile.
Dorsigny. Hol' ihn der Teufel! Der kommt mir jetzt gelegen.
Valcour.
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