hatten und von diesen Gestaltungen zu immer weiteren gef��hrt worden waren. Ich setzte mir bestimmte Zeitr?ume fest, in welchen ich vom Weitergehen ablie?, um das bis dahin Errungene wiederholen und meinem Ged?chtnisse einpr?gen zu k?nnen, ehe ich zu ferneren Teilen vorw?rts schritt. Die B��cher, welche ich nach und nach durchnehmen wollte, hatte ich in der Ordnung auf einem B��cherbrett aufgestellt. Ich war nach einer verh?ltnism??igen Zeit in ziemlich schwierige Abteilungen des h?heren Gebietes dieser Wissenschaft vorger��ckt.
Der Vater erlaubte mir endlich, zuweilen im Sommer eine Zeit hindurch entfernt von den Eltern auf irgend einem Punkte des Landes zu wohnen. Zum ersten Aufenthalte dieser Art wurde das Landhaus eines Freundes meines Vaters nicht gar ferne von der Stadt erw?hlt. Ich erhielt ein Zimmerchen in dem obersten Teile des Hauses, dessen Fenster auf die nahen Weinberge und zwischen ihren Senkungen durch auf die entfernten Gebirge gingen. Die Frau des Hauses gab mir in sehr kurzen Zwischenzeiten immer erneuerte schneewei?e Fenstervorh?nge. Sehr oft kamen die Eltern heraus, besuchten mich und brachten den Tag auf dem Lande zu. Sehr oft ging ich auch zu ihnen in die Stadt und blieb manchmal sogar ��ber Nacht in ihrem Hause.
Der zweite Aufenthalt im n?chst darauf folgenden Sommer war viel weiter von der Stadt entfernt in dem Hause eines Landmanns. Man hat h?ufig in den H?usern unserer Landleute, in welchen alle Wohnstuben und andere R?umlichkeiten ebenerdig sind, doch noch ein Gescho? ��ber diesen R?umlichkeiten, in welchem sich ein oder mehrere Gem?cher befinden. Unter diesen Gem?chern ist auch die sogenannte obere Stube. H?ufig ist sie blo? das einzige Gemach des ersten Geschosses. Die obere Stube ist gewisserma?en das Prunkzimmer. In ihr stehen die sch?neren Betten des Hauses, gew?hnlich zwei, in ihr stehen die Schreine mit den sch?nen Kleidern, in ihr h?ngen die Scheiben- und Jagdgewehre des Mannes, wenn er dergleichen hat, so wie die Preise, die er im Schie?en etwa schon gewonnen, in ihr sind die sch?neren Geschirre der Frau, besonders wenn sie Kr��ge aus Zinn oder etwas aus Porzellan hat, und in ihr sind auch die besseren Bilder des Hauses und sonstige Zierden, zum Beispiel ein sch?nes Jesuskindlein aus Wachs, welches in wei?em feinem Flaume liegt. In einer solchen oberen Stube des Hauses eines Landmanns wohnte ich. Das Haus war so weit von der Stadt entfernt, da? ich die Eltern nur ein einziges Mal mit Benutzung des Postwagens besuchen konnte, sie aber gar nie zu mir kamen.
Dieser Aufenthalt brachte Ver?nderungen in mir hervor. Weil ich mit den Meinigen nicht zusammen kommen konnte, so lebte die Sehnsucht nach Mitteilung viel st?rker in mir, als wenn ich zu Hause gewesen w?re und sie jeden Augenblick h?tte befriedigen k?nnen. Ich schritt also zu ausf��hrlichen Briefen und Berichten. Ich hatte bisher immer aus B��chern gelernt, deren ich mir bereits eine ziemliche Menge in meine B��cherk?sten von meinem Gelde gekauft hatte; aber ich hatte mich nie ge��bt, etwas selber in gr??erem Zusammenhange zusammen zu stellen. Jetzt mu?te ich es tun, ich tat es gerne, und freute mich, nach und nach die Gabe der Darstellung und Erz?hlung in mir wachsen zu f��hlen. Ich schritt zu immer zusammengesetzteren und geordneteren Schilderungen.
Auch eine andere Ver?nderung trat ein.
Ich war schon als Knabe ein gro?er Freund der Wirklichkeit der Dinge gewesen, wie sie sich so in der Sch?pfung oder in dem geregelten Gange des menschlichen Lebens darstellte. Dies war oft eine gro?e Unannehmlichkeit f��r meine Umgebung gewesen. Ich fragte unaufh?rlich um die Namen der Dinge, um ihr Herkommen und ihren Gebrauch und konnte mich nicht beruhigen, wenn die Antwort eine hinausschiebende war. Auch konnte ich es nicht leiden, wenn man einen Gegenstand zu etwas Anderem machte, als er war. Besonders kr?nkte es mich, wenn er, wie ich meinte, durch seine Ver?nderung schlechter wurde. Es machte mir Kummer, als man einmal einen alten Baum des Gartens f?llte und ihn in lauter Kl?tze zerlegte. Die Kl?tze waren nun kein Baum mehr, und da sie morsch waren, konnte man keinen Schemel, keinen Tisch, kein Kreuz, kein Pferd daraus schnitzen. Als ich einmal das offene Land kennen gelernt und Fichten und Tannen auf den Bergen stehen gesehen hatte, taten mir jederzeit die Bretter leid, aus denen etwas in unserem Hause verfertigt wurde, weil sie einmal solche Fichten und Tannen gewesen waren. Ich fragte den Vater, wenn wir durch die Stadt gingen, wer die gro?e Kirche des heiligen Stephan gebaut habe, warum sie nur einen Turm habe, warum dieser so spitzig sei, warum die Kirche so schwarz sei, wem dieses oder jenes Haus geh?re, warum es so gro? sei, weshalb sich an einem andern Hause immer zwei Fenster neben einander bef?nden und in einem weiteren Hause zwei steinerne M?nner das Sims des Haustores tragen.
Der Vater beantwortete solche Fragen je nach seinem Wissen. Bei einigen ?u?erte er nur Mutma?ungen, bei anderen sagte er, er wisse es nicht. Wenn wir auf das Land kamen, wollte ich
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