Der Erste Theil von König Heinrich dem Vierten | Page 8

William Shakespeare
sie in diesem Wirtshaus angekommen, nach London abzugehen gedenken.)
Zweyte Scene.?(Ein kleines Gespr?ch zwischen Gadskill und einem Bedienten im Wirthshaus, welches, ausser den Nachrichten, die der leztere dem ersten von den Passagiers im Hause giebt, in einer Art von?Wizwechsel besteht, wovon der Uebersezer bekennt, da? es ihm unm?glich f?llt, die deutsche Sprache damit zu bereichern.?Diejenige, welche vielleicht glauben, da? er diese Unm?glichkeit mit etwas weniger Tr?gheit h?tte überwinden k?nnen, m?gen sich zur Probe an den sinnreichen W?rtern:) long-staff-six-penny-strikers(, und) Mustachiopurple-hued-malt-worms (üben; und wenn ihnen auch diese nicht zu schwer seyn sollten, so werden sie doch gestehen, da? die unsaubern Wortspiele, die einen Theil dieser Scene?ausmachen, unübersezlich sind. Das beste ist, da? der Leser nicht einen einzigen gesunden Gedanken, oder guten Einfall dabey?verliehrt. Man mag aus dem was wir übersezen, den Schlu? auf dasjenige machen, was wir auslassen müssen.)
Dritte Scene.?(Verwandelt sich in die Landstrasse.)?(Prinz Heinrich, Poins und Peto treten auf.)
Poins.?Kommt, verbergt euch, verbergt euch; ich habe Falstaffs Pferd auf die Seite gethan, und er murrt wie ein gummierter Sammet.
Prinz Heinrich.?Halt dich ruhig. (Falstaff tritt auf.)
Falstaff.?Poins, Poins! da? du gehangen w?rst! Poins!
Prinz Heinrich.?Still, du fettnierichter Spizbube, was für ein Geheul machst du da?
Falstaff.?Wie, Poins! Hal!
Prinz Heinrich (zu Poins.)?Er ist auf den Hügel hinauf gegangen, ich will geh'n und ihn aufsuchen.
Falstaff (auf einer andern Seite.)?Das ist meine Straffe davor, da? ich in dieses Diebs Gesellschaft raube; der Raker hat mir mein Pferd auf die Seite gethan, der Henker wei? wo hin. Wenn ich nur noch vier Quadrat-Schuhe weiter zu Fu? gienge, so würd' ich mir den Blasebalg zersprengen. Gut, ich zweifle nicht, da? ich eines sch?nen Tods für alles di? sterben werde, in so fern ich dem Galgen entgehe, wenn ich diesen Spizbuben todtschlage. Ich habe diese zwey und zwanzig Jahre her seine Gesellschaft stündlich verschworen, und doch bin ich immer mit dem Galgenstrik behext. Ich will gehangen seyn, wenn mir der Raker nicht einen Liebes-Trank eingegeben hat; es kan anders nicht seyn; ich hab' einen Liebes-Trank bekommen. Poins! Hal! Da? ihr die Pest h?ttet! Bardolph! Peto! Ich will verhungern, wenn ich einen Schritt weiter stehle. Wenn es nicht eine so gute That w?r' als ein Glas Bier auszutrinken, wenn ich ein ehrlicher Mann würde und diese Galgenschwengel verliesse, so will ich der ausgemachteste Halunke seyn, der jemals mit Z?hnen gek?ut hat. Acht Ellen unebner Grund ist siebenzig Meilen für mich, wenn ich zu Fu? gehen mu?. Das hol der Henker, wenn Diebe nicht einmal ehrlich an einander seyn k?nnen!
(Er h?rt sie flüstern.)
He! da? euch die Pestilenz alle mit einander! Gebt mir mein Pferd, ihr Schelme, gebt mir mein Pferd, und geht an den Galgen.
Prinz Heinrich.?Schweige, du Schmeer-Bauch, lieg nieder, leg dein Ohr hart an den Boden, und horch, ob du nicht den Fu?tritt von Reisenden h?ren kanst.
Falstaff.?Habt ihr ein paar Hebel, oder etliche, da? ihr mich wieder aufheben k?nnt, wenn ich einmal liege? Sapperment! Ich wollte um alles Geld in deines Vaters Schazkammer, mein eigen Fleisch nicht noch einmal so weit zu Fu? tragen. Was zum T** meynt ihr damit, da? ihr mich so vexiert--Ich bitte dich, Prinz Hal, hilf mir zu meinem Pferd, guter K?nigs-Sohn.
Prinz Heinrich.?Weg, du Schurke! Soll ich dein Stallknecht seyn?
Falstaff.?Geh, und h?ng dich selbst an deinen eignen Cronprinzlichen?Knieb?ndern auf. Wenn ich ertappt werde, so will ich euch für diesen Streich bezahlen; ich will reden was ich wei?, das glaubt mir. Wenn ich's nicht dahinbringe, da? man Gassenhauer auf euch macht, und sie im Ton von H**liedern in den Strassen singt, so m?ge ein Becher mit Sect mein Gift seyn! Wenn man einen Spa? so weit treibt, und noch dazu zu Fu?! Ich ha?' es! (Gadshill und Bardolph zu den Vorigen.)
Gadshill.?Steh!
Falstaff.?Das thue ich, wieder meinen Willen.
Poins.?O, es ist unser Spion, ich kenn' ihn an der Stimme. Bardolph, was giebts Neues?
Bardolph.?Maskirt euch, maskirt euch, zieht eure Visiere herab: es kommt dort Geld für den K?nig vom Hügel herunter, Geld, das in des K?nigs Schazkammer geht.
Falstaff.?Du lügst, du Spizbube, es geht in des K?nigs Wirthshaus.
Gadshill.?Es ist genug, uns alle--(reich zu machen).
Falstaff.?An den Galgen zu bringen.
Prinz Heinrich.?Ihr Herren, stellt ihr Viere euch ihnen vorn in dem holen Weg entgegen; Ned Poins und ich wollen tiefer herunter gehen; wenn sie euch entrinnen, so fallen sie doch uns in die H?nde.
Peto.?Aber wie viel sind ihrer?
Gadshill.?Ihrer acht oder zehen.
Falstaff.?Sakerlot! So werden sie ja uns berauben.
Prinz Heinrich.?Was Sir Hans Wanst für eine Memme ist!
Falstaff.?In der That, ich bin nicht Hans von Gaunt, euer Gro?vater, aber doch auch keine Memme, Hal.
Prinz Heinrich.?Gut, wir wollen's auf die Probe ankommen lassen.
Poins.?Holla, Jak, dein Pferd steht hinter dem Zaun dort: wenn du's n?thig hast, so wirst du's dort finden. Lebt wohl und haltet euch wohl!
Prinz Heinrich (zu Poins leise.)?Ned, wo sind unsre Ueberkleider?
Poins.?Hier, hart an uns; La?t euch ja nicht sehen.
(Sie gehen auf die Seit.)
Falstaff.?Nun, meine Herren, ein jeder an seine Arbeit, wer das beste kriegt, der hat's!
Vierte Scene.?(Einige Reisende treten
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