nicht fürchten, da? ich dich umwerfe; ich bin ein guter Postillon und blasen will ich, da? dir die Ohren zerspringen werden.
Eduard. Nun gut, ich will mich reisefertig machen.
Kolibri. Du kannst dir auch einen Bedienten mitnehmen, denn du scheinst mir ein sehr kommoder Herr zu sein. Also, es bleibt dabei? Leb' wohl! In einer Viertelstunde komm' ich wieder zurück; und wegen der ?pfel:--Ein Mann, ein Wort!
(Eduard reicht ihm die Hand hin.) (Kolibri schl?gt ein und geht gravit?tisch ab.)
Eduard (allein). Bravissimo! Das geht ja pr?chtig! Schlag auf Schlag! Mein Glück f?ngt an mutwillig zu werden, und soviel ich merke, so habe ich's mit lauter dienstfertigen Geistern zu tun; da mu? ja mein Frohsinn erwachen.
Zweiundzwanzigste Szene. Mariandel. Florian kommt mit einem Trupp Nachbarsleute herein. Voriger.
Chor. Kommt herein! Kommt herein! Werden schon willkommen sein. Feinde schleichen sich herein, Freunde treten rüstig ein.
Florian. Gn?diger! Da haben Sie s', losg'lassen hab' ich s'. Jetzt reden S' mit ihnen.
Eduard. Was treibst du denn, da? du mir diesen Trupp Menschen ins Zimmer bringst?
Mariandel. Ja, ich bitt', Euer Gnaden, er wird n?rrisch. Die Leute! (Zu Florian.) Ich br?cht' noch mehr, wenn ich wie du w?re!
Florian. Ja, woher nehmen und nicht stehlen? Ich hab' die überall zusammeng'sucht und hab' s' hergetrieben.
Eduard (zornig). Was wollen sie denn aber hier? Dummrian!
Florian (zum Nachbar). So red' der Herr!
Ein Nachbar. Gn?diger Herr, der Florian hat uns zusammengerufen und hat uns Ihre Verlegenheit erz?hlt. Sie waren gegen uns immer ein guter Herr, der uns manchmal ein Glas Wein gezahlt hat; wenn's auch mit dem alten Herrn nicht richtig zugegangen ist, das macht nichts. Wenn wir Ihnen helfen k?nnen und k?nnen Ihnen einen Dienst erweisen, so schaffen S' mit uns. Wir sind ja Ihre Nachbarn, wer wei?, wer unsern Kindern einmal was tut.
Alle. Ja! ja! Schaffen S' nur, gn?diger Herr!
Eduard. Ihr guten Leute, nehmt meinen herzlichen Dank! Ich kann zwar keinen Gebrauch von euren freundschaftlichen Gesinnungen machen, doch ich werde sie dankbar in mein Herz schreiben. Es hat sich ein Verm?chtnis meines Vaters vorgefunden, das mich bestimmt, noch heute eine gro?e Reise anzutreten, und wenn ich glücklich zurückkehre, will ich den ersten Abend meiner Ankunft in eurem fr?hlichen Zirkel hinbringen.
Alle Nachbarn. Vivat! Unser Nachbar soll leben!
Ein Nachbar. So nehmen Euer Gnaden denn nichts für ungut; und nachher hab' ich noch eine Bitt': Werfen S' auf den Florian da auch keine Ungnad'! Er meint's nicht b?s' und er ist gar ein gutes Schaf!
Florian. O. du gemeiner Kerl!
Ein Nachbar. Und jetzt reisen S' recht glücklich und kommen S' gesund wieder zurück.
Alle. Glückliche Reise! (Gehen mit Bücklingen ab.)
Dreiundzwanzigste Szene. Eduard. Florian. Mariandel.
Eduard. Florian! Du hast meinen Entschlu? geh?rt, mache dich reisefertig, du wirst mich begleiten. Der Mariandel übergebe ich die Schlüssel meines Hauses; ich kann mich auf deine Treue verlassen.
Florian. Besser als ich!
Mariandel. Also Euer Gnaden wollen wirklich fort? Und der Florian geht auch mit?
Florian. Ja, der Florian geht auch mit, und die Florianin bleibt da.
Eduard. Nur mu? ich dich benachrichtigen, da? unsere Reise durch die Luft geht.
Florian. Für mich just recht; ich bin ohnedem ein lüftiges Bürschel.
Eduard. Also nehmt euren z?rtlichen Abschied, und dann Mut, Florian! In einer Viertelstunde geht es den Sternen zu! (Geht ab.)
Vierundzwanzigste Szene. Mariandel. Florian.
Mariandel. O Spektakel! Also ist unser Herr auch mit den Geistern im Bunde? Und du willst wirklich mit ihm in die Luft fahren? Wie lang bleibt ihr denn aus alle zwei?
Florian. Einige Vierteljahr'.
Mariandel. So lange? Wenn ihr aber herunterfallt?
Florian. Dann sind wir eher da.
Mariandel. Nein, die Angst steh' ich nicht aus; ich spring' ins Wasser.
Florian. Willst du mich zur Witwe machen?
Mariandel. Du unempfindlicher Mensch! Ist dir gar nicht leid um mich?
Florian. Schau', Mariandel, ich hab' dich g'wi? recht gern, du bist mein drittes Leben; aber wenn's mein' Herrn gilt, so verkauf' ich alle Mariandeln, wie s' sein, um zwei Groschen.
Mariandel. Ich seh's schon, ich mu? nachgeben. Geh nur auf deine Luftreise, aber gib wenigstens acht auf dich, da? du mir nicht etwa wo in ein Luftloch f?llst und brichst dir einen Arm oder ein Paar Fü?'.
Florian. Gibst du mir kein Andenken mit?
Mariandel. Ja, was denn?
Florian. Einen Zehnguldenzettel.
Mariandel. Du hast ja mein Herz.
Florian. B'hüt' dich Gott und denk' an mich, wannst Zeit hast
Duett.
Florian. Mariandel, Zuckerkandel Meines Herzens, bleib' gesund.
Mariandel. Floriani, um dich wan' i, Wenn du fort bist, jede Stund'.
Florian. Selbst mein Leben will ich geben, Wenn ich tot bin, für dich hin.
Beide. Florian. Selbst mein Leben will ich geben, Wenn ich tot bin, für dich hin. Mariandel. Selbst sein Leben will er geben, Wenn er tot ist, für mich hin.
Mariandel. Wirst du, mein Florl, treu mir bleiben, Weil dich mein Herz auch nie vergi?t?
Florian. Ich werd' mit n?chster Post dir schreiben, Da? du mein Herzensbinkerl bist.
Mariandel. Ich mache dich zum einz'gen Erben, Wenn dich mein Auge nimmer sieht.
Florian. Wann du vielleicht derweil willst sterben, So gib mir lieber all's gleich mit.
Mariandel. Erst wann ich kann ans Herz dich drücken, Dann
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