Geschieht nachher ein Bissel ein Unfall, und ein solcher Mensch soll sich selbst etwas verdienen, steht der Dalk da. Da werden wir gleich helfen.--Pamphilius!
Vierzehnte Szene. Pamphilius. Vorige.
Longimanus. G'schwind zu dem sein' Sohn ein paar wohlt?tige Geister hinunter, ich werd' ihnen schon sagen, was sie zu tun haben.
Pamphilius. Ja, es ist nur fatal--
Longimanus. Ich wei? schon, freilich ist's fatal; sie sind jetzt alle in der Arbeit, es ist keiner zu Hause, aber das nützt nichts, es mu? einmal sein. Schau halt, da? du wo ein paar zusammenfangst. Allez!
(Pamphilius geht.)
Zephises. Herr, wie soll ich dir danken?
Longimanus. Halt's Maul! He, Pamphilius, noch eins!
(Pamphilius kehrt schnell um.)
Longimanus. Den wievielten haben wir heut?
Pamphilius. Den 27. November.
Longimanus. Warum nicht gar? Du verdammte G'schicht! Ich hab' schon immer nachgedacht; November! Und ihr habt ein Donnerwetter g'habt? Dich hat der Blitz erschlagen, statt da? es schneien soll?
Pamphilius. Ja, gro?er Sultan, das ist jetzt die allgemeine Klage der Menschen, da? es im Winter warm ist und im Sommer kalt.
Longimanus. Ja. für was zahl' ich denn meine Jahrszeiten, wenn sie mir so eine Konfusion machen? Da mu? ich ja mit dem polnischen Donnerwetter dreinschlagen. Pamphilius, geschwind la? mir den Winter heraufkommen.
(Pamphilius geht schnell ab.)
Longimanus. Halt! (Pamphilius kehrt schnell um.) Die andern Jahrszeiten auch, g'schwind!
Pamphilius. Na, heut lauf' ich mir noch die Fü?' aus der Wurzel. Verdammter Dienst! (L?uft schnell ab.)
Longimanus. Hat ein recht ruhiges Brot bei mir, der Pamphilius; er halt aber aus, wie ein Pferd. Jetzt lauft er schon 2000 Jahr' und hat noch gesunde Huf'; er kriegt keine Steingallen, nicht einmal den Spat hat er noch g'habt.
Fünfzehnte Szene. Die vier Jahreszeiten. Vorige.
(Der hinter tr?gt einen schwarzen Pelz, Pudelmütze, einen kleinen Stutzen [Muff], ganz beschneit. Der Sommer im nankingenen Frack, Beinkleid, einen modernen Strohhut mit Kornblumen darauf und ein Parasol in der Hand. Der Herbst, mit dicken Backen und wohlbeleibt, hat eine grüne Wirtsjacke, Fürtuch, K?ppchen mit Weinlaub besteckt, unter dem Arme ein kleines F??chen, worauf Most steht, in der Hand eine gro?e Traube. Der Frühling, ein junges G?rtnerm?dchen, mit Rosen auf dem Hut und einem Rosenstock im Arme, treten furchtsam ein.)
Longimanus. Nur n?her da, ihr vier Haimonskinder! Was mu? denn ich h?ren? Warum betragt ihr euch nicht, wie es sich für rechtschaffene Jahrszeiten schickt? Was ist denn das für ein liederlicher Lebenswandel, Monsieur Winter? Sch?mt Er sich nicht? So ein eisgrauer Mann und fangt auf einmal an, hitzig zu werden! Warum hat's eingeschlagen im November? Ich will's wissen!
Winter (im Ba?tone). Euer G'streng', ich kann nichts dafür. Der Sommer tut mir alles mit Flei?; er m?cht' gern alles wissen, und da blitzt er immer herüber auf mich.
Longimanus. Der Sommer soll sich gar nicht rühren; der ist seit einigen Jahren wie ausgewechselt. Ich glaub', er verlegt sich aufs Trinken, weil er immer so na? ist.
Herbst. Eur' k?nigliche Durchlaucht, ich bitt' ums Wort! Der Sommer kann nichts dafür; der Winter la?t ihm keine Ruh'. Wann er Eiszapfen übrig hat, so schickt er ihm s' herüber, da?'s im Sommer schauert. Nachher fangen sie zu disputieren an, der Sommer kommt in Zorn, und so gibt's alle Tag ein Wetter.
Sommer. Ja, das ist auch wahr; der Herbst ist noch mein einziger Freund, er putzt mich wieder heraus! Die Leute schimpfen über mich, und ich kann nichts dafür.
Longimanus. Und jetzt basta! Ich will haben, da? ihr euch vertragen sollt. Auf die Letzt verderbt's mir da meinen Frühling auch noch; das ist noch die bravste, das ist noch meine liebste Jahrszeit, der Frühling! (Kneift sie in die Wange und gibt ihr ein Goldstück.) Da hast was auf ein Kipfel, du Tausendsasa, du!
Frühling. Ich küss' die Hand, Euer G'streng'! Ich werd' mich schon gut aufführen. (Kü?t ihm die Hand.)
Longimanus. Und jetzt marschiert's! Und wenn ich noch einmal eine Klag' h?r', so wei? ich, was ich zu tun hab'; besonders der Sommer, nehm' Er sich zusamm'. Wenn aufs Jahr in Baden nicht alle Quartiere verlassen sein, so schau' Er zu. Und der Winter auch! Da?'s heut noch schneit und morgen der Eissto? geht. Jetzt hinaus!
(Alle vier Jahreszeiten gehen ab.)
Longimanus. Komm, mein lieber Zephises, jetzt werd' ich für deinen Sohn sorgen, ich werd' ihn glücklich machen. Aber das sag' ich dir, wenn du dich unterstehst, ihm einen heimlichen Wink oder Rat zu geben, so hast du es mit mir zu tun. Jetzt kannst mit mir ein kleines Gabelfrühstück einnehmen; ich hab' ein bisserl ein Eingemachtes von einem jungen Krokodil ang'schafft.
(Beide ab.)
Sechzehnte Szene. (Geheimes Kabinett des Zephises. Die Hinterwand, an der sich keine M?bel befinden, ist mit magischen Zeichen und Figuren bemalt. An der Seite befindet sich ein Zaubertisch, worauf ein kleiner Zauberer steht; neben ihm eine Glocke, auf welche er mit einem Hammer schl?gt. Auf der entgegengesehen Seite eine Türe.)
Florian Waschblau kommt mit einer Butte auf dem Rücken, worin sich verschiedene Kleidungsstücke befinden; stellt sie beim Eintreten nieder.
Arie. Ich bin der liebe Florian, So hei?en mich die Leut', Und
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