Das liebe Nest | Page 4

Paula Dehmel
Kr?pfe, tuck;?traurige Gesch?pfe!?Tuck tuck tuck, pick und schluck,?hab noch immer nicht genug.
Tuck, wie war der Hahn galant,?suchte mir manch Krümchen;?heute geht er, tuck tuck tuck,?mit Cochinchina-Mühmchen.?Tuck tuck tuck, pick und schluck,?hab noch immer nicht genug.
Tuck, du fetter Regenwurm,?dich mu? ich noch ergattern;?schimpft nur, tuck, vor Neid, tuck tuck,?Muhmen und Gevattern!?Tuck tuck tuck, pick und schluck,?hab noch immer nicht genug.
Tuck, w?r ich doch endlich satt,?tuck, das w?r ein Segen;?mu? Rumpumpeln, tuck tuck tuck,?sein Frühstücks-Ei noch legen.?Tuck tuck tuck, pick und schluck,?ach, wann hat man wohl genug?
SO SIEHT UNSRE WIRTSCHAFT AUS
Unser Müller hat ein Mühlenhaus,?mi-ma-Mühlenhaus,?kommt Korn hinein und Mehl heraus,?mi-ma-Mehl heraus;?Mühlenhaus, Mehl heraus,?so sieht unsre Wirtschaft aus.
Unser B?cker, der backt wei?e Wecken,?wi-wa-wei?e Wecken,?und braunes Brot und Streu?elschnecken,?stri-stra-Streu?elschnecken;?wei?e Wecken, Streu?elschnecken,?Mühlenhaus, Mehl heraus,?so sieht unsre Wirtschaft aus.
Unser Schl?chter schlacht't ein feistes Schwein,?fi-fa-feistes Schwein,?und p?kelt Wurst und Schinken ein,?schi-scha-Schinken ein;?feistes Schwein, Schinken ein,?wei?e Wecken, Streu?elschnecken,?Mühlenhaus, Mehl heraus,?so sieht unsre Wirtschaft aus.
Unsre Mutter hat 'ne bunte Kuh,?bi-ba-bunte Kuh,?die gibt uns Milch und Butter dazu,?bi-ba-Butter dazu;?bunte Kuh, Butter dazu,?feistes Schwein, Schinken ein,?wei?e Wecken, Streu?elschnecken,?Mühlenhaus, Mehl heraus,?so sieht unsre Wirtschaft aus.
Unsre Henne macht ein laut Geschrei,?li-la-laut Geschrei,?und legt dabei ein frisches Ei,?fri-fra-frisches Ei;?frisches Ei, laut Geschrei,?bunte Kuh, Butter dazu,?feistes Schwein, Schinken ein,?wei?e Wecken, Streu?elschnecken,?Mühlenhaus, Mehl heraus,?so sieht unsre Wirtschaft aus.?[Transkriptions-Notiz: Fehlendes "aus" hinzugefügt.]
Rumpumpel ist ein kluges Kind,?kli-kla-kluges Kind,?das fragt nicht viel und i?t geschwind,?i-a-i?t geschwind;?kluges Kind, i?t geschwind,?frisches Ei, laut Geschrei,?bunte Kuh, Butter dazu,?feistes Schwein, Schinken ein,?wei?e Wecken, Streu?elschnecken,?Mühlenhaus, Mehl heraus,?so sieht unsre Wirtschaft aus.
ZWEITER TEIL
DAS HAUS
Ich bau, ich bau ein steinern Haus;?vorne guckt ein Esel raus,?hinten eine Kuh,?muh.
MIT TROMMEL UND TRAB
Sitzen zwei alte Weiber im Sand,?spinnen viel feine F?den über Land,?über B?ume,?über Z?une,?um Stoppel und Dorn,?immer von vorn.
Für wen sitzen die alten Weiber im Sand,?spinnen viel feine F?den über Land??Für Wildbub Kraushaar,?kommt alle hundert Jahr?mit Trommel und Trab?vom Himmel herab,?rei?t alle F?den auf einmal ab,?macht sich ein'n Mützenpuschel draus?und lacht die alten Weiber aus.
SIEBENSCHL?FER
Ihr Siebenschl?fer in den H?hlen,?reckt euch, streckt euch, aufgewacht!?Der Frühling leuchtet in den Himmel?nach einer einzigen warmen Nacht.
Schnell, schüttelt eure grauen Zotteln,?und blinzelt in das blaue Licht;?Herrgott, wer wird so langsam trotteln,?ich lauf voraus, ich warte nicht.
Die Amsel übt schon ihre Lieder,?ich pfeif sie nach, ich sing sie auch;?und denkt euch nur, der blaue Flieder?hat Knospen, und der Haselstrauch.
Der Teckel bellt vor lauter Wonne?und wühlt die frische Erde um--?Na? seid ihr noch nicht in der Sonne,?ihr Siebenschl?fer faul und dumm?
OSTERLIED
Has, Has, Osterhas,?wir m?chten nicht mehr warten.?Der Krokus und das Tausendsch?n,?Vergi?meinnicht und Tulpen stehn?schon lang in unserm Garten.
Has, Has, Osterhas,?mit deinen bunten Eiern.?Der Star lugt aus dem Kasten aus,?Blühk?tzchen sitzen um sein Haus;?wann kommst du Frühling feiern?
Has, Has, Osterhas,?ich wünsche mir das Beste:?ein gro?es Ei, ein kleines Ei?und ein lustiges Dideldumdei,?alles in einem Neste.
MAIWUNDER
(von Paula und Richard Dehmel)
Maik?nig kommt gefahren,?in seinem grüngoldnen Wagen,?mit Saus und Gesinge.?Seine Zügel sind Sonnenstrahlen,?gro?e blaue Schmetterlinge?ziehn ihn über Busch und Bach,?da? die wei?en Blütenglocken?in seinen Locken?schwingen und springen,?und Hans guckt ihm nach?und h?rt sein Lied:?wer zieht mit? zieht mit?
Kommt das Maienweibchen,?tr?gt ein wei?es Kleidchen,?tr?gt ein grünes Kr?nzchen,?sagt zu unserm H?nschen:?Eia, Hans,?komm zum Tanz!?Einen Schritt Frau Nixe,?einen Schritt Herr Nix,?Ringeldireih, Ringeldireih,?Dienerchen,?Knix!
HANSEL UND GRETEL
Hansel und Gretel stehen zu zwein,?der Hansel ist grob,?und die Gretel ist fein,?der Hansel ist dick,?und die Gretel ist dünn,?der Hansel ist aus Birkenholz,?die Gretel ist aus Zinn.?Hei?a, juchhei?a, wer wird nun K?nig??Was der eine zu viel hat, hat der andre zu wenig.
PRINZESSCHEN
Wer tanzt mit mir??wer spielt mit mir??ich bin so sehr allein.?Kam da der gelbe Sonnenstrahl:?Ich tanze Tippel-huschemal,?willst du meine T?nzerin sein?
Wer tanzt mit mir??wer spielt mit mir??der Sonnenstrahl ist zu fein.?Kam da der wilde Pustewind:?Heidih, ich spiele Wegefind,?lauf doch, fang mich ein!
Wer tanzt mit mir??wer spielt mit mir??der Wind macht mein Kr?nchen entzwei.?Kam da unser brauner Junge an,?macht 'nen Diener wie 'n Edelmann:?Prinze?, ich bin so frei.
DAS GROSSE LOCH
Das gro?e Loch,?wie kam es doch?in Gretens neuen Schuh??Die ganzen Zehn?sind ja zu sehn;?wer macht das Loch uns zu?
Drüben hinterm Rathaus?h?ngt ein gro?es Schild raus,?goldner Stiefel drauf.?Da wohnt der Schuster Firlefanz,?der macht dein Schuhchen wieder ganz;?lauf, Grete, lauf!
ZWEI GESELLEN
Es tanzen zwei Gesellen
hier herum;?der eine, der ist klug,?und der andre, der ist dumm.?Der eine liegt im Grase,?der andre sitzt am Tisch;?der eine kaut den Kanten,?der andre i?t den Fisch
i?t den Fisch.
Es tanzen zwei Gesellen
hier herum;?der eine, der ist grad,?und der andre, der ist krumm.?Der eine, der bleibt mager,?der andre, der wird fett;?der eine kommt an'n Galgen,?der andre stirbt im Bett.
Je nun, je nun,?was ist dabei zu tun.
WENN'S PFINGSTEN REGNET
Oben aus dem Fahnenhaus?guckt das schwarze Wetterm?nnchen raus,?spreizt die Beine und grinst uns an;?sch?me dich, alter Wettermann!?Am Ostersonntag, vor sieben Wochen,?hast du dem Fritze fest versprochen,?da? zu Pfingsten, im Monat Mai,?das allersch?nste Wetter sei.?Und nun regnet's, liebe Not,?alle hellen Blüten tot;?sie liegen da wie nasser Schnee.?Auf den Wegen steht See an See;?ja, wenn wir noch drin baden k?nnten,?wie die Spatzen oder die Enten.?Wir dürfen aber gar nicht raus,?sehn so mucksch wie Maulwürfe aus;?r?che nicht der Kuchen so lecker her,?wü?te man gar nicht,
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