sie sich von der Schwester mit Vorw��rf en ��berh?uft, und man schied beinahe in Feindschaft.
So gingen mehr als zwei Jahre vor��ber, und der Friede des Hauses bl��hte, nach ��berstandenen St��rmen, nur um so sch?ner empor. Sah sich gleich der Graf in seinen W��nschen nach einem m?nnlichen Stammhalter fortw?hrend get?uscht, so wendete sich daf��r eine um so gr??ere, eine ungeteilte Liebe auf das teure, einzige Kind.
Kaum konnte aber auch etwas Reizenderes gedacht werden, als das kleine, rasch sich entwickelnde M?dchen. In allen schon angek��ndigten Formen der Mutter Abbild, schien sich die schaffende Natur bei dem holden K?pfchen in einem seltsamen Spiele gefallen zu haben. Wenn Elga bei der Schw?rze ihrer Haare und Brauen durch ein hellblaues Auge auf eine eigene Art reizend ansprach, so war bei dem Kinde diese Verkehrung des Gew?hnlichen nachgeahmt, aber wieder verkehrt; denn goldene Locken ringelten sich um das zierliche H?uptchen, und unter den langen blonden Wimpern barg sich, wie ein R?uber vor der Sonne, das gro?e schwarzrollende Auge. Der Graf scherzte oft ��ber diese, wie er es nannte, auf den Kopf gestellte ?hnlichkeit, und Elga dr��ckte dann das Kind inniger an sich und ihre Lippen hafteten auf den gleichgeschwellten, strahlenden von gleichem Rot.
Der Graf widmete alle Stunden, die er nicht den h?uslichen Freuden schenkte, einzig der Wiederherstellung seiner, durch die un��berlegte Freigebigkeit an Elgas Verwandte herabgekommenen Verm?gensumst?nde und der Verbesserung seiner G��ter. Tagelang durchging er Meierh?fe und Fruchtscheuern, Saatfelder und Holzschl?ge, immer von seinem Hausverwalter begleitet, einem alten, redlichen Manne, der, vom Vater auf den Sohn vererbt, dessen ganzes Vertrauen besa?. Schon seit l?ngerer Zeit bemerkte Starschensky eine auffallende D��sterheit in den Z��gen des Alten. Wenn er unvermutet sich nach ihm umwendete, ��berraschte er das sonst immer heitere Auge beinahe wehm��tig auf sich geheftet. Doch schwieg der Mann.
Einst, als beide die Hitze eines brennenden Vormittages mit den Schnittern geteilt hatten und der Graf, im Schatten eines Erlenbusches gelagert, mit Behagen einen Trunk frischen Wassers aus der Hand seines alten Dieners empfing, da rief dieser losbrechend aus: Wie herrlich Gottes Segen auf den Feldern steht! Wie gl��cklich sich der Besitzer von dem allen f��hlen mu?! Das tut er auch, entgegnete, kopfnickend und zu wiederholtem Trinken ansetzend, der Graf. Es begreift sich allenfalls noch, fuhr der Alte fort, wie es in den St?dten Unzufriedene gibt, die an Staat und Ordnung r��tteln, und denen die Gewalt nichts zu Danke machen kann, aber auf dem Lande, in Wald und Feld, f��hlt mans deutlich, da? doch am Ende Gott allein alles regiert; und der hats noch immer gut gemacht bis auf diesen Augenblick. Aber die Ruhest?rer haben keine Rast, bis sie alles verwirrt und zerr��ttet, Vater und Bruder in ihr Netz gezogen, Schwester und Schw?ger. Gottes Verderben ��ber sie!--Der Graf war aufgestanden. Ich merke wohl, sprach er, da? du auf meiner Frau Br��der zielst. Hast du etwa neuerlich von ihnen geh?rt? Da fiel der alte Mann pl?tzlich zu Starschenskys F��?en, und in hei?e Tr?nen ausbrechend, rief er: Herr, la?t Euch nicht verlocken! Denkt an Weib und Kind! An so manches, was Ihr besitzt! An Eurer V?ter ruhmw��rdigen Namen!--Was kommt dir an? z��rnte der Graf.--Herr, rief der Alte, Eure Schw?ger sinnen B?ses, und Ihr wi?t um ihr Vorhaben!--Spricht der Wahnsinn aus dir? schrie Starschensky.--Ich wei? was ich sage, entgegnete der Alte. Ein Vertrauter Eurer Schw?ger kommt zu Euch heimlich aufs Schlo?. Heimlich wird er eingelassen. Tagelang liegt er in der halbverfallenen Warte am westlichen Ende der Tiergartenmauer verborgen. --Wer sagt das? --Ich, der ich ihn selbst gesehen habe.--Heimlich aufs Schlo? kommend? --Heimlich aufs Schlo?!--Wann?--Oft!--Ein Vertrauter meiner Schw?ger? --In Warschau sah ich ihn an ihrer Seite.--Wei?t du seinen Namen?--Euch ist wohlbekannt, da? ich nur einmal in Warschau war, und da hatte ich Wichtigeres in Eurem Dienste zu schaffen, als mich um die Namen von Eurer Schw?ger zahlreichen Zechgesellen zu bek��mmern. Aber, da? ich ihn mit ihnen sah, des bin ich gewi?.--Zu welchen Stunden sahst du ihn aufs Schlo? kommen?--Nachts! --Starschensky schauderte unwillk��rlich zusammen bei dieser letzten Antwort, obgleich eine kurze Besinnung ihm so viele m?gliche Erkl?rungsarten dieser r?tselhaften Besuche darbot, da? er bei seiner Nachhausekunft schon wieder beinahe ganz ruhig war. Nur fragte er wie im Vorbeigehen Elgan: ob sie schon lange keine Nachricht von ihren Br��dern erhalten habe? Seit sie zuletzt selbst hier waren, keine, entgegnete sie ganz unbefangen. Der Graf gebot dem alten Hausverwalter, dem er seine patriotischen Besorgnisse leicht ausgeredet hatte, das tiefste Stillschweigen ��ber die ganze Sache, beschlo? aber doch, wo m?glich, n?her auf den Grund zu sehen.
Einige Zeit verstrich, da war er eines Nachmittags zu Pferde gestiegen, um eine seiner entferntern Besitzungen zu besuchen, wo er mehrere Tage zubringen wollte. Schon hatte er einen guten Teil des Weges gemacht, und der Abend fing an einzubrechen, da h?rte er hinter sich laut und ?ngstlich seinen Namen rufen. Umblickend, erkannte er den alten Hausverwalter, der auf einem abgetriebenen Pferde keuchend
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