Coriolanus | Page 3

William Shakespeare
nieder. H?ngt euch!?Euch traun??Ein Augenblick, so ?ndert ihr den Sinn,?Und nennt den edel, den ihr eben ha?tet,?Den schlecht, der euer Abgott war. Was gibt's??Da? ihr, auf jedem Platz der Stadt gedr?ngt,?Schreit gegen den Senat, der doch allein,?Zun?chst den G?ttern, euch in Furcht erh?lt;?Ihr fr??t einander sonst. Was wollen sie?
Menenius.?Nach eignem Preis das Korn, das, wie sie sagen?Im ��berflu? daliegt.
Marcius.?H?ngt sie! Sie sagen's??Beim Feuer sitzend, wissen sie genau,?Was auf dem Kapitol geschieht; wer steigt,?Wer gilt, wer f?llt; da stiften sie Faktionen?Und schlie?en Ehen; st?rken die Partei?Und beugen die, die nicht nach ihrem Sinn,?Noch unter ihre N?gelschuh. Sie sagen,?Korn sei genug vorhanden??Wenn sich der Adel doch der Mild entschl��ge,?Da? ich mein Schwert ziehn d��rft. Ich h?ufte Berge?Von Leichen der zerhaunen Sklaven, h?her,?Als meine Lanze fliegt.
Menenius.?Nein, diese sind fast g?nzlich schon beruhigt;?Denn, fehlt im ��berflu? auch der Verstand,?So sind sie doch ausb��ndig feig. Doch sagt mir,?Was macht der andre Trupp?
Marcius.?Schon ganz zerstreut.?Die Schurken!?Sie hungern, sagten sie, und ?chzten Spr��chlein,?Als: "Not bricht Eisen; Hunde m��ssen fressen;?Das Brot ist f��r den Mund; die G?tter senden?Nicht blo? den Reichen Korn." Mit solchen Fetzen?Macht sich ihr Klagen Luft; man h?rt sie g��tig,?Bewilligt eine Fordrung--eine starke--?(Des Adels Herz zu brechen, jede Kraft?Zu t?ten) und nun schmei?en sie die M��tzen,?Als sollten auf des Mondes Horn sie h?ngen,?Frech laut und lauter jauchzend.
Menenius.?Und was ward zugestanden?
Marcius.?F��nf Tribunen,?Um ihre P?belweisheit zu vertreten,?Aus eigner Wahl: der ein ist Junius Brutus,?Sicinius und--was wei? ich--Tod und Pest!?Die Lumpen sollten eh die Stadt abdecken,?Als mich so weit zu bringen. N?chstens nun?Gewinnen sie noch mehr und fordern Gr??res?Mit Androhn der Emp?rung.
Menenius.?Das ist seltsam.
Marcius.?Geht, fort mit euch, ihr ��berbleibsel!
(Ein Bote tritt auf.)
Bote.?Ist Cajus Marcius hier?
Marcius.?Nun ja! was soll's?
Bote.?Ich meld Euch, Herr, die Volsker sind in Waffen.
Marcius.?Mich freut's! So werden wir am besten los?Den ��berflu?, der schimmlicht wird.--Seht da,?Die w��rdgen V?ter. Es treten auf Cominius, Titus Lartius und andre Senatoren, Junius Brutus und Sicinius Velutus.
Erster Senator.?Marcius, was Ihr uns sagtet, ist geschehn:?Die Volsker sind in Waffen.
Marcius.?Ja, sie f��hrt?Tullus Aufidius, der macht euch zu schaffen.?Ich s��ndge, seinen Adel ihm zu neiden,?Und w?r ich etwas andres als ich bin,?So w��nscht ich, er zu sein.
Cominius.?Ihr fochtet miteinander.
Marcius.?Wenn, halb und halb geteilt, die Welt sich zauste,?Und er auf meiner Seit, ich fiele ab,?Nur da? ich ihn bek?mpft'.--Er ist ein L?we,?Den ich zu jagen stolz bin.
Erster Senator.?Darum, Marcius,?Magst du Cominius folgen in den Krieg.
Cominius.?Ihr habt es einst versprochen.
Marcius.?Herr, das hab ich,?Und halte Wort. Du, Titus Lartius, siehst?Noch einmal Tullus, mich ins Antlitz schlagen.?Wie--bist du krank? bleibst aus?
Titus.?Nein, Cajus Marcius.?Ich lehn auf eine Kr��ck und schlage mit der andern,?Eh ich dies' Werk vers?um.
Marcius.?O edles Blut!
Erster Senator.?Begleitet uns zum Kapitol, dort harren?Die treusten Freunde unser.
Titus.?Geht voran--?Cominius, folgt ihm nach, wir folgen euch,?Ihr seid des Vorrangs w��rdig.
Cominius.?Edler Marcius!
Erster Senator (zu den B��rgern).?Geht, macht euch fort!--nach Haus!
Marcius.?Nein, la?t sie folgen.?Die Volsker haben Korn; dahin ihr Ratten,?Die Scheuren fre?t.--Hochadlige Rebellen,?Eur Mut schl?gt herrlich aus. Ich bitte, folgt.
(Senatoren, Cominius, Marcius, Titus Lartius und Menenius gehn ab; die B��rger schleichen sich fort.)
Sicinius.?War je ein Mensch so stolz wie dieser Marcius?
Brutus.?Er hat nicht seinesgleichen.
Sicinius.?Als wir ernannt zu Volkstribunen wurden--
Brutus.?Saht Ihr sein Aug, den Mund?
Sicinius.?Ja, und sein H?hnen!
Brutus.?Gereizt schont nicht sein Spott die G?tter selbst.
Sicinius.?Den keuschen Mond auch w��rd er l?stern.
Brutus.?Verschling ihn dieser Krieg; er ward zu stolz,?So tapfer wie er ist.
Sicinius.?Solch ein Gem��t,?Gekitzelt noch vom Gl��ck, verschm?ht den Schatten,?Auf den er mittags tritt. Doch wundert's mich,?Wie nur sein Hochmut es ertr?gt, zu stehn?Unter Cominius.
Brutus.?Ruhm, nach dem er zielt,?Und der schon reich ihn schm��ckt, wird besser nicht?Erhalten und erh?ht, als auf dem Platz?Zun?chst dem ersten; denn was nun mi?lingt,?Das ist des Feldherrn Schuld, tut er auch alles,?Was Menschenkraft vermag; und schwindelnd Urteil?Ruft dann vom Marcius aus: O h?tte dieser?Den Krieg gef��hrt!
Sicinius.?Gewi? und geht es gut,?So raubt das Vorurteil, am Marcius h?ngend,?Cominius jegliches Verdienst.
Brutus.?Jawohl.--?Cominius' halben Ruhm hat Marcius schon,?Erwarb er ihn auch nicht; und jenes Fehler,?Sie werden Marcius' Ruhm, tat er auch selbst?Nichts Gro?es mehr.
Sicinius.?Kommt, la?t uns hin und h?ren?Die Ausfert'gung, und was in Art und Weise?Er, au?er seiner Einzigkeit, nun geht?In diesen jetzgen Kampf.
Brutus.?So gehn wir denn.
(Beide ab.)
Zweite Szene
Corioli, das Staatsgeb?ude Tullus?Aufidius tritt auf mit einigen Senatoren
Erster Senator.?So glaubt Ihr wirklich denn, Aufidius,?Da? die von Rom erforschten unsern Plan,?Und wissen, was wir tun?
Aufidius.?Glaubt ihr's denn nicht??Was ward wohl je gedacht in unserm Staat,?Das nicht, eh's k?rperliche Tat geworden,?Rom ausgeforscht? Noch sind's vier Tage nicht,?Da? man von dort mir schrieb; so, denk ich, lautet's--?Ich hab den Brief wohl hier;--ja, dieser ist's.?(Er liest.) "Geworben wird ein Heer; doch niemand wei?,?Ob f��r den Ost, den West. Gro? ist die Teurung,?Das Volk im Aufruhr, und man raunt sich zu,?Cominius, Marcius, Euer alter Feind?(Der mehr in Rom geha?t wird als von Euch),?Und Titus Lartius, ein sehr tapfrer R?mer:?Da? diesen drei'n die R��stung ward vertraut.?Wohin's auch geht, wahrscheinlich trifft es Euch;?Drum seht Euch vor."
Erster Senator.?Im Feld stehn unsre Scharen;?Wir zweifeln nie, da? Rom, uns zu begegnen,?Stets sei bereit.
Aufidius.?Und Ihr habt klug gehandelt,?Zu bergen Euern gro?en Plan, bis er?Sich zeigen
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