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GASTFREUNDLICH UND STOLZ
HATIM IBN ABDALLAH
Ich bin Abdallahs Kind, der Spro? des Mannes,?Der strahlend ritt auf einem roten Pferd.
Wenn du das Mahl bereitet hast, so hole?Den Gast herein, da? er sich auch erlabe, --
Sei es ein sp?ter Wandrer, seis ein Nachbar,?Ich will nicht, da? man übles von mir spricht.
Ich bin der Knecht des Gastes, der mich aufsucht;?Sonst aber hab ich wahrlich nichts von Knechtes Art!
DER VERFüHRER
AMR IL KA?S
Wie viele Frauen habe ich verführt!?Zuweilen waren s?ugende darunter?Und solche, die ein Kind erwarteten.
Und wieder andre, die bedenkenlos?Ihr Kindchen, das ein Jahr alt war, alleine?Sich überlie?en, um an meinem Halse
Berauschten Sinns zu h?ngen. Und wenn dann?Das Kind in seiner Angst zu weinen anhub,?So wendete die junge Mutter sich
Mit ihres sch?nen K?rpers oberer H?lfte?Wohl nach ihm hin. Das andre ihres K?rpers?Blieb bei mir, bei mir, ohne sich zu rühren!
HYMNE
AMR IL KA?S
Durchbrochen hab ich ihrer W?chter Schar?Und die Verwandten, welche alle wünschten,?Mich mit dem Dolche meuchlings umzubringen.
Am Firmamente standen die Plejaden?Und funkelten, so wie die Edelsteine?An den Gew?ndern sch?ner Frauen glühn.
Ich kam und sah: Bei einem Vorhang legte?Sie ihre Kleider ab, um dann zu schlafen;?Nur einen Schleier noch behielt sie an.
Sie sprach zu mir: Ich schw?re, da? du heute?Mich nicht umarmen sollst. Wirst du denn niemals?Den Weg zurück zur frommen Tugend finden?
Und dennoch schritt sie mit mir in die Nacht.?Wir lie?en hinter uns ein Tuch hinschleifen,?Um auszul?schen unsrer Schritte Spur.
Als wir dem Dorf genügend ferne waren,?Wandte sie ihre Schritte einem Tale,?Das ganz mit wei?em Sand erfüllt war, zu.
Da neigte meine Liebste sich zu mir?Und schmiegte ihren Kopf an meine Brust,?Und ihres K?rpers Schlankheit fühlte ich.
Vollendet sch?n sind ihre jungen Schenkel,?Ihr Leib ist wei? und klein, und ihre Brust?Strahlt wie das blanke Gl?nzen eines Spiegels.
Sie wendet sich: und reizend starrt ihr Busen.?Ihr Blick ist scheu; so blickt wohl die Gazelle,?Die sorgenvoll ihr Junges überwacht.
Auch ihre Brust ist von Gazellenart,?Nur da? die sanfte Brust meiner Geliebten?Durch Edelsteine noch versch?nert wird.
Nachtschwarz sind ihre Haare, und sie fluten?Auf ihren Rücken, üppig wie die Dolden?Der Dattelfrüchte an den Palmenkronen.
Und dieses Haar ist lockig; in den Flechten,?Den aufgerollten und den wallenden,?Verschwinden ihre K?mme ganz und gar.
In sanfter Rundung prangen ihre Hüften,?Die zierlichen. Und ihre feinen Beine?Sind schlank wie Binsen, die im Wasser stehn.
Am sp?ten Morgen steht sie auf. Ein Duft,?So wundervoll, als stamm er von Muskat,?Umweht ihr Lager. Sie erhebt sich sp?t,
Weil kein Gesch?ft sie, keine Arbeit zu?Besorgen hat. Die Finger ihrer H?nde?Sind zart und rosig, kleinen Blüten gleich.
Ihr Teint besitzt die Farbe eines Eis,?Gelegt von einer jungen Strau?in, die?Nur immer silberklares Wasser trank.
Ihr Teint ist ambrafarben. Er durchschimmert?Die Nacht wie eine Fackel, die ein frommer?Einsiedler in der Finsternis erhebt.
Der Weise auch mu? ihr Bewundrung zollen,?Wenn sie daherkommt, zwei Begleiterinnen?Zu Seiten, die sie v?llig überstrahlt.
Oft heilt die Zeit den Wahnsinn der Verliebten,?Doch niemals wird mein Herz die Leidenschaft?Preisgeben, die ihm Licht und Nahrung ist.
Wie oft schon haben Freunde mich bestürmt,?Ich solle sie verlassen, die ich liebe.?Taub bleib ich solchem Ratschlag immerdar.
Wie viele N?chte, die mir endlos schienen,?Gleich dem gedehnten Wogengang des Meeres,?Sind mir mit dunkeln Sorgen schon genaht.
Einst sprach ich zu der Nacht, von der ich meinte,?Da? sie zur H?lfte schon verflossen sei,?Die aber immer schrecklicher sich dehnte:
O Nacht, so sprach ich, lange Nacht, entflieh?Und mache endlich Platz dem jungen Tag,?Wenn ich auch wei?, da? aller Tagesglanz
Die Unruh meines Herzens nicht verscheucht,?Wenn ich auch ewig, ewig leiden mu?,?So wie das Licht der Sterne ewig scheint.
So steht's mit mir, zu sehr Geliebte du!
STAMMESSTOLZ
IL SAMAUAL IBN ADYA
Ein unbezwingbar ragendes Gebirg?Nimmt alle die in seinen Schatten auf,?Die unserm Schutz sich willig anvertraun.
Uns ist der Tod nichts Schreckliches. Gewi?,?Die St?mme von Amer und Sabul fürchten?Sich sehr vor ihm. Wir aber lieben ihn!
Da wir ihn lieben, fliegt das Leben uns?Gar schnell dahin. Langatmig ist das Leben?Der andern, die voll Angst sind vor dem Tod.
Niemals starb einer von den Unsern noch?Auf seiner Ruhstatt. Freilich, es vergeht?Kein Tag, an dem nicht einer von uns stirbt.
Des Degens Schneide ist der schmale Weg,?Drauf unsre Seelen in das Ewige wandern,?Sie kennen eine andre Stra?e nicht.
Wahrlich, wir sind dem Regen zu vergleichen,?Der stets willkommen ist, wenn er sich naht;?Keiner von uns denkt an sein eigenes Heil.
Man glaubt uns, wenn wir andere der Lüge?Bezichtigen. Doch wird es niemand wagen,?Zu zweifeln an der Wahrheit unseres Worts.
Wenn einer unsrer Helden stirbt, so ist er?Sofort ersetzt durch einen andern Helden,?Des hoher Sinn ganz unantastbar ist.
Das Feuer, das wir an den Abenden?Entzünden, um den Wanderern zu zeigen,?Wo ihnen Schutz winkt, ist noch nie erloschen,
Ohn da? ein Gast sich unserm Stamm genaht,?Um Ruhe zu erbitten. Niemals noch?Hat sich ein Gastfreund über uns beklagt.
Ruhm hat an unsre Waffen sich geheftet?In Ost und West. Wir haben unsre Klingen?Erprobt beim Spalten helmbewehrter K?pfe.
Noch keiner von den Unsern zog jemals?Sein Schwert und schob zurück es in die Scheide,?Ohn da?
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