Alices Abenteuer im Wonderland | Page 8

Lewis Carroll
warst bis zur f��nften Biegung gekommen, glaube ich??
?Mit nichten!? sagte die Maus entschieden und sehr ?rgerlich.
?Nichten!? rief Alice, die gern neue Bekanntschaften machte, und sah sich neugierig ��berall um. ?O, wo sind sie, deine Nichten? La? mich gehen und sie her holen!?
?Das werde ich sch?n bleiben lassen,? sagte die Maus, indem sie aufstand und fortging. ?Deinen Unsinn kann ich nicht mehr mit anh?ren!?
?Ich meinte es nicht b?se!? entschuldigte sich die arme Alice. ?Aber du bist so sehr empfindlich, du!?
Das M?uslein brummte nur als Antwort.
?Bitte, komm wieder, und erz?hle deine Geschichte aus!? rief Alice ihr nach; und die Andern wiederholten im Chor: ?ja bitte!? aber das M?uschen sch��ttelte unwillig mit dem Kopfe und ging schnell fort.
?Wie schade, da? es nicht bleiben wollte!? seufzte der Papagei, sobald es nicht mehr zu sehen war; und eine alte Unke nahm die Gelegenheit wahr, zu ihrer Tochter zu sagen, ?Ja, mein Kind! la? dir dies eine Lehre sein, niemals ��bler Laune zu sein!? ?Halt den Mund, Mama!? sagte die junge Unke, etwas naseweis.
?Wahrhaftig, du w��rdest die Geduld einer Auster ersch?pfen!?
?Ich w��nschte, ich h?tte unsere Dinah hier, das w��nschte ich!? sagte Alice laut, ohne Jemand insbesondere anzureden. ?Sie w��rde sie bald zur��ckholen!?
?Und wer ist Dinah, wenn ich fragen darf?? sagte der Papagei.
Alice antwortete eifrig, denn sie sprach gar zu gern von ihrem Liebling: ?Dinah ist unsere Katze, und sie ist euch so geschickt im M?usefangen, ihr k?nnt's euch gar nicht denken! Und ach, h?ttet ihr sie nur V?gel jagen sehen. Ich sage euch, sie fri?t einen kleinen Vogel, so wie sie ihn zu Gesicht bekommt.?
Diese Mittheilung verursachte gro?e Aufregung in der Gesellschaft. Einige der V?gel machten sich augenblicklich davon; eine alte Elster fing an, sich sorgf?ltig einzuwickeln, indem sie bemerkte: ?Ich mu? wirklich nach Hause gehen; die Nachtluft ist nicht gut f��r meinen Hals!? und ein Canarienvogel piepte zitternd zu seinen Kleinen, ?Kommt fort, Kinder! es ist die h?chste Zeit f��r euch, zu Bett zu gehen!? Unter verschiedenen Entschuldigungen entfernten sie sich Alle, und Alice war bald ganz allein.
?H?tte ich nur Dinah nicht erw?hnt!? sprach sie bei sich mit betr��btem Tone. ?Niemand scheint sie gern zu haben, hier unten, und dabei ist sie doch die beste Katze von der Welt! Oh, meine liebe Dinah! ob ich dich wohl je wieder sehen werde!? dabei fing die arme Alice von Neuem zu weinen an, denn sie f��hlte sich gar zu einsam und muthlos. Nach einem Weilchen jedoch h?rte sie wieder ein Trappeln von Schritten in der Entfernung und blickte aufmerksam hin, halb in der Hoffnung, da? die Maus sich besonnen habe und zur��ckkomme, ihre Geschichte auszuerz?hlen.

Viertes Kapitel.
Die Wohnung des Kaninchens.
Es war das wei?e Kaninchen, das langsam zur��ckgewandert kam, indem es sorgf?ltig beim Gehen umhersah, als ob es etwas verloren h?tte, und sie h?rte wie es f��r sich murmelte: ?die Herzogin! die Herzogin! Oh, meine weichen Pfoten! o mein Fell und Knebelbart! Sie wird mich h?ngen lassen, so gewi? Frettchen Frettchen sind! Wo ich sie kann haben fallen lassen, begreife ich nicht!? Alice errieth augenblicklich, da? es den F?cher und die wei?en Glaceehandschuhe meinte, und gutm��thig genug fing sie an, danach umher zu suchen, aber sie waren nirgends zu sehen -- Alles schien seit ihrem Bade in dem Pfuhl verwandelt zu sein, und der gro?e Corridor mit dem Glastische und der kleinen Th��r war g?nzlich verschwunden.
Das Kaninchen erblickte Alice bald, und wie sie ��berall suchte, rief es ihr ?rgerlich zu: ?Was, Marianne, was hast du hier zu schaffen? Renne augenblicklich nach Hause, und hole mir ein Paar Handschuhe und einen F?cher! Schnell, vorw?rts!? Alice war so erschrocken, da? sie schnell in der angedeuteten Richtung fortlief, ohne ihm zu erkl?ren, da? es sich versehen habe.
?Es h?lt mich f��r sein Hausm?dchen,? sprach sie bei sich selbst und lief weiter. ?Wie es sich wundern wird, wenn es erf?hrt, wer ich bin! Aber ich will ihm lieber seinen F?cher und seine Handschuhe bringen -- n?mlich, wenn ich sie finden kann.? Wie sie so sprach, kam sie an ein nettes kleines Haus, an dessen Th��r ein gl?nzendes Messingschild war mit dem Namen ?W. Kaninchen? darauf. Sie ging hinein ohne anzuklopfen, lief die Treppe hinauf, in gro?er Angst, der wirklichen Marianne zu begegnen und zum Hause hinausgewiesen zu werden, ehe sie den F?cher und die Handschuhe gefunden h?tte.
?Wie komisch es ist,? sagte Alice bei sich, ?Besorgungen f��r ein Kaninchen zu machen! Vermuthlich wird mir Dinah n?chstens Auftr?ge geben!? Und sie dachte sich schon aus, wie es Alles kommen w��rde:
?Fr?ulein Alice! Kommen Sie gleich, es ist Zeit zum Ausgehen f��r Sie!? ?Gleich Kinderfrau! aber ich mu? dieses M?useloch hier bewachen bis Dinah wiederkommt, und aufpassen, da? die Maus nicht herauskommt.? ?Nur w��rde Dinah,? dachte Alice weiter, ?gewi? nicht im Hause bleiben d��rfen, wenn sie anfinge, die Leute so zu commandiren.?
Mittlerweile war sie in ein sauberes kleines Zimmer gelangt, mit einem Tisch vor dem Fenster und darauf
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