Alices Abenteuer im Wonderland | Page 3

Lewis Carroll
hoch. Sie steckte das goldene Schl��sselchen in's Schl��sselloch, und zu ihrer gro?en Freude pa?te es.
Alice schlo? die Th��r auf und fand, da? sie zu einem kleinen Gange f��hrte, nicht viel gr??er als ein M?useloch. Sie kniete nieder und sah durch den Gang in den reizendsten Garten, den man sich denken kann. Wie w��nschte sie, aus dem dunkeln Corridor zu gelangen, und unter den bunten Blumenbeeten und k��hlen Springbrunnen umher zu wandern; aber sie konnte kaum den Kopf durch den Eingang stecken. ?Und wenn auch mein Kopf hindurch ginge,? dachte die arme Alice, ?was w��rde es n��tzen ohne die Schultern. O, ich m?chte mich zusammenschieben k?nnen wie ein Teleskop! Das geht gewi?, wenn ich nur w��?te, wie man es anf?ngt.? Denn es war k��rzlich so viel Merkw��rdiges mit ihr vorgegangen, da? Alice anfing zu glauben, es sei fast nichts unm?glich.
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Es schien ihr ganz unn��tz, l?nger bei der kleinen Th��r zu warten. Daher ging sie zum Tisch zur��ck, halb und halb hoffend, sie w��rde noch einen Schl��ssel darauf finden, oder jedenfalls ein Buch mit Anweisungen, wie man sich als Teleskop zusammenschieben k?nne. Diesmal fand sie ein Fl?schchen darauf. ?Das gewi? vorhin nicht hier stand,? sagte Alice; und um den Hals des Fl?schchens war ein Zettel gebunden, mit den Worten ?Trinke mich!? wundersch?n in gro?en Buchstaben drauf gedruckt.
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Es war bald gesagt, ?Trinke mich?, aber die altkluge kleine Alice wollte sich damit nicht ��bereilen. ?Nein, ich werde erst nachsehen,? sprach sie, ?ob ein Todtenkopf darauf ist oder nicht.? Denn sie hatte mehre h��bsche Geschichten gelesen von Kindern, die sich verbrannt hatten oder sich von wilden Thieren hatten fressen lassen, und in andere unangenehme Lagen gerathen waren, nur weil sie nicht an die Warnungen dachten, die ihre Freunde ihnen gegeben hatten; zum Beispiel, da? ein rothgl��hendes Eisen brennt, wenn man es anfa?t; und da? wenn man sich mit einem Messer tief in den Finger schneidet, es gew?hnlich blutet. Und sie hatte nicht vergessen, da? wenn man viel aus einer Flasche mit einem Todtenkopf darauf trinkt, es einem unfehlbar schlecht bekommt.
Diese Flasche jedoch hatte keinen Todtenkopf. Daher wagte Alice zu kosten; und da es ihr gut schmeckte (es war eigentlich wie ein Gemisch von Kirschkuchen, Sahnensauce, Ananas, Putenbraten, Naute und Armen Rittern), so trank sie die Flasche aus.
* * * * *
?Was f��r ein komisches Gef��hl!? sagte Alice. ?Ich gehe gewi? zu wie ein Teleskop.?
Und so war es in der That: jetzt war sie nur noch zehn Zoll hoch, und ihr Gesicht leuchtete bei dem Gedanken, da? sie nun die rechte H?he habe, um durch die kleine Th��r in den sch?nen Garten zu gehen. Doch erst wartete sie einige Minuten, ob sie noch mehr einschrumpfen werde. Sie war einigerma?en ?ngstlich; ?denn es k?nnte damit aufh?ren,? sagte Alice zu sich selbst, ?da? ich ganz ausginge, wie ein Licht. Mich wundert, wie ich dann auss?he?? Und sie versuchte sich vorzustellen, wie die Flamme von einem Lichte aussieht, wenn das Licht ausgeblasen ist; aber sie konnte sich nicht erinnern, dies je gesehen zu haben.
Nach einer Weile, als sie merkte da? weiter nichts geschah, beschlo? sie, gleich in den Garten zu gehen. Aber, arme Alice! als sie an die Th��r kam, hatte sie das goldene Schl��sselchen vergessen. Sie ging nach dem Tische zur��ck, es zu holen, fand aber, da? sie es unm?glich erreichen konnte. Sie sah es ganz deutlich durch das Glas, und sie gab sich alle M��he an einem der Tischf��?e hinauf zu klettern, aber er war zu glatt; und als sie sich ganz m��de gearbeitet hatte, setzte sich das arme, kleine Ding hin und weinte.
?Still, was n��tzt es so zu weinen!? sagte Alice ganz b?se zu sich selbst; ?ich rathe dir, den Augenblick aufzuh?ren!? Sie gab sich oft sehr guten Rath (obgleich sie ihn selten befolgte), und manchmal schalt sie sich selbst so strenge, da? sie sich zum Weinen brachte; und einmal, erinnerte sie sich, hatte sie versucht sich eine Ohrfeige zu geben, weil sie im Croquet betrogen hatte, als sie gegen sich selbst spielte; denn dieses eigenth��mliche Kind stellte sehr gern zwei Personen vor. ?Aber jetzt hilft es zu nichts,? dachte die arme Alice, ?zu thun als ob ich zwei verschiedene Personen w?re. Ach! es ist ja kaum genug von mir ��brig zu einer anst?ndigen Person!?
Bald fiel ihr Auge auf eine kleine Glasb��chse, die unter dem Tische lag; sie ?ffnete sie und fand einen sehr kleinen Kuchen darin, auf welchem die Worte ?I? mich!? sch?n in kleinen Rosinen geschrieben standen. ?Gut, ich will ihn essen,? sagte Alice, ?und wenn ich davon gr??er werde, so kann ich den Schl��ssel erreichen; wenn ich aber kleiner davon werde, so kann ich unter der Th��r durchkriechen. So, auf jeden Fall, gelange ich in den Garten, -- es ist mir einerlei wie.?
Sie a? ein Bi?chen, und sagte neugierig zu sich selbst: ?Aufw?rts oder abw?rts?? Dabei hielt sie die Hand pr��fend auf ihren
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