T?rring, Nothhafft von Wernberg und Rolf von Frauenhoven, Ritter auf der Seite des Herzogs Albrecht
Hans von L?ubelfing, ein Ritter von Ingolstadt
Emeran Nusperger zu Kalmperg, Richter zu Straubing
Caspar Bernauer, Bader und Chirurgus zu Augsburg
Agnes, seine Tochter
Theobald, sein Geselle
Knippeldollinger, sein Gevatter
Hermann N?rdlinger, Bürgermeister zu Augsburg
Barbara und Martha, Bürgerm?dchen
Stachus, ein Diener
Der Kastellan auf Vohburg und Straubing
Ein Herold des Reichs
Ein Legat der Kirche
Volk, Ritter und Reisige in gro?en Massen
Die Handlung ereignet sich zwischen 1420 und 1430.
Erster Akt Zweiter Akt Dritter Akt Vierter Akt Fünfter Akt
Erster Akt
Augsburg.
Erste Szene
Baderstube.
Theobald (allein, einen Blumenstrau? in der Hand). Ich wei? nicht, was ich tun soll. (Er h?lt den Blumenstrau? empor.) Zertret ich dich? Um die sch?nen Rosen w?r's schade, die sind unschuldig! Oder überreich ich dich? Nein, gewi? nicht, und das h?tt' ich ihm gleich gesagt, dem Herrn Ungetreu, der zu glauben scheint, da? ich keine Augen habe, und kein Herz, und kein Blut, wenn--ja, das war's ja! Ich wollte sie prüfen! Da kommt sie! Mit dem Morgensüppchen des Vaters! Oh, wie das schmecken mu?! Wenn die für mich einmal kochte, ich--(Verbirgt den Strau?.)
Zweite Szene
Agnes (tritt ein mit einer Suppe). Guten Morgen, Theobald!
Theobald. Danke sch?n, Jungfer, danke sch?n! Wohl geschlafen?
Agnes. So sollt' ich Euch fragen! Ihr werdet oft herausgeklopft, wenn sie gerauft haben, und ein Pflaster brauchen.
Theobald. Das bemerkt Ihr? (Für sich.) Ich geb ihr den Strau? und bestelle alles! Wenn sie dann ein Gesicht macht und pfui sagt und mich anf?hrt: dazu gibst du dich her-
Agnes. Was verbergt Ihr denn hinter dem Rücken?
Theobald (zeigt den Strau?). Ja so, das h?tt' ich bald vergessen!
Agnes. Ah, der ist sch?n! Gebt ihn mal her! (Sie riecht.) Wenn wir doch auch einen Garten h?tten! Wessen Namensfest ist denn heute? (Sie will ihn zurückgeben.)
Theobald. Behüte, er geh?rt Euch!
Agnes. Mir? Oh, da dank ich! Aber da geht's mit Eurem alten Ohm wohl bald zu Ende?
Theobald. Mit meinem Ohm?
Agnes. Nun ja, weil er seine Blumen zu verschenken anf?ngt, das pflegt ein G?rtner nicht zu tun, und gekauft habt Ihr sie doch gewi? nicht?
Theobald. Er ist nicht von mir!
Agnes. Nicht von Euch? Von wem denn?
Theobald. Ratet!
Agnes. Von--Nein, Barbara kann's nicht sein, die sieht mich nicht mehr an, ich wei? zwar nicht, warum.
Theobald. Es ist keine Sie!
Agnes. Keine Sie? Und Ihr seid's auch nicht? (Sie legt den Strau? auf den Tisch.)
Theobald. Gottlob, ihr f?llt sonst niemand ein!
Agnes. Aber, da mu? ich Euch doch fragen-
Theobald. Scheltet nur! Ich wollt's blo? wissen!
Agnes. Was?
Theobald. Ob Ihr vielleicht in der Kirche nach ihm geblinzelt, oder ihm wohl gar bei einem Tanze die Hand gedrückt h?ttet!
Agnes. Wem denn?
Theobald. Es ist schon gut, wenn Ihr nicht von selbst auf ihn kommt! (Er nimmt den Strau?.) Ha, unserer alten Gertrud will ich ihn jetzt verehren, die soll ihn an die platte Brust stecken, wenn sie auf den Markt humpelt, und sich mit einem Knicks bedanken, wenn sie sich an dem Hause vorbeischiebt! (Er springt.) Ich k?nnte jetzt--(Er singt.)
Wenn zwei sich die H?nde geben- Jungfer, es ist ein sch?nes Lied! (Singt wieder.)
Und wer ein guter Geselle ist, Der wird wohl auch ein Meister!
Oder ist das nicht wahr?
Agnes. Ihr seid zu früh lustig! Sp?t am Abend ist besser, als früh am Morgen.
Theobald. Und doch singen die V?gel, wenn sie erwachen, und nicht, wenn sie einschlafen. (Er fa?t ihre Hand.)
Agnes (zieht sie zurück). Was wollt Ihr?
Theobald. Blo? nachsehen, ob--Ihr habt sie mir einmal gelassen!
Agnes. Als Ihr mir eine Ader ?ffnen solltet!
Theobald. Nun freilich! (Er nimmt die Hand wieder.) Lie? mein Schnepper keine Spur? Ich machte es ungeschickt!
Agnes. Zittert Ihr immer so dabei, wie damals?
Theobald. O nein! mir ward nur so wunderlich, als ich Euch weh tun sollte. Aber wie rot Euer Blut ist! (Für sich.) Aus meinen Lippen h?tt' ich gern den Verband gemacht, wenn der Vater nicht dabeigestanden w?re!
Dritte Szene
Knippeldollinger (ruft ins Fenster). Guten Morgen, Patchen!
Agnes. Guten Morgen, Herr Gevatter!
Theobald. Ist der alte Geck auch schon da?
Knippeldollinger. Ich habe von Euch getr?umt!
Agnes. Danke der Ehre.
Theobald. Von deinem Begr?bnis h?tt'st tr?umen sollen! Das h?tt' sich besser geschickt.
Knippeldollinger. Kirschen gab ich Euch, von den gro?en, fremden, die ich an der Mauer aufziehe!
Agnes. Sind die schon so weit?
Knippeldollinger. O ja, es kommt heut abend ein Korb voll davon aufs Tanzhaus!
Theobald. Da werden sie gut bezahlt!
Knippeldollinger. Und w?hrend Ihr sie verzehrtet, führte ich Euch spazieren!
Theobald (laut). Auf den Kirchhof, jawohl, ich war mit dabei!
Knippeldollinger. Spa?vogel, ist Er auch da?
Theobald. Ihr tratet auf einen Totenkopf, und der schnappte nach Euch, es war der von Eurer letzten Frau!
Agnes. Pfui!
Knippeldollinger. Nicht doch, nicht doch, Patchen, ein Bader mu? spa?ig sein, man will doch was h?ren, wenn man sich den Bart oder das Haar scheren l??t. Der Theobald taugt zum Gesch?ft! Nur in die Ohren mu? er niemanden schneiden, wie neulich mir! Nun, geh ich heute leer aus, bekomm ich das Patschchen nicht?
Agnes. Ich habe wieder die Blattern!
Knippeldollinger. Halt mir das nicht immer vor! Nun, ich werde dich nachher noch sehen, denn die Muhme
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