Zimmerblattpflanzen | Page 5

Udo Dammer
Tag kurze Zeit abgenommen; die Samen aber werden nur so tief in die Erde gebracht, wie sie dick sind. Noch empfehlenswerter ist es, die Samen *auf* die Erde zu legen und mit zerriebenem Torfmoos leicht zu bedecken. Sehr feine Samen, z. B. von Begonien, streut man auf die zuvor mit einem Brettchen leicht angedr��ckte, v?llig geebnete Erde und dr��ckt sie dann leicht an. Sporen von Farnen streut man auf ein St��ckchen glattgeschnittenen Moostorf (Insektenkastentorf), dessen Oberfl?che man mit einem H?lzchen etwas gelockert hat und legt dann das Torfst��ck in ein mit etwas Wasser gef��lltes Gef??. Das Wasser ist von Zeit zu Zeit zu erneuern.
Stecklinge lassen sich von Zweigen und Bl?ttern machen. Zweigstecklinge steckt man am besten in recht sandige Erde oder in Torfmull. Auch Kokosfaserabfall eignet sich sehr zur Stecklingsvermehrung. Der Steckling soll stets so geschnitten sein, da? die untere Schnittfl?che durch den Blattknoten geht. Man steckt die Stecklinge m?glichst nahe an den Rand des Topfes, weil sie sich hier erfahrungsgem?? leichter bewurzeln. Es scheint, als ob die durch die Topfwandung eindringende Luft die Wurzelbildung bef?rdert; wenigstens deutet der Umstand, da?, wenn man in den Topf einen kleineren verkehrt stellt und ihn dann mit Erde f��llt, Stecklinge an den Wandungen, sowohl denen des kleineren als auch des gr??eren leichter Wurzeln bilden als in der Mitte der Erde, darauf hin. Da die unterirdischen Stengel, die Rhizome, ebenfalls Zweige sind, so k?nnen auch sie zur Stecklingsvermehrung verwendet werden. Stets sollen die Stecklinge in einer gleichm??ig feuchten Luft gehalten werden. Kann man etwas Bodenw?rme geben, so ist es um so besser.
Eine ganze Anzahl Pflanzen mit fleischigen oder dickadrigen Bl?ttern lassen sich verh?ltnism??ig leicht durch Blattstecklinge vermehren. Es geh?ren hierher buntbl?ttrige Begonien, Peperomien, Gesneraceen, Bryophyllum, Sanseviera etc. W?hrend Bl?tter normal keine Laubknospen bilden, besitzen die der genannten Pflanzen die Eigenschaft, unter bestimmten Verh?ltnissen Knospen und Wurzeln zu bilden. Diese Verh?ltnisse sind: gleichm??ig feuchte Luft und Erde und etwas erh?hte Temperatur. Die Vermehrung durch Blattstecklinge ist also nur in einem heizbaren Kasten auszuf��hren. Die Methoden der Vermehrung sind verschieden. Im einfachsten Falle steckt man das Blatt, dem man ein St��ck des Blattstieles gelassen hat, in sandige Erde (Peperomien). Begonienbl?tter legt man entweder auf feuchten Sand, wobei der Blattstielstumpf in den Sand kommt, durchsticht die Hauptadern an den Gabelstellen und dr��ckt die Blattfl?che durch kleine /\ gebogene Holzst��ckchen fest an den Sand an. Oder man schneidet die Blattfl?che bis auf ein kleines Dreieck von etwa 5 cm L?nge fort und steckt dieses Dreieck in den Sand. Au?er bei Bryophyllum welches an den Kanten des Blattrandes Knospen bildet, entwickeln sich nach bald l?ngerer, bald k��rzerer Zeit an den Schnittfl?chen Knospen, welche, wenn sie bewurzelt sind, einzeln in kleine T?pfe gepflanzt werden.
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5. KAPITEL. AUFZ?HLUNG DER BLATTPFLANZEN
In der folgenden Aufz?hlung der Blattpflanzen sind diejenigen, welche auch in sonnenlosen Zimmern noch gut gedeihen, durch einen Stern (*) bezeichnet. Diese Pflanzen k?nnen auch etwas weiter ab vom Fenster kultiviert werden. Man h��te sich aber, ihnen einen Platz zu geben, wo sie von der strahlenden Hitze des Ofen getroffen werden. Pflanzen, welche einen aufrechten Stamm bilden, sollte man niemals weit vom Fenster aufstellen, weil sie sich sehr nach dem Lichte ziehen und schief werden. Etwas hilft gegen das Schieswachsen ein t?gliches Drehen der Pflanze um 90��, so da? jede Seite jeden f��nften Tag dem Fenster zugewendet ist. Pflanzen, welche l?ngere Zeit dieselbe Stellung inne hatten und infolgedessen schief geworden sind, vertragen nicht immer eine Um?nderung der Stellung, sondern werfen die Bl?tter. Andere Arten dagegen richten sich auch dann noch nach dem Lichte. Als eine ziemlich allgemein g��ltige Regel gilt es, da? Pflanzen, deren Bl?tter au?er gr��n noch eine andere Farbe, wei?, gelb, rot, zeigen, viel direktes Sonnenlicht brauchen, damit die Farben recht intensiv werden. Schattenpflanzen sind dagegen meistens Farne und Aroideen. W?hrend der hei?en Sommermonate m��ssen die sonneliebenden Pflanzen w?hrend der hei?en Mittagsstunden durch ein wei?es Rouleau gegen die direkte Wirkung der Sonnenstrahlen gesch��tzt werden.

Farne
Die Farnkr?uter sind fast durchweg Schattenpflanzen, welche im Walde wachsen, wo sie wenig oder gar nicht direkt von den Sonnenstrahlen getroffen werden. Daraus ergibt sich ohne weiteres, da? wir sie nicht direkt in die Sonne stellen d��rfen, sondern so ausstellen m��ssen, da? das sie treffende Licht durch das Laub davorstehender Pflanzen ged?mpft worden ist. Andrerseits wollen die Farne doch reichlich Licht haben, sie d��rfen also nicht in dunklen Ecken oder weit ab vom Fenster aufgestellt werden. Ferner verlangen die Farne in den meisten F?llen viel Luftfeuchtigkeit, deshalb sollen sie t?glich wiederholt mit dem Zerst?uber besprengt werden. Nur die Gold- und Silberfarne sowie die Gleichenien sind gegen direkte N?sse an den Wedeln sehr empfindlich. Da aber auch diese feuchte Luft zum guten Gedeihen brauchen, so h?lt man sie am besten unter Glas und sorgt f��r Luftfeuchtigkeit durch ein in dem Kulturraume aufgestelltes mit Wasser gef��lltes flaches Gef??. Frei im Zimmer stehende Farne werden sich stets sehr sch?n entwickeln, wenn
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