Wir Fanden Einen Pfad | Page 4

Christian Morgenstern
gibt. Aus Menschen-Schmerzlichkeiten?hinauf zu immer h?hern Harmonien?entbindest Du das schwindelnde Gef��hl,?bis es vereint?mit dem Zusammenklang?un��bersehbarer Verk��nder GOTTES?und SEINER nie gefassten Herrlichkeit?mitschwingt im Liebeslicht?der Seligkeit ...?Aus Sch?nheit kommt,?zur Sch?nheit f��hrt?Dein Werk.
Nun wohne DU darin
Nun wohne DU darin,?in diesem leeren Hause,?aus dem der Welt Gebrause?herausfloh und dahin.
Was ist nun noch mein Sinn,--?als da? auf eine Pause?ich einzig DEINE Klause,?mein Grund und Ursprung bin!
O Nacht ...
O Nacht, du Sternenbronnen,?ich bade Leib und Geist?in deinen tausend Sonnen--
O Nacht, die mich umfleu?t?mit Offenbarungswonnen,?ergib mir, was du wei?t!
O Nacht, du tiefer Bronnen ...
O gib mir Freuden
O gib mir Freuden, nicht mit dem verstrickt,?was ich als niedres Ich in mir empfinde,?gib solche Freuden mir zum Angebinde?wie Geist sie Geist, der Seele Seele schickt.
O nicht mehr dieser schalen Freuden Pein,?die doch erkauft nur sind von fremden--Leiden!?Schenk Herzen mir, die sich f��r DICH entscheiden,?so wird auch meines wahrhaft fr?hlich sein.
O ihr kleinm��tig Volk
O ihr kleinm��tig Volk, die ihr vom Heute?nicht loskommt, die ihr meint: so ist es, war es?und wird es sein, so lange Menschen leben--.
O w��rdet ihr doch andrer Hoffnung Beute?und lerntet wieder schauen Offenbares?und Hirn und Herz zu h?chstem Ziel erheben!
O wie gerne lern ich Milde
O wie gerne lern ich Milde,?liebes Herz, von deinem Munde,?folge dir in stillem Bunde?in gel?uterte Gefilde!
Und wir schaun zur��ck zusammen?auf die Welt, samt ihrem Schelten,?und anstatt sie zu verdammen,?lassen wir sie gehn und gelten.
Sieh nicht
I
Sieh nicht, was andre tun,?der andern sind so viel,?du kommst nur in ein Spiel,?das nimmermehr wird ruhn.
Geh einfach Gottes Pfad,?la? nichts sonst F��hrer sein,?so gehst du recht und grad,?und gingst du ganz allein.
II
Verlange nichts von irgendwem,?la? jedermann sein Wesen,?du bist von irgendwelcher Fehm?zum Richter nicht erlesen.
Tu still dein Werk und gib der Welt?allein von deinem Frieden,?und hab dein Sach auf nichts gestellt?und niemanden hienieden.
St?r' nicht den Schlaf der liebsten Frau
St?r' nicht den Schlaf der liebsten Frau, mein Licht!?St?r' ihren zarten, zarten Schlummer nicht.
Wie ist sie ferne jetzt. Und doch so nah.?Ein Fl��stern--und sie w?re wieder da.
Sei still, mein Herz, sei stiller noch, mein Mund,?mit Engeln redet wohl ihr Geist zur Stund.
Von zwei Rosen ...
Von zwei Rosen?duftet eine?anders, als die?andre Rose.
Von zwei Engeln?mag so einer?anders, als der?andre sch?n sein.
So in unz?hlbaren?zarten?Andersheiten?mag der Himmel,
mag des Vaters?G?tters?hnereich?seraphisch?abgestuft sein ...
Was klagst du an
Was klagst du an?die b?se Welt?um das und dies??bist du ein Mann,?der niemals Spelt?ins Feuer blies?
Hat Ha? und Harm?und Wahn und Sucht?dich nie verf��hrt,?da? blind dein Arm?der Flammen Flucht?noch mehr gesch��rt?
Was d��nkst du dich?des unteilhaft,?was Weltbrand n?hrt!?Zuerst zerbrich?die Leidenschaft,?die dich noch schw?rt.
In dich hinein?nimm allen Zwist,?der Welt sorg nit;?je wie du rein?von Schlacke bist,?wird sie es mit.
Wasserfall bei Nacht
I
Ruhe, Ruhe, tiefe Ruhe.?Lautlos schlummern Menschen, Tiere.?Nur des Gipfels Gletschertruhe?sch��ttet talw?rts ihre?Wasser.
Geisterstille, Geisterf��lle,??ffnet Eure Himmelsschranke!?Bleibe schlafend, liebe H��lle,?schwebt, Empfindung und Gedanke,?aufw?rts!
Aufw?rts in die Geisterhallen?taste dich, mein h?her Wesen!?La? des Lebens Schleier fallen,?Koste, seingenesen,?Freiheit!
II
Unabl?ssig Sinken?wei?er Wogenwucht,?la? mich, deine Bucht,?dein Geheimnis trinken.
Engel w?lken leise?aus der Wasser Scho?,?l?sen gro? sich los?nach D?monenweise.
Strahlen bis zum bleichen?Mond der H?upter Firn ...?Und auf Schl?fer-Stirn?malen sie das Zeichen ...
Taufen gern Erh?rten?mit der Weisheit Tau.?Und von ferner Schau?d?mmert dem Entt?rten.
Wer vom Ziel nicht wei?
Wer vom Ziel nicht wei?,?kann den Weg nicht haben,?wird im selben Kreis?all sein Leben traben;?kommt am Ende hin,?wo er herger��ckt,?hat der Menge Sinn?nur noch mehr zerst��ckt.
Wer vom Ziel nichts kennt,?kann's doch heut erfahren;?wenn es ihn nur brennt?nach dem G?ttlich-Wahren;?wenn in Eitelkeit?er nicht ganz versunken?und vom Wein der Zeit?nicht bis oben trunken.
Denn zu fragen ist?nach den stillen Dingen,?und zu wagen ist,?will man Licht erringen:?wer nicht suchen kann,?wie nur je ein Freier,?bleibt im Trugesbann?siebenfacher Schleier.
Wie macht' ich mich von DEINEM Zauber los
Wie macht' ich mich von DEINEM Zauber los?und tauchte wieder nieder in die Tiefe?und stiege wieder in des Dunkels Scho?,?wenn nicht auch dort DEIN selbes Wesen riefe,?an dessen Geisterlicht ich hier mein Sein,?als wie der Schmetterling am Licht, erlabe,?doch ohne da? mir die vollkommne Gabe?zum Untergang wird und zur Todespein.
Wie k?nnte ich von solcher St?tte scheiden,?wo jeder letzte Gl��ckestraum erf��llt,?verharrte nicht ein ungeheures Leiden,?sogar von diesem Himmel nur--verh��llt.?Und da mir dessen Stachel ist geblieben,?wie k?nnt' ich nun, als brennend von DIR gehn,?um DICH in jener Welt noch mehr zu lieben,?in der sie DICH, als Sonne, noch nicht sehn.
Von Liebe so von DIR hinabgezwungen?vom Himmel auf die Erde, wei? ich doch:?nur immer wieder von DIR selbst durchdrungen,?ertrag' ich freudig solcher Sendung Joch.?DU mu?test DICH als Quell mir offenbaren,?der unaufh?rlich rnir Erneuung bringt.?Nun kann ich auch gleich DIR zur H?lle fahren,?da mich DEIN Himmel ewiglich verj��ngt.
Wir fanden einen Pfad
So wie ein Mensch, am tr��ben Tag, der Sonne vergisst,--?sie aber strahlt und leuchtet unaufh?rlich,--?so mag man Dein an tr��bem Tag vergessen,?um wiederum und immer wiederum?ersch��ttert, ja geblendet zu empfinden,?wie unersch?pflich fort und fort und fort?Dein Sonnengeist uns dunklen Wandrern strahlt.
��berwinde!
��berwinde! Jede Stunde,?die du siegreich ��berwindest,?sei getrost, da? du im Pfunde?deines neuen Lebens findest.
Jede Schmach und jede Schande,?jeder Schmerz und jedes Leiden?wird bei richtigem Verstande?deinen Aufstieg mehr entscheiden.
Ohne Erbschuld wirst du funkeln,?abermals vor Enkeln rege,?ungez?hltem Volk im Dunkeln?weist ein Sieger Sonnenwege.
Ende dieses
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