Wilhelm Meisters Lehrjahre | Page 3

Johann Wolfgang von Goethe
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This etext was prepared by Michael Pullen, [email protected].

Wilhelm Meisters Lehrjahre--Buch 7
Johann Wolfgang von Goethe

Siebentes Buch
Erstes Kapitel
Der Fr��hling war in seiner v?lligen Herrlichkeit erschienen; ein fr��hzeitiges Gewitter, das den ganzen Tag gedrohet hatte, ging st��rmisch an den Bergen nieder, der Regen zog nach dem Lande, die Sonne trat wieder in ihrem Glanze hervor, und auf dem grauen Grunde erschien der herrliche Bogen. Wilhelm ritt ihm entgegen und sah ihn mit Wehmut an. "Ach!" sagte er zu sich selbst, "erscheinen uns denn eben die sch?nsten Farben des Lebens nur auf dunklem Grunde? Und m��ssen Tropfen fallen, wenn wir entz��ckt werden sollen? Ein heiterer Tag ist wie ein grauer, wenn wir ihn unger��hrt ansehen, und was kann uns r��hren als die stille Hoffnung, da? die angeborne Neigung unsers Herzens nicht ohne Gegenstand bleiben werde? Uns r��hrt die Erz?hlung jeder guten Tat, uns r��hrt das Anschauen jedes harmonischen Gegenstandes; wir f��hlen dabei, da? wir nicht ganz in der Fremde sind, wir w?hnen einer Heimat n?her zu sein, nach der unser Bestes, Innerstes ungeduldig hinstrebt."
Inzwischen hatte ihn ein Fu?g?nger eingeholt, der sich zu ihm gesellte, mit starkem Schritte neben dem Pferde blieb und nach einigen gleichg��ltigen Reden zu dem Reiter sagte: "Wenn ich mich nicht irre, so mu? ich Sie irgendwo schon gesehen haben."
"Ich erinnere mich Ihrer auch", versetzte Wilhelm; "haben wir nicht zusammen eine lustige Wasserfahrt gemacht?"--"Ganz recht!" erwiderte der andere.
Wilhelm betrachtete ihn genauer und sagte nach einigem Stillschweigen: "Ich wei? nicht, was f��r eine Ver?nderung mit Ihnen vorgegangen sein mag; damals hielt ich Sie f��r einen lutherischen Landgeistlichen, und jetzt sehen Sie mir eher einem katholischen ?hnlich."
"Heute betriegen Sie sich wenigstens nicht", sagte der andere, indem er den Hut abnahm und die Tonsur sehen lie?. "Wo ist denn Ihre Gesellschaft hingekommen? Sind Sie noch lange bei ihr geblieben?"
"L?nger als billig: denn leider wenn ich an jene Zeit zur��ckdenke, die ich mit ihr zugebracht habe, so glaube ich in ein unendliches Leere zu sehen; es ist mir nichts davon ��briggeblieben."
"Darin irren Sie sich; alles, was uns begegnet, l??t Spuren zur��ck, alles tr?gt unmerklich zu unserer Bildung bei; doch es ist gef?hrlich, sich davon Rechenschaft geben zu wollen. Wir werden dabei entweder stolz und l?ssig oder niedergeschlagen und kleinm��tig, und eins ist f��r die Folge so hinderlich als das andere. Das Sicherste bleibt immer, nur das N?chste zu tun, was vor uns liegt, und das ist jetzt", fuhr er mit einem L?cheln fort, "da? wir eilen, ins Quartier zu kommen."
Wilhelm fragte, wie weit noch der Weg nach Lotharios Gut sei, der andere versetzte, da? es hinter dem Berge liege. "Vielleicht treffe ich Sie dort an", fuhr er fort, "ich habe nur in der Nachbarschaft noch etwas zu besorgen. Leben Sie solange wohl!" Und mit diesen Worten ging er einen steilen Pfad, der schneller ��ber den Berg hin��berzuf��hren schien.
"Ja wohl hat er recht!" sagte Wilhelm vor sich, indem er weiterritt. "An das N?chste soll man denken, und f��r mich ist wohl jetzt nichts N?heres als der
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