Wiselis Weg gefunden wird
Erzahlung, by Johanna Spyri
Project Gutenberg's Wie Wiselis Weg gefunden wird Erzahlung, by
Johanna Spyri #3 in our series by Johanna Spyri
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Title: Wie Wiselis Weg gefunden wird Erzahlung
Author: Johanna Spyri
Release Date: April, 2005 [EBook #7888] [Yes, we are more than one
year ahead of schedule] [This file was first posted on May 31, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO-Latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK WIE
WISELIS WEG GEFUNDEN ***
Produced by Delphine Lettau and Mike Pullen
This Etext is in German.
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Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg
Projekt-DE" zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist unter der
Internet-Adresse http://gutenberg.spiegel.de/ erreichbar.
Wie Wiselis Weg gefunden wird Erzählung
Johanna Spyri
1. Kapitel (Auf dem Schlittenweg)
Draußen vor der Stadt Bern liegt ein Dörflein an einem Berghang. Ich
kann hier nicht sagen, wie es heißt, aber ich will es ein wenig
beschreiben. Wer dann dahinkommt, der kann es gleich erkennen.
Oben auf der Anhöhe steht ein einzelnes Haus mit einem Garten daran,
voll schöner Blumen von allen Arten. Das gehört dem Oberst Ritter
und heißt Auf dem Hang,. Von da geht es hinunter. Dann stehen auf
einem kleinen, ebenen Platz die Kirche und daneben das Pfarrhaus.
Dort hat die Frau des Obersten als Pfarrerstochter ihre fröhliche
Kindheit verlebt.
Etwas weiter unten kommen das Schulhaus und noch einige Häuser,
und dann steht links am Weg noch ein Häuschen ganz allein. Davor
liegt auch ein Gärtchen mit ein paar Rosen und ein paar Nelken und ein
paar Resedastöckchen, daneben aber sind Beete mit Zichorien und
Spinat bepflanzt, mit einer niederen Hecke von Johannisbeersträuchern
umgeben. Alles ist da immer in bester Ordnung und kein Unkraut zu
sehen. Dann geht der Weg wieder bergab den ganzen langen Hang
hinunter bis auf die große Straße, die an der Aare entlang ins Land
hinausführt.
Dieser ganze lange Hang bildete zur Winterszeit den herrlichsten
Schlittenweg, der weit und breit zu finden war. Zehn Minuten lang
konnte man da auf dem Schlitten sitzen bleiben, ohne abzusteigen.
Denn war man vom Haus des Obersten an bei diesem ersten, steilen
Absatz einmal recht in Fahrt gekommen, so gingen die Schlitten
vorwärts ohne Nachhilfe bis hinunter auf die Aarestraße.
Diese unvergleichliche Schlittenbahn machte auch das Lebensglück
einer großen Schar von Kindern aus, die alle, sobald nur die alte
Schulstubentür sich öffnete, herausstürzten, ihre Schlitten vom Haufen
rissen, den sie im Vorhof bildeten, und mit Windeseile zum
Schlittenweg rannten, wo die Stunden verflogen, man wußte nicht, wie.
Denn unten am Berg war man immer so schnell und beim
Hinaufsteigen dachte man so eifrig ans nächste Hinunterfahren, daß
man rasch wieder oben war.
So brach immer zum großen Schrecken der Kinder die Nacht viel zu
früh herein, denn dies war die Zeit, da fast alle nach Hause gehen
mußten. Da folgte dann gewöhnlich noch ein ziemlich stürmisches
Ende, denn da wollte man schnell noch einmal fahren und dann noch
einmal und dann nur noch ein einziges Mal. Und so mußte dann alles
noch in größter Eile zugehen, das Aufsitzen und das Abfahren und
wieder die Rückkehr den Berg hinauf. Da war auch ein Gesetz errichtet
worden, daß keiner hinunterfahren sollte, während die anderen
hinaufstiegen, sondern hintereinander sollten alle abfahren und
miteinander alle zurückkehren, damit kein Gedränge und
Schlittenverwickelungen entstehen könnten. Manchmal aber gab es
doch allerlei ungesetzliche Verwirrungen, besonders auf diesen
drangvollen Schlußfahrten, da dann keiner zuletzt sein und etwa noch
zu kurz kommen wollte.
So war es auch an einem hellen
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