und ja auch nie etwas werden konnte, so wurde er auch von der Frau des H?lmli-Sepp demgem?? behandelt. Wenn schon die eigenen vier kleinen Kinder kaum genug zu essen hatten, so geschah es meistens, da? für den This gar nichts mehr übrigblieb und es dann hie?: "Du wirst wohl etwas finden, du bist gro? genug." Wie der This eigentlich ern?hrt wurde, wu?te niemand, auch die Frau des H?lmli-Sepp nicht, aber irgendwie lebte er doch immer.
Dem schmalen, mageren Buben gab schon hier und da eine gute Frau einen Brocken Brot oder eine Kartoffel, wenn er still an ihrer Tür vorbeiging. Betteln ging der This aber nicht. Satt hatte er sich in seinem Leben noch nie gegessen. Aber das war ihm nicht so schrecklich wie die Verfolgungen und das Auslachen der Buben, vor denen er immer scheuer wurde und sich immer mehr versteckte.
2. Kapitel
Bei der Schwemmebachsennhütte
An einem lieblichen Sommerabend, als in der blauen, sonnigen Luft alle Mücken tanzten, trafen sich am Bergabhang alle Hüterbuben und--m?dchen. Sie mu?ten heute etwas Besonderes zu verhandeln haben. Der Jopp, von allen der Gr??te, war der Leiter der Versammlung. Und als alle nun auf einem Haufen beisammen waren, zeigte er an, da? man jetzt zur Schwemmebachsennhütte hinaufgehe, denn heute sei der K?sfischtag. Nun müsse aber vor allem ausgemacht werden, wer dableiben und die Kühe hüten solle, w?hrend die anderen sich zu dem Festmahl begeben würden. Das war nun eine schwierige Frage, denn nicht ein einziger hatte Lust, sich für die anderen aufzuopfern und dazubleiben. Da kam der schlaue Uli auf den Gedanken, man k?nnte einmal den dummen This zwingen, auf die Kühe acht zu geben. Und damit er's nicht vergesse, k?nnte man ihn im voraus ein wenig durchprügeln. Der Vorschlag fand Anklang, und schon wollten mehrere von den Anführern der Schar den This holen, als das Lisi mit lauter Stimme dazwischenrief: "Das ist gar nichts Gescheites, was der Uli erfunden hat. So bekommen wir nur alle den Lohn dafür, wenn wir wieder zurückkommen und die Kühe sich verlaufen haben. Ihr werdet doch nicht glauben, da? der This, wenn er zu dumm ist, zwei Kühe zu hüten, auf einmal zwanzig hüten kann. Man mu? losen, und drei müssen bei den Kühen bleiben, sonst ist's nichts." Lisis Erkl?rung machte Eindruck, der neue Rat wurde angenommen. Drei aus der Schar wurden durch das Los zum Dableiben verurteilt, ausgerechnet der Uli war unter diesen drei. Murrend und knurrend kehrte er der siegreichen Schar den Rücken und setzte sich auf den Boden neben seine beiden Leidensgenossen. Mit lautem Schreien und Jauchzen stürzte nun die ganze Kinderschar den Berg hinauf, dem unvergleichlichen Genu? entgegen.
Der K?sfischtag wurde immer von Franz Anton den Buben angezeigt, die es nie unterlie?en, ihn daran zu erinnern, wenn er es etwa vergessen sollte. Denn das war ein Hauptfest für sie. Das war der Tag, an dem der Franz Anton seine frischen K?se rundum beschnitt, nachdem diese als weiche Masse in die runde, h?lzerne Form gepre?t worden waren. Was nun zwischen dem pressenden Gewicht und der festen Form sich von der Masse herausdr?ngte, wurde abgeschnitten und war anzusehen wie eine lange, schneewei?e Wurst. Die wurde dann in viele Stücke gebrochen und von dem freundlichen Sennen unter die Kinder verteilt. Das waren dann die sogenannten K?sfische. Dieses Fest wiederholte sich den Sommer über alle vierzehn Tage und wurde jedesmal mit lautem Freudengeschrei begrü?t.
This hatte sich hinter dem gro?en Distelbusch am Boden versteckt gehalten, w?hrend die Verhandlung vor sich ging. Er gab keinen Ton von sich und blieb unbeweglich in derselben Stellung, bis er h?rte, da? die gro?e Schar davonlief. Jetzt guckte er vorsichtig ein wenig hervor. Die drei grollenden Zurückgebliebenen sa?en am Boden und kehrten ihm den Rücken zu. Die anderen waren schon ein gutes Stück die Alm hinaufgekommen, ihr Rufen und Jubeln schallte lustig von der H?he hernieder. Den This erfa?te ein unwiderstehliches Verlangen, auch an der K?sfischfahrt teilzunehmen. Ganz behende schlüpfte er hinter dem Busch hervor, und leise und leicht wie ein Wiesel glitt er hinter den drei Unzufriedenen vorbei und den Berg hinauf. Nach dem letzten steilen Hang kam eine kleine, gl?nzend grüne Hochebene, da stand die Sennhütte. Und wenige Schritte davon entfernt rauschte der klare Schwemmebach nieder. Dort in der Tür seiner Hütte stand der Franz Anton mit seinem runden, freundlichen Gesicht. Er lachte über die vielen Sprünge, die jetzt die Buben und M?dchen in ihrem Eifer, zu dem ersehnten Genu? zu gelangen, auf allen Seiten machten. Jetzt waren sie alle bei der Hütte und eines dr?ngte das andere vorw?rts, um noch n?her dabei zu sein, wenn die Teilung beginnen würde.
"Nur zahm, nur zahm", lachte jetzt der Franz Anton. "Wenn ihr alle in die Hütte hineindr?ngt, so habe ich keinen Platz mehr zum K?seschneiden und ihr habt den Schaden." Jetzt nahm er sein festes Messer zur Hand und trat an den gro?en, runden K?se heran, den er
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