den ich halte: sondern er fliegt einen Adler-Flug, k��hn, in einem fort, und l??t keine Spur zur��k.
Mahler. Wie soll ich euch verstehen?
Poet. Ich will es euch aufrigeln. Ihr seht wie alle St?nde, wie alle Arten von Leute, sowohl die von glatter und schl��pfriger als die von spr?der und herber Beschaffenheit, ihre Dienste zu den F��ssen des Lord Timon legen: Sein grosser Reichthum, der an seiner leutseligen und g��tigen Gem��thsart h?ngt, ��berw?ltigt alle Arten von Herzen, und macht sie zu seinen freywilligen Unterthanen; ja, von dem Spiegelartigen Schmeichler bis zum Apemanthus, der wenige Dinge so sehr liebt als sich selbst zu verabscheuen; aber auch dieser gie?t sich auf die Knie vor ihm hin, und kehrt vergn��gt, und durch ein Kopfniken des Timons, in seinen Gedanken, h?chst gl��klich von ihm zur��k.
Mahler. Ich sah sie mit einander reden.
Poet. Ich dichte also das Gl��k, auf einem hohen und anmuthigen H��gel gethront. Der Fu? des Berges ist mit allen Arten von Personen und Verdiensten dicht umgeben, die sich bestreben sich auf dem Busen dieser Sph?re festzusezen. Unter allen diesen Wesen, deren Augen auf diese allgewaltige Beherrscherin geheftet sind, personificire ich einen in Timons Gestalt, den Fortuna mit ihrer elfenbeinernen Hand zu sich winkt, und durch diese Gunst in ebendemselben Augenblik alle seine Nebenbuhler zu seinen Dienern und Sclaven macht.
Mahler. Eine mahlerische Idee! Dieser Thron, diese Fortuna und dieser H��gel, mit einem Manne, dem aus den ��brigen untenstehenden emporgewinkt wird, und der sein Haupt gegen den schrofen Berg beugt, um zu seinem Gl��k hinaufzuklettern, w��rde, nach unsrer Kunst, wohl ausgesonnen seyn.
Poet. Nein, h?rt mich nur weiter: Alle diese, die so k��rzlich erst seines gleichen waren, einige besser als er, folgen in diesem Augenblik seinen Schritten, dr?ngen sich aufwartsam um ihn her, regnen fl��sternde Schmeichlereyen in sein Ohr, machen sogar seine Schuhriemen zu einem Heiligthum, und trinken die freye Luft durch ihn.
Mahler. Zum Henker, was wollt ihr mit diesen?
Poet. Sobald nun Fortuna, in einem Ansto? von Wankelmuth den, der kaum ihr Liebling war, mit F��ssen tritt; so seht ihr, wie alle seine Verehrer, die mit Knien und H?nden sich auf den Gipfel des Berges hinaufarbeiteten, ihn hinunter schl��pfen lassen, ohne da? nur ein einziger seinen ausglitschenden Fu? begleiten wollte.
Mahler. Das ist gemein; ich kan euch tausend moralische Gem?hlde zeigen, die dergleichen pl?zliche Gl��ks-Streiche weit lebhafter vorstellen sollen, als Worte. Doch thut ihr wohl, dem Lord Timon zu zeigen, da? es schon begegnet ist, da? erniedrigte Augen den Fu? ��ber dem Kopf gesehen haben. * Unser Autor hat, wie der Augenschein zeigt, seinen Poeten in diesem St��ke zu einem schlechten Kerl gemacht. Damit sein Charakter aber nicht der Profe?ion selbst nachtheilig sey, so hat er ihn zu einem eben so schlechten Poeten gemacht, als er ein schlechter Mann ist. Ein untr��gliches Kennzeichen von dem falschen Geschmak und unreiffen Urtheil, so er ihm beylegt, ist seine Liebe zu allem was seltsam, erstaunlich und abentheurlich, und eine Verachtung alles dessen, was gew?hnlich oder der Natur gem?? ist. Warb��rton.
(Inspicere tanquam in speculum jubeo)-- (Terent.)
Zweyte Scene. (Trompeten. Timon tritt auf, und wendet sich auf eine leutselige Art an die verschiednen Personen, die ihm die Aufwartung machen.)
Timon (zu einem Boten.) Er sizt im Gef?ngni?, sagt ihr?
Bote. Ja, gn?diger Herr; Seine Schulden belauffen sich auf f��nf Talente, seine Mittel sind sehr knapp, seine Glaubiger sehr dringend; er bittet euch, an diejenige, die ihn eingesezt haben, zu seinem Behuf zu schreiben, und w��rde ohne allen Trost seyn, wenn ihr ihm diese Gunst versagen w��rdet.
Timon. Der edle Ventidius! Gut! Ich bin nicht von der Art, meinen Freund zu verlassen, wenn er meiner am meisten n?thig hat. Ich wei?, er ist ein Edelmann, der wohl verdient, da? man ihm aushelfe; ich will es thun, ich will die Schuld bezahlen, und ihn befreyen.
Bote. Euer Gnaden verpflichtet sich ihn auf ewig.
Timon. Empfehlt mich ihm; ich will ihm seine Ranzion schiken, und ihn, wenn er wieder frey seyn wird, zu mir einladen. Es ist nicht genug, dem Schwachen aufzuhelfen, man mu? ihm auch den Arm zum Gehen leyhen. Lebt wohl.
Bote. Ich w��nsche Euer Gnaden tausend Wohlergehen.
(Geht ab.)
(Ein alter Athenienser tritt auf.)
Alter Athenienser. Lord Timon, h?rt mich reden.
Timon. Rede frey, mein guter alter Vater.
Alter Athenienser. Du hast einen Diener, namens Lucilius.
Timon. So ist's; was soll er dann?
Alter Athenienser. Sehr edler Timon, la? diesen Mann sogleich vor dich kommen.
Timon. Ist er hier oder nicht?--Lucilius!--(Lucilius tritt auf.)
Lucilius. Hier, was befehlen Euer Gnaden?
Alter Athenienser. Dieser Bursche hier, Lord Timon, dieser dein Diener besucht des Nachts mein Haus. Ich bin ein Mann, der von der Jugend an sich M��h gegeben hat, etwas zu erwerben, und mein Verm?gen erheischt einen gewichtigern Erben, als einen der auf einem h?lzernen Teller i?t.
Timon. Gut; was weiter?
Alter Athenienser. Ich hab' eine einzige Tochter, und sonst keinen Anverwandten, dem ich vermachen k?nnte was ich erworben habe. Das M?dchen ist h��bsch, so jung als eine Braut seyn kan, und ich habe keine
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