wei?, was ich meine, wenn ich von 'meinem Ernste' spreche.
* * * * *
Meine Wendung zum Dualismus (wenn ich es so brottrocken ausdr��cken will) datiert nicht etwa vom August 1908, sie hatte sich mir schon lange vorher verraten. Ein ?u?eres Merkwort bedeutete f��r mich auf diesem Felde eine gelegentliche Auslassung Heinrich Frickes, etwa im Vorfr��hling 1907, ��ber sich, Goethes Farbenlehre und den Dualismus. Da? ein so tiefer Mensch ��berall Zweiheit sah, mit derselben Kraft, mit der ich ��berall Einheit f��hlte, konnte ich nicht mehr vergessen. Aber ich kam doch auch noch auf ganz andern Wegen zu der Formulierung der Welt als Gottes 'Du'.
* * * * *
Ich habe einmal in meinem Leben auf einen Stein gebissen. Seitdem bitte ich jedes Brot vorher: enthalte keinen Stein!
* * * * *
An M. a Jetzt fangen wieder diese gro?en herrlichen Vormittage an, an deren sp?tem Ende ich, an allen Fibern zitternd, den Mittagstisch aufsuche, um unwillig und abwesend mein Essen beizunehmen, das mich langsam wieder dem Gesetz der Schwere unterwirft. Du kannst Dir keinen Begriff von diesem inneren Brennen und Verzehrtwerden machen, dessen ich oft kaum gewahr bin, so da? ich jeden Augenblick und bei jeder Ber��hrung durch irgend etwas, einen Anblick, eine Zeitungsnachricht, eine Melodie, in Tr?nen ausbrechen m?chte.
* * * * *
Man wird mich einst in manchem meiner S?tze zu einem Eklektiker degradieren wollen, aber wenn ich auch in nichts Bisheriges ��berschritten haben sollte: Eklektiker war ich nie. Nie zeichnete ich etwas auf, wozu ich nicht durch meine ganze Natur und Entwickelung gekommen w?re und vieles fand ich und finde ich zu meinem Erstaunen wieder, was ich f��r mich allein zuvor besa?.
Da lese ich soeben am 7. August 1908 von Schleiermacher: 'Darum lebt das ganze Universum, das G?ttliche, in jeder Individualit?t, als jede Individualit?t'. Ist dies nicht mein Gedanke? und habe ich Schleiermacher je zuvor n?her kennen gelernt?
1909
Der Mensch ist mein Fach und hier will ich bis zum ?u?ersten gehen. Wenn Ihr aber sagt: Dagegen wendet der Politiker dies ein und dagegen der Historiker dies und dagegen der National?konom dies, so erwidere ich: La?t auch sie ihr Fach bis zum ?u?ersten treiben. Ihr Fach ist der Mensch in irgend einer sozialen Form, das meine der Mensch an sich, der Mensch als inkommensurables Wesen.
* * * * *
Bei hunderten mag es fesselnder und lohnender sein, den Bed��rfnissen nachzusp��ren, woraus ihre Werke entsprungen sind, als diesen Werken selber. Bei mir mag man sich mehr an das halten, was ich schreibe.
* * * * *
Mein Hauptorgan ist das Auge. Alles geht bei mir durch das Auge ein.
* * * * *
Ich wei? mich merkw��rdig frei von jeder 'romantischen Sehnsucht', ich f��hle im Durchschnitt meines Wesens br��derlich zum Leben als etwas, dem ich nichts hinzuzuf��gen brauche und das mir nichts hinzuzuf��gen braucht. Darum vermag ich mich auch rein an ihm zu freuen, wo es Freude erweckt, darum wendet sich mein Schmerz ��ber das Leid der Welt gleich bis in seinen Grund zur��ck.
Kein _Anders_-Sein wollend, sondern das Sein in seinem Kern und Wesen anklagend und in Frage stellend.
* * * * *
An Steiner
Gl��ck in medias res.
Ich war sozusagen bis 4 Uhr morgens gegangen und glaubte kaum noch, da? es nun noch wesentlich heller f��r mich werden k?nnte. Ich sah ��berall das Licht Gottes hervordringen, aber ..
Da zeigen Sie mir mit einem Male und gerade im rechten letzten Augenblick ein 5 Uhr, 6 Uhr, 7 Uhr -- einen neuen Tag.
* * * * *
Ich werde noch manches ver?ffentlichen m��ssen, was einer fr��heren Entwickelungsstufe als meiner jetzigen angeh?rt, denn ich darf niemanden ��ber den Weg betr��gen, den ich gegangen bin.
* * * * *
Niemanden loslassen. Keine Beziehung fallen lassen!
* * * * *
Immer bewu?ter sich konzentrieren lernen. Alles Flatternde und Flackernde in mir ��berwinden. An jeden guten Gedanken, jede gute Empfindung einen Stein h?ngen, sie verankern. Damit zusammenh?ngend: Se?haft werden, Tempob?ndigung, Tempobeherrschung.
* * * * *
Meine Zahlen: 13/14/15/16/17/18/19. Mein Alter -- 42?
* * * * *
Ich widerrufe alles Harte und B?se, was ich je in meinen Worten oder Briefen gesagt habe.
* * * * *
O nur nicht immer wieder erlahmen, nur nicht immer wieder absinken. Z��chte doch den Willen in dir, du ewiger Wanderer ohne Stab.
Man soll mich als einen malen, der ohne Stab einen Berg erklimmt. Der D?mon seiner eigenen Schw?che hindert ihn, sich einen Stab zu bilden, -- aber am Steigen selbst kann er ihn nicht hindern, wie oft er auch wie tot daliegen mag.
* * * * *
Was ich heute tue, tue ich nicht um meinetwillen, sondern um meiner Liebe zum Menschen willen.
* * * * *
Einem Menschen wie mir gen��gt es nicht, Ein Mal das Richtige zu erkennen.
* * * * *
Ich m?chte gern auch noch zu ?u?erem Wirken gelangen. Ich m?chte mein Berlin als geistiges Staatskunstwerk zum Ziel machen.
* * * * *
In alles und jedes einflie?en lassen einen h?heren Geist!
1910
Ich tr?umte mir
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.