Mooren und kleinen Wiesen auf ... sie rüttelt wie ein Falke auf hastig klappenden Flügeln und sp?ht hinab. W?hrend die Holztauben gurren und die Drosseln singen, w?hrend die Hasen ganz davon in Anspruch genommen sind, auf Freiers Fü?en zu gehen, w?hrend die Wasserhühner in den Moortümpeln sich um M?nnchen und Brutpl?tze balgen, kürt sie zwischen dem überflu? und macht Beute.
Oder sie fliegt auf ein baumfreies Feld hinaus, hinaus auf ?cker und Heiden, und l??t, w?hrend das Tageslicht mehr und mehr übermacht gewinnt, die Ferne unter sich aufsteigen: neue W?lder weit da drau?en fangen an zu winken, Anger mit L?mmern und Zicklein kommen verlockend nahe, sie gewahrt ferne Feldraine und Menschennester, in deren N?he es von Wieseln und Ratten wimmelt.
Rings umher unter ihr ert?nt das Kullern des Birkhahns und das herausfordernde Zusammenrufen streitbarer Rebh?hne ... abgezehrte und abgearbeitete Fehen sieht sie mit St?cken von Schw?nzen anstelle der früher so dicken, buschigen Lunten herumhuschen. Die Geburt der Jungen hat alle Haare mitgenommen.
Aber die Fangzeit ist kurz zu dieser Zeit des Jahres ... bald surrt glühende Luft vor ihrem Blick, scharfe, ?tzende Strahlen bei?en sie in die Augen -- und auf einmal ist es, als werde die Erde unter ihr sonnenbestrichen, der letzte Rest von Klarheit verzieht sich -- und nun blinkt und flimmert und glitzert das Gras.
Da nimmt sie mit dem fürlieb, was sie zwischen den F?ngen hat, und fliegt schleunigst zurück nach ihrer Behausung, das rote Licht des Sonnenaufgangs über den Flügeln.
So holt sie Ratten aus den weitentlegenen D?rfern, Birkhühner aus der Heide, Hasen vom Felde, Kr?hen aus dem Walde -- sie müht sich getreulich ab und nimmt, was sie kriegen kann. Mit einem triumphierenden Hu-u bringt sie ihrem Gatten den Fang, und wenn Uf sieht, was sie hat, str?ubt er die H?rner und gibt einen zufriedenen, gurrenden Laut von sich --! Wieder ein Hase! sagt er überrascht in seiner Sprache! ja! sie strengt sich an!
Dann erhebt er sich von den beiden Jungen mit den scharfen F?ngen; ihre unheimlichen, halbkahlen K?pfe gucken hervor und zeigen sich ihrem mütterlichen Ursprung. Sie will ihm bei der Beute behilflich sein, will ihm helfen, sie abzuziehen und zu zerlegen, aber er rei?t sie ihr weg: sie soll nur fangen, nichts als fangen -- -- --!
Doch Strix l??t sich nicht kommandieren; sie kennt ihn und wei?, da? er gern für seinen eigenen Schnabel sorgt; so tranchiert sie denn das Wild nach bester Regel, zermalmt die Knochen und macht z?he Muskeln weich; sie kaut die Bissen durch und pfropft sie holterdiepolter ihren hei?hungrigen Kleinen in die Schn?bel.
Uf sitzt da und schmollt -- --: sie soll nur fangen, nichts als fangen -- --
Es d?mmert ... es ist ein früher Morgen im Mai! Die Flederm?use heben sich noch wie M?wen vom Himmel ab. Die Drosseln schlagen ihre ersten, tastenden Schl?ge, nur ein ganz kurzes Fl?ten ohne Zusammenhang.
Dann f?ngt ein Birkhahn drau?en am Waldrand an zu kullern und zu schleifen. Eine Amsel trillert, ein kleiner Zaunk?nig piepst -- der ganze Wald erwacht und begrü?t den d?mmernden Tag mit Gesang. Der Kuckuck ruft in unaufhaltsamen Kaskaden, aber die Weibchen sind zu gesch?ftig, um zu lauschen -- sie sind ganz davon in Anspruch genommen, ein Pflegeheim zu finden! Rastlos fliegen sie umher, sie gucken in Astl?cher hinein und zwischen Baumwurzeln, oder sie flattern tief unten über Nessel- und Wildkerbelinseln hin; ihre langen Schw?nze streifen f?rmlich an den Kr?utern entlang und jagen die brütenden kleinen V?gel auf.
Strix ist auf Fang aus! Sie mu? in der letzten Zeit immer weiter hinaus, die zun?chst gelegenen Jagdgründe sind ersch?pft.
Von ihren früheren Ausflügen wei? sie, da? dort auf der andern Seite des Waldes unter einem mit Gestrüpp bestandenen Abhang eine gro?e Herde Ziegen mit Zicklein zu weiden pflegt. Heute Morgen ist ihr das Glück hold! Eine der Ziegen hat gelammt und die kleinen, neugeborenen Zicklein drücken sich neben der Mutter an deren Euter.
Die Erde ist im Begriff, die Nebel der Nacht abzuschütteln: alle kleinen Niederungen zwischen den Hügeln stehen in einem Dampf, so da? es für Strix ein leichtes ist, die Tiere zu überrumpeln. Keine von den vielen, neidischen Kr?hen oder wachsamen Kiebitzen, deren Gebiet sie hat durchfliegen müssen, hat sie er?ugt. Ungeahnt dringt sie vor ... sie sieht das Gestrüpp schon in der Ferne. Sie hat nicht den Mut, sogleich niederzusto?en und Beute zu machen. Es gilt jetzt ja mehr, als nur zu fangen! Die Beute mu? mit ... mit in die Luft hinauf und nach Hause in den F?ngen.
So stürzt sie sich denn in einen Wipfel hinein, der aus dem Dickicht aufragt ...
Der Zweig kracht unter ihrem Gewicht und dem Griff ihrer F?nge, so da? alle Ziegen sp?hen und sich aufrichten; aber jetzt, wo sie sich gesetzt hat, verschwimmt sie mit dem Kronengew?lbe und mit dem Abhang -- und die Morgenschl?frigkeit senkt sich wieder auf die Tiere herab. In v?lliger Ruhe kann sie ihre Beute
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.