Augen, Pfade zu ihrem Ungl��k sehen soll!--Wo werden wir zu Mittag essen?--Weh mir!--Was f��r ein Tumult war vorhin?--Doch sagt mir nichts davon, ich hab alles schon geh?rt. Der Ha? macht hier viel zu thun, aber die Liebe noch mehr: Wie dann, o mi?hellige Liebe! o liebender Ha?! O unwesentliches Etwas, und w��rkliches Nichts! So leicht und doch zu Boden dr��kend! So ernsthaft und doch Tand! Du ungestaltes Chaos von reizenden Phantomen! Bleyerne Feder, gl?nzender Rauch, kaltes Feuer, kranke Gesundheit, immer-wachender Schlaf--o! du wunderbares Gemisch von Seyn und Nichtseyn!--Das ist die Liebe die ich f��hle, ohne in dem was ich f��hle die Liebe zu erkennen--Lachst du nicht?
Benvolio. Nein, Vetter, ich m?chte lieber weinen.
Romeo. Du gutes Herz! Wor��ber?
Benvolio. Dein gutes Herz so beklemmt zu sehen.
Romeo. Du vermehrest meinen Kummer durch den deinigen, anstatt ihn zu erleichtern.**--Liebe ist ein Rauch, der vom Hauch der Seufzer erregt wird, aber gereinigt ein Feuer das in der Liebenden Augen schimmert--Ungl��kliche Liebe ist eine See, die mit den Thr?nen der Liebenden gen?hrt wird; was ist sie noch mehr? Eine vern��nftige Tollheit, eine erstikende Galle, eine erquikende Herzst?rkung--Lebt wohl, Vetter.
{ed.-** Es ist ein Ungl��k f��r dieses St��k, welches sonst so viele Sch?nheiten hat, da? ein grosser Theil davon in Reimen geschrieben ist. Niemals hat sich ein poetischer Genie in diesen Fesseln weniger zu helfen gewu?t als Shakespear; seine gereimten Verse sind meistens hart, gezwungen und dunkel; der Reim macht ihn immer etwas anders sagen als er will, oder n?thigt ihn doch, seine Ideen ��bel auszudr��ken. Die Feinde des Reims werden dieses vielleicht als eine neue Instanz anziehen, um diese vergebliche Fesseln des Genie den Liebhabern und Lesern so verha?t zu machen, als sie ihnen sind. Aber warum hat z. Ex. Pope die sch?nsten Gedanken, die schimmerndste Einbildungskraft, den feinsten Wiz, den freyesten Schwung, den lebhaftesten Ausdruk, die gr?ste Anmuth, Zierlichkeit, Correction, und ��ber alles dieses, den h?chsten Grad der musicalischen Harmonie, deren die Poesie in seiner Sprache f?hig ist, in seinen Gedichten mit dem Reim durchaus zu verbinden gewu?t? Die Reime k?nnen vermuthlich nichts dazu, wenn sie f��r einige Dichter schwere Ketten mit Fu?-Eisen sind; f��r einen Prior oder Chaulieu sind sie Blumen-Ketten, womit die Grazien selbst sie umwunden zu haben scheinen, und in denen sie so leicht und frey herumflattern als die Scherze und Liebes-G?tter, ihre best?ndigen Gefehrten. Shakespears Genie war zu feurig und ungest��m, und er nahm sich zu wenig Zeit und M��he seine Verse auszuarbeiten; das ist die wahre Ursache, warum ihn der Reim so sehr verstellt, und seinen ��bersezer so oft zur Verzweiflung bringt.}
(Er will gehen.)
Benvolio. Sachte, ich will mitgehen. Ihr beleidigt meine Freundschaft, wenn ihr mich auf eine solche Art verla?t.
Romeo. Still! Ich habe mich selbst verlohren, ich bin nicht hier; das ist nicht Romeo, er ist sonst irgendwo.
Benvolio. --*** Aber wer ist dann die Person, die du liebst?
{ed.-*** Hier haben etliche (Non-Sensicalische) Zeilen ausgelassen werden m��ssen.}
Romeo. Ich will dir's sagen, Vetter; ich liebe--ein Weibsbild.
Benvolio. Das errieth ich, sobald ich merkte, da? ihr verliebt w?ret.
Romeo. Du hast eine vortreffliche Gabe zum Errathen--und sie ist sch?n, die ich liebe.
Benvolio. Ein sch?nes Ziel ist desto leichter zu treffen.
Romeo. Aber sie wird von Cupido's Pfeile nicht getroffen werden; sie hat Dianens Spr?digkeit, und lebt in der wolgest?hlten R��stung ihrer Keuschheit sicher vor Amors kindischem Bogen. Sie sezt sich keinen nachstellenden Bliken aus, sie ?ffnet ihr Ohr keinen Liebes- Erkl?rungen, noch ihren Schoo? dem Golde, das sonst oft die Heiligen selbst verf��hrt. O! Sie ist reich an Sch?nheit, und allein darinn arm, da? der ganze Schaz der Sch?nheit, in ihr versammelt, sterblich ist.
Benvolio. Hat sie denn geschworen, da? sie in ewiger Jungfrauschaft leben will?
Romeo. Sie hat, und macht sich durch diese Sparsamkeit einer ungeheuren Verschwendung schuldig. Denn Sch?nheit, die durch ihre eigne Strenge umkommt, vernichtet auf einmal die Sch?nheit einer ganzen Nachkommenschaft. Sie ist zu weise um so sch?n, oder zu sch?n um so weise zu seyn; und es ist grausam an ihr, den Himmel damit verdienen zu wollen, da? sie mich zur Verzweiflung treibt--
Benvolio. La?t euch einen guten Rath geben, und verge?t, an sie zu denken.
Romeo. O lehre mich erst, wie ich vergessen kan, mich meiner selbst zu erinnern.
Benvolio. Gieb deinen Augen ihre Freyheit wieder; lenke deine Aufmerksamkeit auf andre Sch?nheiten.
Romeo. Das w?re das Mittel, alle Augenblike an den Vorzug der ihrigen erinnert zu werden. Diese gl��klichen Schleyer, die die Stirne sch?ner Damen k��ssen, erheben durch ihre Schw?rze, die Sch?nheit, so sie verbergen. Wer durch einen Unfall blind worden ist, kan nicht vergessen, was f��r einen kostbaren Schaz er mit seinem Gesicht verlohren hat. Zeigt mir ein Frauenzimmer, das unter tausenden die sch?nste ist; wozu kan mir ihre Sch?nheit dienen, als zu einem Spiegel, worinn ich diejenige erblike, die noch sch?ner als die sch?nste ist? Lebe wohl, und gieb' es auf, mich sie vergessen zu lehren.
Benvolio. Ich will diesen Unterricht bezahlen, oder als Schuldner sterben.
(Sie gehen
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