Richard III | Page 5

William Shakespeare
Und wenn dein treuster Diener eine Gunst Erbitten darf von deiner gn?d'gen Hand, So sicherst du sein Gl��ck ihm zu f��r immer.
Anna. Was ist es?
Gloster. Da? Ihr dies traur'ge Werk dem ��berla?t, Der gr??re Ursach' leidzutragen hat, Und Euch sogleich nach Crosby-Hof begebt; Wo ich, nachdem ich feierlich bestattet In Chertsey-M��nster diesen edlen K?nig Und reuevoll sein Grab genetzt mit Tr?nen, Mit aller schuld'gen Ehr' Euch will besuchen. Aus mancherlei geheimen Gr��nden bitt ich, Gew?hrt mir dies.
Anna. Von ganzem Herzen, und es freut mich sehr, Zu sehn, da? Ihr so reuig worden seid.-- Wessel und Berkeley, kommt, begleitet mich.
Gloster. Sagt mir Lebwohl.
Anna. ��s ist mehr als Ihr verdient, Doch weil Ihr, Euch zu schmeicheln, mich gelehrt, So denkt, ich sagte schon Euch Lebewohl.
(Prinzessin Anna mit den beiden Edelleuten ab.)
Gloster. Nehmt auf die Leich', ihr Herrn.
ZweiterEdelmann. Nach Chertsey, edler Lord?
Gloster. Nein, zu den Karmelitern; dort erwartet mich.
(Der Zug mit der Leiche ab.)
Ward je in dieser Laun' ein Weib gefreit? Ward je in dieser Laun' ein Weib gewonnen? Ich will sie haben, doch nicht lang behalten. Wie? ich, der M?rder ihres Manns und Vaters, In ihres Herzens Abscheu sie zu fangen, Im Munde Fl��che, Tr?nen in den Augen, Der Zeuge ihres Hasses blutend da; Gott, ihr Gewissen, all dies wider mich, Kein Freund, um mein Gesuch zu unterst��tzen, Als Heuchlerblicke und der bare Teufel, Und doch sie zu gewinnen! Alles gegen nichts! Ha! Entfiel so bald ihr jener wackre Prinz, Eduard, ihr Gatte, den ich vor drei Monden Zu Tewkesbury in meinem Grimm erstach? Solch einen holden liebensw��rd'gen Herrn, In der Verschwendung der Natur gebildet, Jung, tapfer, weis' und sicher k?niglich, Hat nicht die weite Welt mehr aufzuweisen: Und will sie doch ihr Aug' auf mich erniedern, Der dieses Prinzen goldne Bl��te brach Und sie verwitwet im betr��bten Bett? Auf mich, der nicht dem halben Eduard gleichkommt? Auf mich, der hinkt und mi?geschaffen ist? Mein Herzogtum f��r einen Bettlerpfennig, Ich irre mich in mir die ganze Zeit: So wahr ich lebe, kann ich's gleich nicht finden, Sie find't, ich sei ein wunderh��bscher Mann. Ich will auf einen Spiegel was verwenden Und ein paar Dutzend Schneider unterhalten, Um Trachten auszusinnen, die mir stehn. Da ich bei mir in Gunst gekommen bin, So will ich's auch mich etwas kosten lassen. Doch schaff ich den Gesellen erst ins Grab Und kehre jammernd dann zur Liebsten um. Komm, holde Sonn', als Spiegel mir zustatten Und zeige, wenn ich geh, mir meinen Schatten.
(Ab.)

DRITTE SZENE
Ebendaselbst. Ein Zimmer im Palast.
(K?nigin Elisabeth, Lord Rivers, Marquis von Dorset und Lord Grey treten auf.)
Rivers. Seid ruhig, F��rstin: bald wird Seine Majest?t Sich wieder im erw��nschten Wohlsein finden.
Grey. Es macht ihn schlimmer, da? Ihr's ��bel tragt: Um Gottes willen also, seid getrost Und muntert ihn mit frohen Worten auf.
Elisabeth. Was w��rde mir begegnen, w?r' er tot?
Grey. Kein ander Leid, als solches Herrn Verlust.
Elisabeth. Solch eines Herrn Verlust schlie?t jedes ein.
Grey. Der Himmel schenkt' Euch einen wackern Sohn, Wenn er dahin ist, Tr?ster Euch zu sein.
Elisabeth. Ach! er ist jung, und bis zur M��ndigkeit F��hrt ��ber ihn die Sorge Richard Gloster, Ein Mann, der mich nicht liebt, noch wen von euch.
Rivers. Ist's ausgemacht, da? er Protektor wird?
Elisabeth. Es ist beschlossen, noch nicht ausgemacht: Allein es mu? sein, wenn der K?nig abgeht.
(Buckingham und Stanley treten auf.)
Grey. Da sind die Lords von Buckingham und Stanley.
Buckingham. Eu'r k?niglichen Gnaden Heil und Gl��ck!
Stanley. Gott m?g' Eu'r Majest?t erfreun wie ehmals!
Elisabeth. Die Gr?fin Richmond, lieber Mylord Stanley, Sagt auf Eu'r gut Gebet wohl schwerlich Amen. Doch, Stanley, ob sie Euer Weib schon ist Und mich nicht liebt, seid, bester Lord, versichert, Ich ha? Euch nicht um ihren ��bermut.
Stanley. Me?t, ich ersuch Euch, keinen Glauben bei Den L?sterungen ihrer falschen Kl?ger; Und w��rde sie auf g��lt'gen Grund verklagt, Tragt ihre Schw?che, die gewi? entsteht Aus kranken Grillen, nicht bedachter Bosheit.
Elisabeth. Saht Ihr den K?nig heute, Mylord Stanley?
Stanley. Wir kommen, Herzog Buckingham und ich, Nur eben jetzt von Seiner Majest?t.
Elisabeth. Was ist f��r Anschein seiner Be?rung, Lords?
Buckingham. Die beste Hoffnung, Eu'r Gemahl spricht munter.
Elisabeth. Gott geb' ihm Heil! Bespracht Ihr Euch mit ihm?
Buckingham. Ja, gn?d'ge Frau: er w��nscht den Herzog Gloster Mit Euren Br��dern wieder auszus?hnen Und diese mit dem Oberk?mmerer Und hie? vor Seiner Hoheit sie erscheinen.
Elisabeth. W?r' alles gut! Doch das wird nimmer sein: Ich f��rchte, unser Gl��ck hat seine H?h'.
(Gloster und Hastings.)
Gloster. Sie tun mir Unrecht, und ich will's nicht dulden. Wer sind sie, die beim K?nig sich beklagen, Ich sei, man denke, hart und lieb' sie nicht? Beim heil'gen Paul, der liebt ihn obenhin, Wer so sein Ohr mit Zankger��chten anf��llt. Weil ich nicht schmeicheln und beschwatzen kann, Zulachen, streicheln, hintergehn und kriechen, Fuchsschw?nzend wie ein Franzmann und ein Aff', So h?lt man mich f��r einen h?m'schen Feind. Kann denn ein schlichter Mann nicht harmlos leben, Da? nicht sein redlich Herz mi?handelt w��rde Von seidnen, schlauen, schmeichlerischen
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