Reineke Fuchs | Page 9

Johann Wolfgang von Goethe
bi? und kratzte gef?hrlich, Sch?ndete grimmig den Mann und r?chte grausam das Auge.?Schreiend st��rzte der Pater und fiel ohnm?chtig zur Erden.?Unbedachtsam schimpfte die K?chin: es habe der Teufel?Ihr zum Possen das Spiel selbst angerichtet. Und doppelt,?Dreifach schwur sie: wie gern verl?re sie, w?re das Ungl��ck Nicht dem Herren begegnet, ihr bi?chen Habe zusammen.?Ja, sie schwur: ein Schatz von Golde, wenn sie ihn h?tte,?Sollte sie wahrlich nicht reuen, sie wollt ihn missen. So jammert' Sie die Schande des Herrn und seine schwere Verwundung.?Endlich brachten sie ihn mit vielen Klagen zu Bette,?Lie?en Hinzen am Strick und hatten seiner vergessen.
Als nun Hinze, der Kater, in seiner Not sich allein sah,?Schmerzlich geschlagen und ��bel verwundet, so nahe dem Tode, Fa?t' er aus Liebe zum Leben den Strick und nagt' ihn behende. Sollt ich mich etwa erl?sen vom gro?en ��bel? so dacht er.?Und es gelang ihm, der Strick zerri?. Wie fand er sich gl��cklich! Eilte, dem Ort zu entfliehn, wo er so vieles erduldet;?Hastig sprang er zum Loche heraus und eilte die Stra?e?Nach des K?niges Hof, den er des Morgens erreichte.??rgerlich schalt er sich selbst: So mu?te dennoch der Teufel Dich durch Reinekens List, des b?sen Verr?ters, bezwingen!?Kommst du doch mit Schande zur��ck, am Auge geblendet?Und mit Schl?gen schmerzlich beladen, wie mu?t du dich sch?men!
Aber des K?niges Zorn entbrannte heftig, er dr?ute?Dem Verr?ter den Tod ohn alle Gnade. Da lie? er?Seine R?te versammeln; es kamen seine Baronen,?Seine Weisen zu ihm, er fragte: wie man den Frevler?Endlich br?chte zu Recht, der schon so vieles verschuldet??Als nun viele Beschwerden sich ��ber Reineken h?uften,?Redete Grimbart, der Dachs: Es m?gen in diesem Gerichte?Viele Herren auch sein, die Reineken ��bels gedenken,?Doch wird niemand die Rechte des freien Mannes verletzen.?Nun zum drittenmal mu? man ihn fordern. Ist dieses geschehen, Kommt er dann nicht, so m?ge das Recht ihn schuldig erkennen. Da versetzte der K?nig: Ich f��rchte, keiner von allen?Ginge, dem t��ckischen Manne die dritte Ladung zu bringen.?Wer hat ein Auge zu viel? wer mag verwegen genug sein,?Leib und Leben zu wagen um diesen b?sen Verr?ter??Seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen und dennoch am Ende?Reineken nicht zu stellen? Ich denke, niemand versucht es.
��berlaut versetzte der Dachs: Herr K?nig, begehret?Ihr es von mir, so will ich sogleich die Botschaft verrichten, Sei es, wie es auch sei. Wollt Ihr mich ?ffentlich senden,?Oder geh ich, als k?m ich von selber? Ihr d��rft nur befehlen. Da beschied ihn der K?nig: So geht dann! Alle die Klagen?Habt Ihr s?mtlich geh?rt, und geht nur weislich zu Werke?Denn es ist ein gef?hrlicher Mann. Und Grimbart versetzte:?Einmal mu? ich es wagen und hoff ihn dennoch zu bringen.?So betrat er den Weg nach Malepartus, der Feste;?Reineken fand er daselbst mit Weib und Kindern und sagte:?Oheim Reineke, seid mir gegr��?t! Ihr seid ein gelehrter,?Weiser, kluger Mann, wir m��ssen uns alle verwundern,?Wie Ihr des K?nigs Ladung verachtet, ich sage, verspottet,?Deucht Euch nicht, es w?re nun Zeit? Es mehren sich immer?Klagen und b?se Ger��chte von allen Seiten. Ich rat Euch,?Kommt nach Hofe mit mir, es hilft kein l?ngeres Zaudern.?Viele, viele Beschwerden sind vor den K?nig gekommen,?Heute werdet Ihr nun zum dritten Male geladen;?Stellt Ihr Euch nicht, so seid Ihr verurteilt. Dann f��hret der K?nig Seine Vasallen hieher, Euch einzuschlie?en, in dieser?Feste Malepartus Euch zu belagern; so gehet?Ihr mit Weib und Kindern und Gut und Leben zugrunde.?Ihr entfliehet dem K?nige nicht; drum ist es am besten,?Kommt nach Hofe mit mir! Es wird an listiger Wendung?Euch nicht fehlen, Ihr habt sie bereit und werdet Euch retten; Denn Ihr habt ja wohl oft, auch an gerichtlichen Tagen,?Abenteuer bestanden, weit gr??er als dieses, und immer?Kamt Ihr gl��cklich davon und Eure Gegner in Schande.
Grimbart hatte gesprochen, und Reineke sagte dagegen:?Oheim, Ihr ratet mir wohl, da? ich zu Hofe mich stelle,?Meines Rechtes selber zu wahren. Ich hoffe, der K?nig?Wird mir Gnade gew?hren; er wei?, wie sehr ich ihm n��tze;?Aber er wei? auch, wie sehr ich deshalb den andern verha?t bin. Ohne mich kann der Hof nicht bestehn. Und h?tt ich noch zehnmal Mehr verbrochen, so wei? ich es schon: sobald mirs gelinget, Ihm in die Augen zu sehen und ihn zu sprechen, so f��hlt er?Seinen Zorn im Busen bezwungen. Denn freilich begleiten?Viele den K?nig und kommen in seinem Rate zu sitzen;?Aber es geht ihm niemal zu Herzen; sie finden zusammen?Weder Rat noch Sinn. Doch bleibet an jeglichem Hofe,?Wo ich immer auch sei, der Ratschlu? meinem Verstande.?Denn versammeln sich K?nig und Herren, in kitzlichen Sachen Klugen Rat zu ersinnen, so mu? ihn Reineken finden.?Das mi?g?nnen mir viele. Die hab ich leider zu f��rchten,?Denn sie haben den Tod mir geschworen, und grade die Schlimmsten Sind am Hofe versammelt, das macht mich eben bek��mmert.?��ber zehen und M?chtige sinds, wie kann ich alleine?Vielen widerstehn? Drum hab ich immer gezaudert.?Gleichwohl find ich es besser, mit Euch nach Hofe zu wandeln, Meine Sache zu wahren; das soll mehr Ehre mir bringen,?Als durch Zaudern mein Weib und
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 49
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.