Ohne Hals und Kopf, ward eine Henne getragen,?Kratzefu? war es, die beste der eierlegenden Hennen.?Ach, es flo? ihr Blut, und Reineke hatt es vergossen!?Jetzo sollt es der K?nig erfahren. Als Henning, der wackre, Vor dem K?nig erschien, mit h?chstbetr��bter Geb?rde,?Kamen mit ihm zwei H?hne, die gleichfalls trauerten. Kreyant Hie? der eine, kein besserer Hahn war irgend zu finden?Zwischen Holland und Frankreich; der andere durft ihm zur Seite Stehen, Kantart genannt, ein stracker, k��hner Geselle;?Beide trugen ein brennendes Licht; sie waren die Br��der?Der ermordeten Frau. Sie riefen ��ber den M?rder?Ach und Weh! Es trugen die Bahr zwei j��ngere H?hne,?Und man konnte von fern die Jammerklage vernehmen.?Henning sprach: Wir klagen den unersetzlichen Schaden,?Gn?digster Herr und K?nig! Erbarmt Euch, wie ich verletzt bin, Meine Kinder und ich. Hier seht Ihr Reinekens Werke!?Als der Winter vorbei, und Laub und Blumen und Bl��ten?Uns zur Fr?hlichkeit riefen, erfreut ich mich meines Geschlechtes, Das so munter mit mir die sch?nen Tage verlebte!?Zehen junge S?hne, mit vierzehn T?chtern, sie waren?Voller Lust zu leben; mein Weib, die treffliche Henne,?Hatte sie alle zusammen in Einem Sommer erzogen.?Alle waren so stark und wohl zufrieden, sie fanden?Ihre t?gliche Nahrung an wohlgesicherter St?tte.?Reichen M?nchen geh?rte der Hof, uns schirmte die Mauer,?Und sechs gro?e Hunde, die wackern Genossen des Hauses,?Liebten meine Kinder und wachten ��ber ihr Leben;?Reineken aber, den Dieb, verdro? es, da? wir in Frieden?Gl��ckliche Tage verlebten und seine R?nke vermieden.?Immer schlich er bei Nacht um die Mauer und lauschte beim Tore, Aber die Hunde bemerktens; da mocht er laufen! sie fa?ten?Wacker ihn endlich einmal und ruckten das Fell ihm zusammen; Doch er rettete sich und lie? uns ein Weilchen in Ruhe.?Aber nun h?ret mich an! es w?hrte nicht lange, so kam er?Als ein Klausner und brachte mir Brief und Siegel. Ich kannt es: Euer Siegel sah ich am Briefe; da fand ich geschrieben:?Da? Ihr festen Frieden so Tieren als V?geln verk��ndigt.?Und er zeigte mir an: er sei ein Klausner geworden,?Habe strenge Gel��bde getan, die S��nden zu b��?en,?Deren Schuld er leider bekenne. Da habe nun keiner?Mehr vor ihm sich zu f��rchten, er habe heilig gelobet,?Nimmermehr Fleisch zu genie?en. Er lie? mich die Kutte beschauen, Zeigte sein Skapulier. Daneben wies er ein Zeugnis,?Das ihm der Prior gestellt, und, um mich sicher zu machen,?Unter der Kutte ein h?renes Kleid. Dann ging er und sagte:?Gott dem Herren seid mir befohlen! ich habe noch vieles?Heute zu tun! ich habe die Sext und die None zu lesen?Und die Vesper dazu. Er las im Gehen und dachte?Vieles B?se sich aus, er sann auf unser Verderben.?Ich mit erheitertem Herzen erz?hlte geschwinde den Kindern?Eures Briefes fr?hliche Botschaft, es freuten sich alle.?Da nun Reineke Klausner geworden, so hatten wir weiter?Keine Sorge, noch Furcht. Ich ging mit ihnen zusammen?Vor die Mauer hinaus, wir freuten uns alle der Freiheit.?Aber leider bekam es uns ��bel. Er lag im Geb��sche?Hinterlistig; da sprang er hervor und verrannt uns die Pforte; Meiner S?hne sch?nsten ergriff er und schleppt' ihn von dannen, Und nun war kein Rat, nachdem er sie einmal gekostet;?Immer versucht' er es wieder, und weder J?ger noch Hunde?Konnten vor seinen R?nken bei Tag und Nacht uns bewahren.?So entri? er mir nun fast alle Kinder; von zwanzig?Bin ich auf f��nfe gebracht, die andern raubt' er mir alle.?O, erbarmt Euch des bittern Schmerzes! er t?tete gestern?Meine Tochter, es haben die Hunde den Leichnam gerettet.?Seht, hier liegt sie! Er hat es getan, o! nehmt es zu Herzen!
Und der K?nig begann: Kommt n?her, Grimbart, und sehet,?Also fastet der Klausner, und so beweist er die Bu?e!?Leb ich noch aber ein Jahr, so soll es ihn wahrlich gereuen! Doch was helfen die Worte! Vernehmet, trauriger Henning:?Eurer Tochter ermangl es an nichts, was irgend den Toten?Nur zu Rechte geschieht. Ich lass ihr Vigilie singen,?Sie mit gro?er Ehre zur Erde bestatten; dann wollen?Wir mit diesen Herren des Mordes Strafe bedenken.
Da gebot der K?nig, man solle Vigilie singen.?Domino placebo begann die Gemeine, sie sangen?Alle Verse davon. Ich k?nnte ferner erz?hlen,?Wer die Lektion gesungen und wer die Responsen;?Aber es w?hrte zu lang, ich lass es lieber bewenden.?In ein Grab ward die Leiche gelegt und dr��ber ein sch?ner?Marmorstein, poliert wie ein Glas, gehauen im Viereck,?Gro? und dick, und oben darauf war deutlich zu lesen:??Kratzefu?, Tochter Hennings des Hahns, die beste der Hennen, Legte viel Eier ins Nest und wu?te kl��glich zu scharren.?Ach, hier liegt sie! durch Reinekens Mord den Ihren genommen. Alle Welt soll erfahren, wie b?s und falsch er gehandelt,?Und die Tote beklagen.? So lautete, was man geschrieben.
Und es lie? der K?nig darauf die Kl��gsten berufen,?Rat mit ihnen zu halten, wie er den Frevel bestrafte,?Der so kl?rlich vor ihn und seine Herren gebracht war.?Und sie rieten zuletzt: man habe dem listigen Frevler?Einen Boten zu senden, da? er um Liebes und Leides?Nicht sich entz?ge, er solle sich stellen am Hofe des K?nigs An dem Tage der Herrn, wenn sie zun?chst sich versammeln;?Braun, den B?ren, ernannte man aber
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