Pole Poppenspaeler

Theodor W. Storm
Pole Poppenspaeler [German,
with accents]

The Project Gutenberg EBook of Pole Poppensp„ler, by Theodor Storm
Copyright laws are changing all over the world. Be sure to check the
copyright laws for your country before downloading or redistributing
this or any other Project Gutenberg eBook.
This header should be the first thing seen when viewing this Project
Gutenberg file. Please do not remove it. Do not change or edit the
header without written permission.
Please read the "legal small print," and other information about the
eBook and Project Gutenberg at the bottom of this file. Included is
important information about your specific rights and restrictions in how
the file may be used. You can also find out about how to make a
donation to Project Gutenberg, and how to get involved.
**Welcome To The World of Free Plain Vanilla Electronic Texts**
**eBooks Readable By Both Humans and By Computers, Since
1971**
*****These eBooks Were Prepared By Thousands of
Volunteers!*****
Title: Pole Poppensp„ler
Author: Theodor Storm
Release Date: September, 2005 [EBook #8919] [Yes, we are more than
one year ahead of schedule] [This file was first posted on August 25,
2003]
Edition: 10

Language: German
Character set encoding: ISO Latin-1
*** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK POLE
POPPENSP„LER ***

Produced by Mike Pullen and Delphine Lettau.

This Etext is in German.
We are releasing two versions of this Etext, one in 7-bit format, known
as Plain Vanilla ASCII, which can be sent via plain email-- and one in
8-bit format, which includes higher order characters-- which requires a
binary transfer, or sent as email attachment and may require more
specialized programs to display the accents. This is the 8-bit version.
This book content was graciously contributed by the Gutenberg
Projekt-DE. That project is reachable at the web site
http://gutenberg.spiegel.de/.
Dieses Buch wurde uns freundlicherweise vom "Gutenberg
Projekt-DE" zur Verfügung gestellt. Das Projekt ist unter der
Internet-Adresse http://gutenberg.spiegel.de/ erreichbar.

POLE POPPENSPÄLER
von THEODOR STORM
Novelle (1874)

Ich hatte in meiner Jugend einige Fertigkeit im Drechseln und
beschäftigte mich sogar wohl etwas mehr damit, als meinen gelehrten
Studien zuträglich war; wenigstens geschah es, daß mich eines Tags der
Subrektor bei Rückgabe eines nicht eben fehlerlosen Exerzitiums
seltsamerweise fragte, ob ich vielleicht wieder eine Nähschraube zu
meiner Schwester Geburtstag gedrechselt hätte. Solch kleine Nachteile
wurden indessen mehr als aufgewogen durch die Bekanntschaft mit
einem trefflichen Manne, die mir infolge jener Beschäftigung zuteil
wurde. Dieser Mann war der Kunstdrechsler und Mechanikus Paul

Paulsen, auch deputierter Bürger unserer Stadt. Auf die Bitte meines
Vaters, der für alles, was er michunternehmen sah, eine gewisse
Gründlichkeit forderte, verstand er sich dazu, mir die für meine kleinen
Arbeiten erforderlichen Handgriffe beizubringen.
Paulsen besaß mannigfache Kenntnisse und war dabei nicht nur von
anerkannter Tüchtigkeit in seinem eignen Handwerk, sondern er hatte
auch eine Einsicht in die künftige Entwicklung der Gewerke überhaupt,
so daß bei manchem, was jetzt als neue Wahrheit verkündigt wird, mir
plötzlich einfällt: das hat dein alter Paulsen ja schon vor vierzig Jahren
gesagt. --Es gelang mir bald, seine Zuneigung zu erwerben, und er sah
es gern, wenn ich noch außer den festgesetzten Stunden am Feierabend
einmal zu ihm kam. Dann saßen wir entweder in der Werkstätte oder
sommers--denn unser Verkehr hat jahrelang gedauert--auf der Bank
unter der großen Linde seines Gärtchens. In den Gesprächen, die wir
dabei führten, oder vielmehr, welche mein älterer Freund dabei mit mir
führte, lernte ich Dinge kennen und auf Dinge meine Gedanken richten,
von denen, so wichtig sie im Leben sind, ich später selbst in meinen
Primaner-Schulbüchern keine Spur gefunden habe.
Paulsen war seiner Abkunft nach ein Friese und der Charakter dieses
Volksstammes aufs schönste in seinem Antlitz ausgeprägt; unter dem
schlichten blonden Haar die denkende Stirn und die blauen sinnenden
Augen; dabei hatte, vom Vater ererbt, seine Stimme noch etwas von
dem weichen Gesang seiner Heimatsprache.
Die Frau dieses nordischen Mannes war braun und von zartem
Gliederbau, ihre Sprache von unverkennbar süddeutschem Klange.
Meine Mutter pflegte von ihr zu sagen, ihre schwarzen Augen könnten
einen See ausbrennen, in ihrer Jugend aber sei sie von seltener Anmut
gewesen.--Trotz der silbernen Fädchen, die schon ihr Haar durchzogen,
war auch jetzt die Lieblichkeit dieser Züge noch nicht verschwunden,
und das der Jugend angeborene Gefühl für Schönheit veranlaßte mich
bald, ihr, wo ich immer konnte, mit kleinen Diensten und
Gefälligkeiten an die Hand zu gehen.
"Da schau mir nur das Buberl", sagte sie dann wohl zu ihrem Mann;
"Wirst doch nit eifersüchtig werden, Paul?"
Dann lächelte Paul. Und aus ihren Scherzworten und aus seinem
Lächeln sprach das Bewußtsein innigsten Zusammengehörens.
Sie hatten außer einem Sohne, der damals in der Fremde war, keine

Kinder, und vielleicht war ich den beiden zum Teil deshalb so
willkommen, zumal Frau Paulsen mir wiederholt versicherte, ich habe
grad ein so lustigs Naserl wie ihr Joseph. Nicht verschweigen will
Continue reading on your phone by scaning this QR Code

 / 25
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.