Moisasurs Zauberfluch | Page 4

Ferdinand Raimund
Erden ein und z��nd' mein Haus an allen Ecken an, eh' ich so einem Schuft ein' Kreuzer auf f��nfzig Schritte nur zeig'. Einen eignen Hund richt' ich mir ab, da? er s' vom Haus weg hetzt. (Heuchlerisch.) Ich mu? anders werden, ich bin zu gut. Wo ist denn nur mein Weib schon wieder? Trautel, h?rst denn nicht? Trautel!

F��nfte Szene. Voriger. Trautel kommt, sie ist und spricht etwas kr?nklich.
Trautel. Aber, was schreist denn so?
Gluthahn. Wo bist denn, falsche Nummer, die auf den ersten Ruf nicht kommt.
Trautel. Ich soll ja nicht in d' Luft.
Gluthahn. Nun, so geh in die Gruft.
Trautel. Was willst denn?
Gluthahn. Die M��tzen bring' heraus und die Pfeifen und den Rock nimm mit. (Zieht den Rock aus.)
Trautel (verdrie?lich). Nu gleich. (Ab.)
Gluthahn (allein). Ein guts Weib ist s'; ich h?tte das Weib nochmal so gern, wenn s' nur um das j��nger w?r', was s' zu alt ist, und um das besser, was s' z' schlecht ist. (Spricht leise, als oh er jemand etwas anvertraute.) Vor drei?ig Jahren hat s' mich einmal um f��nf Gulden betrogen, das vergi? ich ihr noch nicht; ich bin gut, ich hab' ein einzigs Herz, aber vergessen kann ich nichts. Ich hab' so ein kleins B��chel, da schreib' ich's hinein. (Deutet hinters Ohr.) Da hint' ist's.

Sechste Szene. Voriger. Trautel bringt M��tze und Pfeife.
Gluthahn. Du lieber Himmel, wie gut k?nnten ein paar Ehleut' miteinander leben, wenn eines dem andern nachg?be. (F?hrt sein Weib derb an.) Kriechst immer untern F��?en herum? Was willst?
Trautel. Je nu, die Pfeifen bring' ich und die M��tzen.
Gluthahn. So meld' dich!
Trautel. Sei nur nicht so grob mit mir, mir ist heut so nicht gut.
Gluthahn. Das ist rheumatisch Zeug, schlag dir's aus dem Kopf.
Trautel. Das kann ich nicht.
Gluthahn. Nu, so schlag' ich dir's heraus, ich kann's.
Trautel. Mir fehlt's im Herzen, und ich f��hl' mich so schwach.
Gluthahn. Da sind wir alle schwach, wenn's uns im Herzen fehlt.
Trautel. Wenn du mir kein' Bader nimmst, so stirb ich noch.
Gluthahn. Solang noch's Herz schlagt, stirbt man nicht. Rheumatisch bist, sonst nichts. Egel setz' dir, da wird alles gut. Hab' erst einen zusammentreten unt' beim Bach, so kommen s' weg.
Trautel. Ich bin ja nicht rheumatisch.
Gluthahn. Im h?chsten Grad; wenn ich dich nur anschau', fangt's mich an zum Rei?en.
Trautel. Bringst gewi? kein Geld z' Haus, weilst so z'wider bist.
Gluthahn (wild). Mahnst mich noch?
Trautel (beiseite.) Ich mu? dem B?sewicht nur schmeicheln, sonst ist gar nichts z' haben von ihm. (Streichelt ihm das Kinn.) Mann, meines Lebens Lust.
Gluthahn (h?hnisch). Weib, meines Lebens Last--was willst denn au?erbrateln von dein' Mann, den du aus List nennst deine Lust?
Trautel. Ich hol' mir den Bader.
Gluthahn. Hol' mir zwei Ma? Wein.
Trautel. Nicht wahr, ich darf ihn holen?
Gluthahn. Aber ein' g'scheiten, das sag' ich dir.
Trautel. Ich dank' dir, sie haben ja nur einen im Ort.
Gluthahn. Und da? er nicht g'schwefelt ist.
Trautel. Ei, wer denn?
Gluthahn. Der Wein.
Trautel. Ich hab' g'glaubt, der Bader.
Gluthahn. Wer redt denn vom Bader?
Trautel. Ich.
Gluthahn. Und ich red' vom Wein.
Trautel. Was hab' ich vom Wein?
Gluthahn. Was hab' ich vom Bader?
Trautel. Ich hol' ja den Wein, aber zahl' mir den Bader, sonst geh' ich ja z'grund.
Gluthahn. Nu, so hol' dir ihn, aber wenn du bis morgen nicht g'sund bist, so darfst mir dein Leben nimmer krank werden.
Trautel (f��r sich). Endlich. (Laut.) Dank' dir, lieber Mann. (Will ab.)
Gluthahn. Da gehst her. (Trautel kehrt um.) Jetzt wirst du doch einsehn, was d' f��r einen Mann an mir hast.
Trautel. Nu, ich glaub's.
Gluthahn. Unter andern, hast mich gern?
Trautel (ironisch). Nu, wer wird denn dich nicht gern haben.
Gluthahn. K��?' mir d' Hand.
Trautel (tut es und spricht im Abgehen seufzend). O Seligkeit! (Geht ins Haus.)
Gluthahn (triumphierend). So mu? man sich s' abrichten, dann wei? man, wer der Herr im Haus ist. Ich h?tt' nicht nachgeben sollen, (heuchlerisch) aber mein Herz, ich bin gar zu gut.

Siebente Szene. Voriger, Trautel mit einer leeren Flasche.
Gluthahn. Bist da? Da hast Geld, jetzt zieh dich.
Trautel (beiseite). Du lieber Gott, befrei' mich doch von mein' Leid, ich will ja gern sterben, da? ich nur den Mann nimmer sehn darf. (Geht gegen das Dorf ab.)
Gluthahn (allein, er schl?gt Feuer und z��ndet seine Pfeife an). Wenn man dem Weib da so erlaubte, auf ihre Faust recht krank zu sein, die machte einen Aufwand damit, der nicht zu erschwingen w?r'. (Schl?gt sich vor die Stirn. Erbittert.) Wann ich nur das Geld nicht ausg'liehn h?tt'. (Ein Sturmwind erhebt sich.) ?h, blas, du dummer Wind, blas auseinander die grau muntierten Wolken. Der Himmel ist schon vierzehn Tag' als wie ein Aschenweib. (Windsto?.) He, he, he, he, sei nur kein solcher Narr!--Die K?lten von dem Wind! (Windsto?.) Holla, der nimmt die B?um' beim Kopf und beutelt s' recht, als wie ein Meister seine Lehrbuben.--(Windsto?.) Weil er kein' Kopf hat, so kann er auch kein' andern leiden. (Windsto?.) Nicht rauchen la?t er mich, der Schlaprament! Du sollst mich nicht sekieren, du l��stiger Patron; ich geh' jetzt hinein, just
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