Lebens einen ehrenvollen Tod starb, unterhalb eines Querbalkens, mit dem ihn ein Seil verband, das man zweckm??ig um seinen Hals gelegt hatte.
Ich schnitt den Leichnam ab, verbrannte ihn, nachdem ich aus den Taschen seiner Kleidung die Uhr des Henkers und den goldenen Bleistift des Staatsanwaltes entfernt hatte, streute die Asche ins Meer und betete, da? die Seele meines Vaters in den Leib eines heiligen Affen fahren m?ge.
Denn ich bin ein frommer Hindu und befolge alle Br?uche meiner Religion, solange sie nicht mit Unkosten verkn��pft sind oder mich in meinen Lebensgewohnheiten st?ren.
Die Tr?nen treten mir in die Augen, wenn ich der letzten Worte gedenke, die mein Vater zu mir sprach: ?Liebes Kind,? sagte er (das hei?t, er dr��ckte sich etwas unh?flicher aus), ?liebes Kind, ich steige morgen die Leiter hinauf, die auch du eines Tages besteigen wirst. Denn dies ist ��berlieferung in unserer Familie. Ich habe mein Leben mit nichts begonnen, aber ich habe mich zu ansehnlichen Schulden emporgearbeitet. Wenn du jemanden bei der Nennung meines Namens weinen siehst, so tritt auf ihn zu und tr?ste ihn: "Du bist nicht der einzige, dem er etwas schuldig geblieben ist."
Ich habe dich in meinem Geiste erzogen, mein Kind: du hassest, was das Leben h??lich macht, n?mlich die #Arbeit#, und liebst die Besch?ftigung des Weisen, das #Nichtstun#! Ich bin stolz auf dich: wer verm?chte ein Geldst��ck mit so viel heimlichem Nutzen zu wechseln wie du? Ich glaube, ein Wei?er k?nnte seine Ringe durch die Nase tragen statt an den Fingern, du w��rdest sie entfernen, ohne da? er es bemerkte. Ich sterbe beruhigt. Wenn du von mir sprichst, mein Kind, so tue es in einem Tone, als st��nde ich hinter dir und k?nnte dich noch verpr��geln, wie ich es so oft und ausgiebig getan habe!?
Bei diesen Worten l?chelte ich, mein Vater sah es, versetzte mir einen Fu?tritt, da? ich dachte, das Gef?ngnis st��rze ein, und er fuhr fort:
?Du stehst nun allein in der Welt, allein in der gro?en Gaunergemeinschaft, die sich Menschheit nennt. Lerne lachen, wenn es dir weh ums Herz ist, und lerne weinen, wenn du vor Heiterkeit tanzen m?chtest! Es gibt keine Schlechtigkeit, die sich nicht als Tugend maskieren lie?e! Alles auf dieser Welt ist Schein, und ob du Gutes tust oder Schlechtes, es wird dir so ergehen, wie es vom #Schicksal# vorausbestimmt ist. Glaube nicht, da? sich die G?tter, die das Schicksal lenken, durch die Handlungen der Menschen in ihren Entschl��ssen beeinflussen lie?en: der Menschen Schicksal ist ihnen nur ein W��rfelspiel!
Verachte die Menschen, wie es das Schicksal selbst tut. Denn was hast du von ihnen zu erwarten? Wenn du gro?e #Wohltaten# ��bst, werden sie dich #beneiden#, -- wenn du aber gro?e #Schelmenstreiche# ausf��hrst, werden sie dich #bewundern#. Ich habe dich derartig erzogen, da? du die h?chste Bewunderung finden wirst!
Das Erbteil, das ich dir hinterlasse, ist ungeheuer. Denn nicht nur hinterlasse ich dir Malatri, die Brillenschlange, sondern auch den Inhalt s?mtlicher Westentaschen, Hosentaschen und Brusttaschen s?mtlicher Wei?en, die unser Land besuchen!
Lebe wohl, mein Kind!?
So sprach mein Vater, umarmte mich, indes dicke Tr?nen ��ber seine Wangen perlten (ein Zeichen, da? ihm sehr heiter zumute war), und entlie? mich. Der Gef?ngnisw?rter, der von unserer Unterredung kein Wort verstanden hatte, f��hrte mich auf die Stra?e.
In der Nacht machte mein Vater einen mi?gl��ckten Ausbruchsversuch, und am n?chsten Tage verlie? seine Seele den Leib.
Ich machte vor dem Gef?ngnisw?rter eine tiefe Verbeugung, fl��sterte ?Salaam?, eine Ehrenbezeigung, bei der man sich die schlimmsten Beleidigungen denken kann, und schritt gedankenvoll die Stra?e hinab.
Ich kam vorbei an dem Krankenhaus der Tiere, in dem wir die siechen Tiere pflegen, bis der Tod ihren Leiden ein Ende setzt. Und wir pflegen die falls��chtige Kuh, den auss?tzigen Affen, das kr?tzige Huhn mit derselben Liebe und Ehrfurcht wie die leidende Ratte und den verst��mmelten Skorpion.
Und ich ging weiter, vor��ber an Tempeln und heiligen Teichen, und kam in den Stadtteil der Wei?en, wo der gro?e Bahnhof steht, der uns die Fremden bringt, auf da? wir ihre Taschen leeren; wo ihre Kirchen ragen, in denen sie zu einem Gott beten, den ich nicht begreife und nicht begreifen #will#; wo ihr Regierungspalast, auf dessen breitem Bau ein schmales T��rmchen ruht, wie ein Tragsessel auf dem R��cken eines Elefanten, hochm��tig den Hindu anstarrt; wo die Stadthalle ernst dreinblickt, die in ihrem Bauche unz?hlige B��cher birgt, aus denen die Wei?en allerlei Unn��tzes lernen, was sie f��r wissenswert halten.
Es sind stolze H?user, nicht vergleichbar unseren Lehmh��tten, und wenn sie einmal zerst?rt sein werden, werden sie sch?nere Ruinen geben. Und sie werden bewundert von allen, die sie zum ersten Male schauen.
Ich aber achtete nicht auf alle diese bekannten Herrlichkeiten, ich beeilte mich, nach Hause zu kommen zu Malatri, der Brillenschlange, die ich von meinem Vater geerbt hatte.
Malatri ist die durchtriebenste, heimt��ckischste Schlange Indiens, und ich glaube, da? die Seele eines englischen Diplomaten in ihr wohnt. Ihr sind die Giftz?hne ausgebrochen, und Schiwa f��ge,
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