wider den Franzosen; aber dafür mu? er auch desto verdienstlicher sein, in diesem und in jenem Leben. Die Türken haben dir alle S?bels, mit Diamanten besetzt--
Just Um mir von so einem S?bel den Kopf spalten zu lassen, reise ich nicht eine Meile. Du wirst doch nicht toll sein und dein sch?nes Schulzengerichte verlasen?--
Werner Oh, das nehme ich mit!--Merkst du was?--Das Gütchen ist verkauft--
Just Verkauft?
Werner St!--hier sind hundert Dukaten, die ich gestern auf den Kauf bekommen; die bring ich dem Major--
Just Und was soll der damit?
Werner Was er damit soll? Verzehren soll er sie, verspielen, vertrinken, ver--, wie er will. Der Mann mu? Geld haben, und es ist schlecht genug, da? man ihm das Seinige so sauer macht! Aber ich wü?te schon, was ich t?te, wenn ich an seiner Stelle w?re! Ich d?chte: hol euch hier alle der Henker, und ginge mit Paul Wernern, nach Persien!--Blitz!--Der Prinz Heraklius mu? ja wohl von dem Major Tellheim geh?rt haben, wenn er auch schon seinen gewesenen Wachtmeister, Paul Wernern, nicht kennt. Unsere Aff?re bei den Katzenh?usern--
Just Soll ich dir die erz?hlen?--
Werner Du mir?--Ich merke wohl, da? eine sch?ne Disposition über deinen Verstand geht. Ich will meine Perlen nicht vor die S?ue werfen.--Da nimm die hundert Dukaten; gib sie dem Major. Sage ihm, er soll mir auch die aufheben. Ich mu? jetzt auf den Markt; ich habe zwei Winspel Roggen hereingeschickt; was ich daraus l?se, kann er gleichfalls haben. --
Just Werner, du meinest es herzlich gut; aber wir m?gen dein Geld nicht. Behalte deine Dukaten, und deine hundert Pistolen kannst du auch unversehrt wiederbekommen, sobald als du willst.--
Werner So? Hat denn der Major noch Geld?
Just Nein.
Werner Hat er sich wo welches geborgt?
Just Nein.
Werner Und wovon lebt ihr denn?
Just Wir lassen anschreiben, und wenn man nicht mehr anschreiben will und uns zum Hause hinauswirft, so versetzen wir, was wir noch haben, und ziehen weiter.--H?re nur, Paul; dem Wirte hier müssen wir einen Possen spielen.
Werner Hat er dem Major was in den Weg gelegt?--Ich bin dabei!--
Just Wie w?r's, wenn wir ihm des Abends, wenn er aus der Tabagie k?mmt, aufpa?ten und ihn brav durchprügelten?--
Werner Des Abends?--aufpa?ten?--ihre zwei, einem?--Das ist nichts.--
Just Oder wenn wir ihm das Haus über dem Kopf ansteckten?--
Werner Sengen und brennen?--Kerl, man h?rt's, da? du Packknecht gewesen bist und nicht Soldat--pfui!
Just Oder wenn wir ihm seine Tochter zur Hure machten? Sie ist zwar verdammt h??lich--
Werner Oh, da wird sie's lange schon sein! Und allenfalls brauchst du auch hierzu keinen Gehilfen. Aber was hast du denn? Was gibt's denn?
Just Komm nur, du sollst dein Wunder h?ren!
Werner So ist der Teufel wohl hier gar los?
Just Jawohl; komm nur!
Werner Desto besser! Nach Persien also, nach Persien!
2. Akt
1. Szene
(Die Szene ist in dem Zimmer des Fr?uleins.) (Minna von Barnhelm. Franziska.)
Fr?ulein (im Negligé, nach ihrer Uhr sehend). Franziska, wir sind auch sehr früh aufgestanden. Die Zeit wird uns lang werden.
Franziska Wer kann denn in den verzweifelten gro?en St?dten schlafen? Die Karossen, die Nachtw?chter, die Trommeln, die Katzen, die Korporals-- das h?rt nicht auf zu rasseln, zu schreien, zu wirbeln, zu mauen, zu fluchen; gerade, als ob die Nacht zu nichts weniger w?re als zur Ruhe. --Eine Tasse Tee, gn?diges Fr?ulein?--
Fr?ulein Der Tee schmeckt mir nicht.--
Franziska Ich will von unserer Schokolade machen lassen.
Fr?ulein La? machen, für dich!
Franziska Für mich? Ich wollte ebensogern für mich allein plaudern als für mich allein trinken.--Freilich wird uns die Zeit so lang werden.--Wir werden vor langer Weile uns putzen müssen und das Kleid versuchen, in welchem wir den ersten Sturm geben wollen.
Fr?ulein Was redest du von Stürmen, da ich blo? herkomme, die Haltung der Kapitulation zu fordern?
Franziska Und der Herr Offizier, den wir vertrieben, und dem wir das Kompliment darüber machen lassen; er mu? auch nicht die feinste Lebensart haben; sonst h?tte er wohl um die Ehre k?nnen bitten lassen, uns seine Aufwartung machen zu dürfen.--
Fr?ulein Es sind nicht alle Offiziere Tellheims. Die Wahrheit zu sagen, ich lie? ihm das Kompliment auch blo? machen, um Gelegenheit zu haben, mich nach diesem bei ihm zu erkundigen.--Franziska, mein Herz sagt es mir, da? meine Reise glücklich sein wird, da? ich ihn finden werde.--
Franziska Das Herz, gn?diges Fr?ulein? Man traue doch ja seinem Herzen nicht zu viel. Das Herz redet uns gewaltig gern nach dem Maule. Wenn das Maul ebenso geneigt w?re, nach dem Herzen zu reden, so w?re die Mode l?ngst aufgekommen, die M?uler unterm Schlosse zu tragen.
Fr?ulein Ha! ha! Mit deinen M?ulern unterm Schlosse! Die Mode w?re mir eben recht!
Franziska Lieber die sch?nsten Z?hne nicht gezeigt, als alle Augenblicke das Herz darüber springen lassen!
Fr?ulein Was? Bist du so zurückhaltend?--
Franziska Nein, gn?diges Fr?ulein, sondern ich wollte es gern mehr sein. Man spricht selten von der Tugend, die man hat; aber desto ?ftrer von der, die uns fehlt.
Fr?ulein Siehst du, Franziska? Da hast du eine sehr gute Anmerkung gemacht.--
Franziska Gemacht? Macht man das, was einem so einf?llt?--
Fr?ulein Und wei?t
Continue reading on your phone by scaning this QR Code
Tip: The current page has been bookmarked automatically. If you wish to continue reading later, just open the
Dertz Homepage, and click on the 'continue reading' link at the bottom of the page.