Man Kann Nie Wissen

George Bernard Shaw
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Man Kann Nie Wissen, by George Bernard Shaw

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Title: Man Kann Nie Wissen
Author: George Bernard Shaw
Release Date: February, 2006 [EBook #9810] [This file was first posted on October 19, 2003]
Edition: 10
Language: German
Character set encoding: ISO-8859-1
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E-text prepared by Michalina Makowska

This Etext is in German.
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Man Kann Nie Wissen
(Kom?die in vier Akten)
George Bernard Shaw
übersetzung von Siegfried Trabisch

Die erste deutsche Ausgabe dieser Kom?die führte den Titel "Der verlorene Vater".--Die Hauptperson hei?t im Original nicht Fergu McNaughtan, sondern Fergus Crampton. Shaw, der Hauptmann sehr verehrt, wollte die festumrissene Vorstellung, die wir mit dem Namen Crampton verbinden, nicht st?ren und ?nderte ihn in McNaughtan um, womit zugleich die übertragung eines Wortwitzes m?glich wurde, der im Original eine Rolle spielt.
Anmerkung des übersetzers.

PERSONEN
Frau Clandon Gloria } Dolly } ihre Kinder Philip } Dr. Valentine, Zahnarzt Fergus McNaughtan McComas, Rechtsanwalt Justizrat Bohun Ein Kellner Ein Stubenm?dchen Ein Kellnerjunge Ein Koch
Ort: Ein englisches Seebad. Zeit: 1896.

ERSTER AKT
(An einem sch?nen Augustmorgen des Jahres 1896 im Operationszimmer eines Zahnarztes. Es ist nicht das übliche winzige Londoner Loch, sondern das beste Zimmer einer m?blierten Wohnung an der Strandpromenade in einem vornehmen Seebad. Der Operationsstuhl mit Gasschlauch und Zylinder steht zwischen der Mitte des Zimmers und einer der Ecken. Wenn man durch das dem Stuhl gegenüberliegende Fenster in das Zimmer hineinsieht, erblickt man den Kamin in der Mitte der dem Beschauer gegenüberstehenden Wand. Links eine Tür. über dem Kaminsims befindet sich ein Diplom in einem Rahmen. Vor dem Kamin steht ein breiter schwarzlederner Sessel, rechts in der Ecke ein sauberer Schemel und eine Bank mit Schraubstock, Werkzeugen, einem M?rser und einem St??el darauf. In der N?he dieser Bank befindet sich ein dünnes peitschenartiges Ger?t, das mit einem St?nder, einem Pedal und einer übertrieben gro?en Kurbel versehen ist. Da man dieses Marterwerkzeug als Zahnbohrer erkennt, blickt man schaudernd nach links, wo man ein anderes Fenster, darunter einen Schreibtisch mit L?scher und Mappe sieht. Vor dem Schreibtisch ein Stuhl. In seiner N?he, gegen die Türe zu, ein lederüberzogenes Sofa. Die gegenüberliegende rechtsseitige Wand wird haupts?chlich von einem langen Büchergestell eingenommen. Der Operationsstuhl steht dem Beschauer dicht gegenüber; in handlicher N?he links davon befindet sich der Instrumentenschrank. Man bemerkt, da? die zahn?rztliche Einrichtung samt Apparaten neu ist. Die mit einem Muster von Girlanden und Urnen geschmückten Tapeten im Geschmack eines Leichenbestatters, der Teppich mit seiner symmetrischen Zeichnung von reichen, kohlkopfartigen Blumenstr?u?en, der gl?serne Gaskronleuchter mit Prismen, die ebenfalls prismengeschmückten, vergoldeten, blauen Armleuchter in den Ecken des Kaminsimses und die Goldbronzeuhr unter einem Glassturz zwischen ihnen, deren Nutzlosigkeit durch eine billige amerikanische Uhr betont wird, die respektlos daneben gestellt ist und jetzt auf zw?lf Uhr mittags zeigt: alles das vereinigt sich mit dem schwarzen Marmor, der dem Kamin das Ansehen einer Familiengruft en miniature gibt, um Kaufmannsanst?ndigkeit im Anfang der Regierung der K?nigin Viktoria, den Glauben ans Geld, Bibelfetischismus, Furcht vor der H?lle, die immer im Kampf mit der Furcht vor der Armut liegt, instinktives Entsetzen vor dem leidenschaftlichen Charakter der Kunst, der Liebe und der r?misch-katholischen Kirche, und im allgemeinen die ersten Früchte der Geldherrschaft in den Anf?ngen der industriellen Revolution anzudeuten.)
(Nicht das Leiseste von diesen Traditionen liegt über den zwei Personen, die jetzt gerade im Zimmer sind. Die eine davon, eine sehr hübsche, sehr kleine Dame, deren winzige Figur mit der elegantesten Lebhaftigkeit gekleidet ist, geh?rt einer sp?teren Generation an: sie ist kaum achtzehn Jahre alt. Dieses liebe kleine Gesch?pf geh?rt offenbar weder zu dem Zimmer, noch auch zu dem Lande; denn seine Gesichtsfarbe, obgleich sehr zart, ist von einer hei?eren Sonne als der Englands gebr?unt worden; aber
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