voll von Edwards geheiligtem Blut, ein bl��hender Zweig aus seinem k?niglichen Stamm) ist gewaltth?tig zerbrochen, und all sein kostbarer Saft versch��ttet, ist umgehauen und alles sein Sommerlaub verwelkt, durch die Hand des Neids zerbrochen, durch des Meuchelmords blutige Axt umgef?llt--Und du kanst gelassen bleiben? O, Gaunt, sein Blut war auch deines; eben dieses Ehebett, eben dieser Mutterleib, dieser Stoff, diese nemliche Form, so dich bildeten, machten ihn zum Menschen; in ihm, ob du gleich lebst und athmest, bist auch du erschlagen, ja du willigst gewisser Maassen in deines Vaters Tod ein, indem du deinen ungl��kseligen Bruder, ihn, der ein Theil von deines Vaters Leben war, so gleichg��ltig sterben siehst. Nenn' es nicht Geduld, Gaunt, es ist Muthlosigkeit; indem du so gelassen duldest, da? dein Bruder erschlagen worden, zeigst du den nakten Pfad zu deinem eignen Leben, und lehrst den unerbittlichen Mord dich auch zu mezeln. Das, was wir an gemeinen Menschen Geduld nennen, ist blasse, kalte Feigheit in einer edeln Brust. Was soll ich noch mehr sagen? Du kanst dein eignes Leben nicht besser sicher stellen, als wenn du Glosters Tod r?chest.
Gaunt. Diese Sache ist Gottes Sache; denn Gottes Substitut, sein gesalbter Statthalter, hat seinen Tod verursacht; geschah es unrechtm??ig, so ��berla?t Gott die Rache; ich werde niemals einen feindseligen Arm gegen seinen Diener aufheben.
Herzogin. Gegen wen, ach! gegen wen mag ich dann, ich Ungl��kselige, ��ber mein Unrecht mich beklagen?
Gaunt. Gegen den Himmel, den Besch��zer der Wittwe.
Herzogin. Nun dann, so will ich; lebe wohl, alter Gaunt, lebe wohl. Du gehst nach Coventry, ein Zuschauer des Kampfs zwischen unserm Bruder Herford und dem lasterhaften Mowbray zu seyn. O, Himmel, lege meines Gemals erlidtnes Unrecht auf Herfords Speer, damit er des m?rdrischen Mowbrays Brust durchbohre; oder wenn ungl��klicher Weise sein Speer ihn verfehlt, o! so la? Mowbrays Verbrechen so schwer in seinem Busen werden, da? es seinem sch?umenden Rosse den Naken breche, und der Reuter, so lang er ist, in die Schranken falle, ein dem Tod verfluchtes Opfer, wiewol unw��rdig von Herfords edler Hand zu sterben. Lebe wohl, alter Gaunt; die Ungl��kliche, die einst deines Bruders Weib war, hat nun keinen andern Gespielen als einen Jammer, der nur mit ihrem Leben enden kan.
Gaunt. Schwester, lebet wohl; ich mu? nach Coventry.
Herzogin. Nur noch ein Wort; der Schmerz wird nie fertig; empfiehl mich meinem Bruder Edmund von York; sieh', das ist alles--Nein, geh' noch nicht--Ob di? gleich alles ist, so geh' nicht so schnell, es wird mir noch mehr beyfallen. Sag' ihm--O was? Sag' ihm, er solle mich, so bald als m?glich, zu Plaschie besuchen. Aber, ach, was wird der gute alte York dort sehen, als leere Gem?cher und ?de W?nde, unbev?lkerte Nebenzimmer und unbetretne Steine? Was f��r einen andern Willkomm wird er h?ren, als meine Klagen? Sag' ihm also--Nein, la? ihn nicht hinkommen. Was kan sein Mitleiden mir helfen. Auf allen Seiten trostlos, will ich geh'n und sterben; di? lezte Lebewohl nimmt mein weinendes Auge von dir!
(Sie gehen ab.)
Vierte Scene. (Die Schranken zu Coventry.) (Der Lord Marschall, und der Herzog von Aumerle treten auf.)
Marschall. Milord Aumerle, ist Harry Herford bewaffnet?
Aumerle. Ja, vom Fu? bis zum Kopf, und wartet ungeduldig hereingelassen zu werden.
Marschall. Auch der Herzog von Norfolk wartet voll ungeduldigen Feuers auf die Trompete des Appellanten.
Aumerle. Die K?mpfer sind also ger��stet, und erwarten nur die Ankunft seiner Majest?t.
(Die Trompeten erschallen; und der K?nig erscheint mit seinen Edeln; nachdem sie sich gesezt haben, tritt der Herzog von Norfolk, als Appellat, in voller R��stung auf.)
K?nig Richard. Marschall, erforsche von jenem Ritter die Ursache, warum er hier in Waffen erscheint; frag' ihn nach seinem Namen, und lege ihm den gesezm??igen Eid zu schw?ren auf.
Marschall. In Gottes und des K?nigs Namen, sage wer bist, und warum erscheinst du hier in dieser ritterlichen R��stung? Gegen wen kommst du, und was ist deine Sache? Antworte bey deiner ritterlichen Ehre, und auf deinen Eid, und so besch��ze dich der Himmel und deine Tapferkeit!
Mowbray. Mein Nam' ist Thomas Mowbray, Herzog von Norfolk, und ich erscheine hier bey meinem Wort, das einem Ritter unverlezlich heilig seyn soll, beydes meine Treue und ritterliche Ehre zu Gott, meinem K?nig und meinen Nachkommen, wider den Herzog von Hereford, meinen Ankl?ger, zu behaupten, und mit Gottes Gnade und der St?rke meines Arms ihm durch meine Vertheidigung zu beweisen, da? er ein Verr?ther gegen Gott, meinen K?nig und mich ist; und so wie ich f��r eine gerechte Sache fechte, so sch��ze mich der Himmel! (Die Trompeten erschallen; Bolingbroke, als ein Appellant, tritt in vollen R��stung auf.)
K?nig Richard. Marschall, frage jenen bewaffneten Ritter wer er ist, warum er hier in diesem kriegrischen Aufzug erscheint? Und la? ihn, unsern Gesezen gem??, f?rmlich auf die Gerechtigkeit seiner Sache schw?ren.
Marschall. Wie ist dein Nahme, und warum kommst du vor K?nig Richards Gegenwart, in seine k?nigliche Schranken? Gegen wen kommst du und was hast du f��r eine Sache? Rede, wie ein rechtschaffner
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