4 von unten vorkommt, da spezifisch anstatt skeptisch gelesen werden mu?. Die Antinomie der reinen Vernunft, von Seite 425 bis 461, ist so, nach Art einer Tafel, angestellt, da? alles, was zur Thesis geh?rt, auf der linken, was aber zur Antithesis geh?rt, auf der rechten Seite immer fortl?uft, welches ich darum so anordnete, damit Satz und Gegensatz desto leichter miteinander verglichen werden k?nnte.
Inhalt
Einleitung I. Transzendentale Elementarlehre Erster Teil. Transzendentale ?sthetik 1. Abschnitt. Vom Raume 2. Abschnitt. Von der Zeit Zweiter Teil. Transzendentale Logik 1. Abteilung. Transzendentale Analytik in zwei Büchern und deren verschiedenen Hauptstücken und Abschnitten 2. Abteilung. Transzendentale Dialektik in zwei Büchern und deren verschiedenen Hauptstücken und Abschnitten II. Transzendentale Methodenlehre 1. Hauptstück. Die Disziplin der reinen Vernunft 2. Hauptstück. Der Kanon der reinen Vernunft. 3. Hauptstück. Die Architektonik der reinen Vernunft 4. Hauptstück. Die Geschichte der reinen Vernunft
Einleitung
I. Idee der Transzendental-Philosophie
Erfahrung ist ohne Zweifel das erste Produkt, welches unser Verstand hervorbringt, indem er den rohen Stoff sinnlicher Empfindungen bearbeitet. Sie ist eben dadurch die erste Belehrung und im Fortgange so unersch?pflich an neuem Unterricht, da? das zusammengekettete Leben aller künftigen Zeugungen an neuen Kenntnissen, die auf diesem Boden gesammelt werden k?nnen, niemals Mangel haben wird. Gleichwohl ist sie bei weitem nicht das einzige Feld, darin sich unser Verstand einschr?nken l??t. Sie sagt uns zwar, was da sei, aber nicht, da? es notwendigerweise, so und nicht anders, sein müsse. Eben darum gibt sie uns auch keine wahre Allgemeinheit, und die Vernunft, welche nach dieser Art von Erkenntnissen so begierig ist, wird durch sie mehr gereizt, als befriedigt. Solche allgemeine Erkenntnisse nun, die zugleich den Charakter der innern Notwendigkeit haben, müssen, von der Erfahrung unabh?ngig, vor sich selbst klar und gewi? sein; man nennt sie daher Erkenntnisse a priori: da im Gegenteil das, was lediglich von der Erfahrung erborgt ist, wie man sich ausdrückt, nur a posteriori, oder empirisch erkannt wird.
Nun zeigt es sich, welches überaus merkwürdig ist, da? selbst unter unsere Erfahrungen sich Erkenntnisse mengen, die ihren Ursprung a priori haben müssen und die vielleicht nur dazu dienen, um unsern Vorstellungen der Sinne Zusammenhang zu verschaffen. Denn wenn man aus den ersteren auch alles wegschafft, was den Sinnen angeh?rt, so bleiben dennoch gewisse ursprüngliche Begriffe und aus ihnen erzeugte Urteile übrig, die g?nzlich a priori, unabh?ngig von der Erfahrung entstanden sein müssen, weil sie machen, da? man von den Gegenst?nden, die den Sinnen erscheinen, mehr sagen kann, wenigstens es sagen zu k?nnen glaubt, als blo?e Erfahrung lehren würde, und da? Behauptungen wahre Allgemeinheit und strenge Notwendigkeit enthalten, dergleichen die blo? empirische Erkenntnis nicht liefern kann.
Was aber noch weit mehr sagen will ist dieses, da? gewisse Erkenntnisse sogar das Feld aller m?glichen Erfahrungen verlassen, und durch Begriffe, denen überall kein entsprechender Gegenstand in der Erfahrung gegeben werden kann, den Umfang unserer Urteile über alle Grenzen derselben zu erweitern den Anschein haben.
Und gerade in diesen letzteren Erkenntnissen, welche über die Sinnenwelt hinausgehen, wo Erfahrung gar keinen Leitfaden noch Berichtigung geben kann, liegen die Nachforschungen unserer Vernunft die wir der Wichtigkeit nach für weit vorzüglicher, und ihre Endabsicht für viel erhabener halten, als alles, was der Verstand im Felde der Erscheinungen lernen kann, wobei wir, sogar auf die Gefahr zu irren, eher alles wagen, als da? wir so angelegene Untersuchungen aus irgendeinem Grunde der Bedenklichkeit, oder aus Geringsch?tzung und Gleichgültigkeit aufgeben sollten.
Nun scheint es zwar natürlich, da?, sobald man den Boden der Erfahrung verlassen hat, man doch nicht mit Erkenntnissen, die man besitzt, ohne zu wissen woher, und auf den Kredit der Grunds?tze, deren Ursprung man nicht kennt, sofort ein Geb?ude errichten werde, ohne der Grundlegung desselben durch sorgf?ltige Untersuchungen vorher versichert zu sein, da? man also die Frage vorl?ngst werde aufgeworfen haben, wie denn der Verstand zu allen diesen Erkenntnissen a priori kommen k?nne, und welchen Umfang, Gültigkeit und Wert sie haben m?gen. In der Tat ist auch nichts natürlicher, wenn man unter diesem Wort das versteht, was billiger- und vernünftigerweise geschehen sollte; versteht man aber darunter das, was gew?hnlicherma?en geschieht, so ist hinwiederum nichts natürlicher und begreiflicher, als da? diese Untersuchung lange Zeit unterbleiben mu?te. Denn ein Teil dieser Erkenntnisse, die mathematischen, ist im alten Besitze der Zuverl?ssigkeit, und gibt dadurch eine günstige Erwartung auch für andere, ob diese gleich von ganz verschiedener Natur sein m?gen. überdem, wenn man über den Kreis der Erfahrung hinaus ist, so ist man sicher, durch Erfahrung nicht widersprochen zu werden. Der Reiz, seine Erkenntnisse zu erweitern, ist so gro?, da? man nur durch einen klaren Widerspruch, auf den man st??t, in seinem Fortschritte aufgehalten werden kann. Dieser aber kann vermieden werden, wenn man seine Erdichtungen behutsam macht, ohne da? sie deswegen weniger Erdichtungen bleiben. Die Mathematik gibt uns ein gl?nzendes Beispiel, wie weit wir es unabh?ngig von der Erfahrung in der Erkenntnis a priori bringen k?nnen. Nun besch?ftigt sie sich zwar mit Gegenst?nden und
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